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You Need to Hear This

Die YNTHT-Playlist mit Songs über Haare

Es gibt viel zu viele Songs über Liebe. Wie wäre es mal mit Songs über Haare? Wir haben die zehn besten, großartigsten und kulturell wertvollsten Tracks über euer Haupthaar.

Musiker, wir ziehen den Hut vor euch. Die Gesellschaft erlaubt es euch (sowie Langzeitarbeitslosen und philosophierenden Einsiedlerkrebsen) euer Haar wild wachsen zu lassen oder es wie eine Formschnitthecke aus dem Hause der Bundesgartenschau zu stylen, wenn euch danach steht. Manchmal schreiben Musiker auch Songs über Haare, wahrscheinlich immer dann, wenn sie zu viel Zeit vor dem Spiegel verbracht haben. Aber das Einzige, das besser als Haare ist, ist Musik über Haare. Aber Haare, die musikalisch gestylt sind: nicht so geil. Also drückt hier auf Play und wir erzählen euch ein bisschen was über unsere Lieblingslieder über Haare.

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10. Willow Smith—„Whip My Hair“
Neunjährige haben in aller Regel nicht so viel Ahnung von Haaren, aber Willow Smith will dich mit ihren auspeitschen. Oh, ups, sie will nur ihre Haare um sich peitschen, sorry. Ein bisschen wie Salt-n-Pepas „Push It“, nur ohne die Obszönität. Der Song erntete so viel Kritik, dass sie sich einfach ihre Haare abrasierte und die Öffentlichkeit damit schockte, dass ihr Vater versucht hat, sie an den Broadway zu bringen. Sie ist zwölf. Sie wird ohne Zweifel zurückkommen, weil sie einfach ein Smith ist. Aber erst mal hoffen wir, dass sie mit den Dingen beschäftigt ist, die andere normale vorpubertärn Mädchen sonst auch so machen, also zum Beispiel Mathe lernen, anstatt Pläne zu schmieden, wie man die Weltherrschaft an sich reißen könnte.

9. Bright Eyes—„Pull My Hair“
Wir konnten den Song „Pull My Hair“ von den Ying Yang Twins aufgrund seiner sehr bildlichen Lyrics nicht nehmen, also haben wir uns entschieden, ihn mit einem gemäßigterem, aber gleichnamigen Track zu ersetzen. Der Bright Eyes-Versuch kommt natürlich nicht an die Intensität des Ying Yang Twins-Song heran, aber er spielt auch auf das an den Haaren ziehen während eines sexuellen Aktes an. Nur halt mit mehr Conor Oberst—an den Haaren ziehen, aber ganz sanft und behutsam.

8. Crosby, Stills, Nash & Young—„I Almost Cut My Hair”
Damals in den 60ern wurden Männer mit langen Haaren noch regelmäßig verspottet, beschimpft und teilweise auch wie Hexen verbrannt. Ich weiß, das klingt verrückt, oder? CSNY war ein Kollektiv solch notorischer Langhaariger. Schaut euch mal diese liebenswerten Locken an.

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„I Almost Cut My Hair“ ist eine viereinhalb-minütige Meditation von David Crosby, ob er sich nun seine Haare abschneiden soll und ob er damit seinen freien Geist einbüßt, weil er sich dem äußerlichen Druck von THE MAN gebeugt hat. Naja, ich glaube nicht. Go Crosby!

7. Beck—„Devil’s Haircut“
Beck begibt sich mit einer unbekümmerten, assoziativen Wortspiel-Reise durch „Devil’s Haircut“. Was können wir daraus lernen? Die Modewelt ist tyrannisch! Der Anpassungsdruck macht einen ohnmächtig! Tatsache ist, dass wir uns eigentlich nicht darum kümmern, worüber Beck da trällert. Aber danke trotzdem für das Lied.

6. Graham Central Station—„Hair“
Jungs und Mädchen, es gab mal eine Zeit—na los, kommt schon ran, wenn ihr euch schon um den Laptop versammelt habt—als Frisuren noch mehr als nur ein Modestatement waren, es konnte auch ein potenter ethnischer Trennpfeiler sein. Als der Bassist Larry Graham mit seinem gewaltigen Afro, der auf seinem Kopf umherwackelte, als Leader seiner New Yorker Band auftrat, war es notwendig, dieser Frisur auch einen Song zu widmen. „Hair“ sprüht nur so vor Witz und Sarkasmus und inszeniert auf der anderen Seite einen starken Kontrast zu den Hippie-Idealen: sind wir nicht alle ein bisschen mehr, als nur die Art, wie wir unser Haupthaar stylen? „I just don’t believe it’s fair / to judge a man by the length of his hair“, sang Graham 1974 und hatte damit Recht.

5. Japandroids—„Wet Hair“
In den letzten paar Jahren hast du es vielleicht auch mitbekommen, dass sich im Umfeld von Shoots und Laufstegen der Wet-Hair-Look stark vermehrt hat. Wir wissen nicht so wirklich, weshalb sich die Modewelt dazu entschieden hat, diese Marotte zu popularisieren, denn dieser Look sieht doch einfach total schmalzig aus und fühlt sich klebrig, kalt und klamm an. Nein, danke! Die Japandroids stehen auch nicht so wirklich auf den Wet-Hair-Look, sondern vielmehr auf wirklich nasse Haare. Sie sind absolut nicht in der Lage, dem Sexappeal einer Frau mit feuchtkalten Locken zu widerstehen. Naja, die meisten Männer sind generell nicht wirklich imstande, einer Frau mit Sexappeal zu widerstehen, mag sie nun Haare haben, oder nicht, seien sie nass oder trocken…

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4. Hunx—„Hairdresser Blues“
Nicht nur, dass Seth Bogart die notorische schwule Garagen-Diva Hunx mimt, nein, er besitzt auch einen eigenen Vintage-Friseursalon mit Vinylabteilung in Oakland, Kalifornien namens Down at Lulu’s. Bogart singt dabei nicht nur den „Hairdresser Blues“, sondern lebt auch die moderne Variante einer Beauty-Schulabbrecherin im realen Leben. Hunx steckt also in dem existenziellen Dilemma eines Friseurs und eines Punkrockers, was nicht wirklich besonders erstrebenswert ist.

3. Animal Collective—„Bluish“
Animal Collective waren sehr beschäftigt. Beschäftigt damit andere Dinge als nur Musik zu machen. Im Lied singt er: „I’m getting lost in your curls“. Jedes Mal, wenn er irgendwie vom Thema abkommt—er bringt einige Zeit dafür auf, über die Vorzüge der Feinstrumpfhosen und des Lidschattens der besagten Dame zu sinnieren—suchen ihn ihre Haare doch wieder heim. „Back to the time I touched your hair“, grübelt er. Da gab es auf jeden Fall mal eine ziemlich erotische, sinnlich explodierende Erfahrung im Leben von Avey.

2. Hair—„Hair“
„Hair“ hat es in diese Liste geschafft, weil der Song eine Befreiungshymne der 60er Jahre Gegenkultur-Kids war, die sie dazu veranlasste ihr Haar wachsen zu lassen. Der Song hat es auch in die Liste geschafft, weil er öfter als jeder andere Song auf der Welt das Wort „Hair“ in den Mund nimmt. Die Charaktere Claude und Berger singen ausgiebig über langes Haar in all seinen Erscheinungsformen und deuten auch darauf hin, dass Haare ein wunderbares Nest für Flöhe und Bienen seien können und dass man sich aus ihnen, wenn die Haare nur lang genug sind, auch eine schöne Toga modellieren kann. Paarundvierzig Jahre später und schon macht der Stylist Charlie Mindu genau das. Chapeau!

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1. Pavement—„Cut Your Hair“
In der Smashing Pumpkins-Doku Vieuphoria beschwert sich der Drummer Jimmy Chamberlain darüber, dass sich James Iha seine Haare abschnitt, als „ich meine gerade wachsen ließ“. Pavement hassen die Smashing Pumpkins. Im Song „Cut Your Hair“ geht es auch um andere Bands—ich sag nur: „Did you see the drummer’s hair“.

Letzten Endes solltest du Musikern die Haare nie abschneiden, sie würden trotzdem unzuverlässig sein, selbst wenn sie einen Armee-Igelschnitt tragen würden. Pavement haben es geschafft den besten Song aller Zeiten über Haare zu machen. Er stellt Haare mit der Bedeutung der Welt der Mode, der Musik und des Alltagslebens in Beziehung dar und macht dabei noch süchtiger als Glutamat-Chips. Das habt ihr gut gemacht, Pavement, dieser Punkt geht an euch.

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