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Auf der Suche nach dem nächsten großen Sound

Das Musikanalyse-Unternehmen Next Big Sound versucht, durch das Durchforsten von Daten Leute davor zu bewahren, sich eine weitere Band anzuschauen, die Neutral Milk Hotel covert.

Foto: Jungle (Pressebild)

Normalerweise braucht es stundenlanges Scrollen im Internet, Jahre des Billigbier-Trinkens in abgefuckten Bars und viele Gespräche mit Leuten, die Musik sehr ernst nehmen, um den nächsten großen, unbekannten Künstler zu finden. Selbst dann ist die Chance, einen Young Lean oder Mapei zu finden, sehr gering.

Das Musikanalyse-Unternehmen Next Big Sound versucht jetzt, durch das Durchforsten von Daten Leute davor zu bewahren, sich eine weitere Band anzuschauen, die Neutral Milk Hotel covert. Aufbauend auf der Strategie von Hype Machine (die Band zu finden, über die am meisten gebloggt wird) sammelt das Unternehmen Daten von Diensten wie Spotify oder Youtube, um so das Blog-durstige Verlangen nach einem bestimmten Künstler zu zeigen. Scheint ein guter Schritt nach vorne zu sein—Next Big Sound arbeitet eng mit den Billboard Charts zusammen, um sie mit Informationen und Charts zu versorgen.

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Ich habe mit Liv Buli, dem Next Big Sound-eigenen Journalisten über die Funktionsweise der Seite und die Zukunft der Musikdatensammlung geplaudert.

YNTHT: Wie würdest du Next Big Sound beschreiben?
Liv: Next Big Sound ist ein Musikanalyse-Unternehmen, das die Aktivitäten hunderttausender Künstler verfolgt, vom Straßenkünstler um die Ecke bis zu den Justin Biebers dieser Welt. Das Unternehmen vereint soziale Daten sowie Verkaufs -und Streamingzahlen an einem Platz. Die Quellen reichen von Facebook, Twitter, Wikipedia und anderen Künstlerseiten bis zu Spotify, YouTube und iTunes. Informationen über Events wie Konzerte, Veröffentlichungstermine, TV-Auftritte und Nennungen in der Presse, werden in den entsprechenden Kontext gerückt. Die demographischen Daten der Fans helfen den Künstlern, sich besser vertraut mit ihrer Fanbase zu machen.

Warum glaubst du, besteht der Bedarf, Künstler auf diese Weise zu verfolgen?
Die Beziehung zwischen den Fans und dem Künstler hat sich in der letzten Dekade dramatisch verändert. Nicht nur, dass Fans erwarten, Musik jederzeit konsumieren zu können. Sie erwarten auch, mit dem Künstler jederzeit durch die sozialen Medien in Kontakt zu treten. Das resultiert in großer Onlineaktivität und großer Generierung von Daten während dieser Aktivität. Diese Daten können geordnet und analysiert sehr wertvoll sein, damit Künstler, Manager und Labels besser informierte Entscheidungen treffen. Zum Beispiel darüber, in welcher TV-Show der Künstler auftreten sollte, ob der nächste Schritt ein Live-Stream-Event, ein Free-Download oder ein Live-Interview auf Twitter sein sollte.

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Was ist deine Rolle innerhalb des Unternehmens?
Ich bin der Next Big Sound-eigene Daten-Journalist. Da wir auf einem eher unerforschten Gebiet arbeiten, werde ich Artikel und andere Inhalte schreiben, um die Leute über den Nutzen der Daten zu informieren. Ich schreibe Geschichten über Künstler und wie sie online ankommen, Trends in der gesamten Industrie und Analysen rundum Events, die dabei helfen, das alles in den Kontext zu setzen. Ich schreibe regelmäßig für verschiedene Publikationen außerhalb unseres hauseigenen Blogs, wie für Forbes und das Billboard Magazine. Außerdem liefere ich Daten und Analysen für externe Reporter und Abnehmer, die sich sowohl in der publizierenden, als auch in der Unterhaltungsbranche aufhalten.

Mal laienhaft ausgedrückt, was genau machst du an einem normalen Arbeitstag?
Eigentlich arbeite ich den ganzen Tag in einem Büro voller Ingenieure, die versuchen aus Daten etwas herauszufinden. Ich schreibe Geschichten darüber, wie interessant diese Daten sein können und warum manche Künstler besser darin sind als andere, diese zu nutzen.

Würdest du sagen, dass die Analyse von Rohdaten ein neuer Trend innerhalb der Musik ist?
Absolut. Next Big Sound ist jetzt seit fünf Jahren dabei und es war ein Emporklettern auf der Adoptionskurve. Aber seit das Nutzen von Daten immer allgegenwärtiger wurde und die Datenforschung stärker in alle Facetten der Industrie integriert wurde, sind wir in der Position der Musikindustrie dabei zu helfen, Daten zu ihrem Vorteil zu nutzen.

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Wie haben die Leute innerhalb der Musikindustrie reagiert?
Sie sind immer skeptisch, wenn du ihnen einen neuen Ansatz vorstellst. Aber im Grunde sind viele begeistert zu hören, inwieweit es nützlich sein kann und was sie von den Daten lernen können. An diesen Punkt sind jene am Innovativsten und am Erfolgreichsten, die die Balance zwischen den analytischen Erkenntnissen, der traditionellen Intuition und der Musikalität beherrschen. Ein gutes Ohr ist ausschlaggebend, aber die Daten können dir sagen, wo du für den richtigen Sound suchen musst.

Denkst du, fremde Analysen sollten eine größere Rolle in den Musikcharts spielen?
We liefern zurzeit jede Woche zwei Charts für Billboard—The Social 50, welche die größten Künstler online zeigt und Next Big Sound, welche die am schnellsten wachsenden Künstler im Netz bündelt, die statistisch gesehen Erfolg haben werden. Wir liefern außerdem Daten für die neuen Artist 100 Charts und für die Emerging Artist Charts.

Wie viele Musik-Plays verfolgt Next Big Sound jeden Tag?
Wir haben mehr als 700 Milliarden Online-Plays seit 2014 verfolgt.

Das ist enorm. Denkst du, die Seite wird eine selbsterfüllende Prophezeiung für gehypte Bands?
Naja, das Unternehmen verfolgt ja nur die Online-Aktivitäten. Zwar haben die Next Big Sound-Charts einen positiven Einfluss auf Bands, indem diese mehr Beachtung bekommen, unsere Forschung zeigt aber, dass andere Events wie TV-Auftritte, Live-Streams, iTunes Singles of the Week etc. definitiv einen größeren Einfluss auf das Bekanntwerden eines Künstlers haben. Allgemein können wir sagen, dass die Popularität eines Künstlers dem Gesetz des proportionalen Wachstums folgt. Das heißt, je größer die Gefolgschaft eines Künstlers ist, umso mehr neue Fans wird er generieren.

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Wer ist der nächste große Sound?
Wie immer haben wir ein paar Talente im Auge. Unter diesen empfehlen wir vor allem Hozier, Odesza, Jetta, Mapei, Lemaitre und Meghan Trainor.

Folgt Dan auf Twitter: @KeenDang

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