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Wie bescheuert muss man sein, die Band Isis mit der Terrororganisation zu verwechseln?

Eine ernsthafte Antwort auf eine rhetorische Frage.

Hier oben ist ein Foto von ISIS, der inzwischen aufgelösten, ungeheuer lauten amerikanischen Hardcore/Metal-Band, die Albumklassiker wie Panopticon und Oceanic in die Welt gesetzt hat. Und hier unten ist ein Foto von ISIS, der brutalen Terrorvereinigung, die versucht in Teilen des Iraks und Syriens einen islamischen Staat zu errichten:

Aus der VICE News-Doku The Islamic State

Abgesehen von dem unglücklichen Zufall, dass sich beide Parteien den gleichen Namen teilen, haben sie absolut gar nichts gemeinsam. Man dürfte meinen, dass das die mit Abstand offensichtlichste Unterscheidung der Welt ist, die man überhaupt klarstellen kann, und trotzdem sind wir hier und stellen sie klar, da wir ganz offensichtlich in Zeiten leben, in denen der gemeine Menschenverstand so gut wie ausgestorben ist.

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Vor Kurzem erschien ein Artikel mit dem Titel „ISIS the Rock Band Mistaken for the Terrorist Group“. Das, was sich wie die Überschrift von einem Artikel des Postillon las, stammte tatsächlich von der Nachrichtenseite ABC News. In dem Artikel spricht Aaron Harris, der ehemalige ISIS-Drummer, darüber, dass die Band ISIS mit Posts von Menschen eingedeckt wird, die sie mit der gleichnamigen terroristischen Vereinigung verwechseln, welche für die Enthauptung des amerikanischen Journalisten James Foley verantwortlich ist. Harris berichtete gegenüber ABC: „Fans haben uns E-Mails geschrieben, in denen sie uns mitteilen, dass sie sich jetzt weigern, weiterhin unsere T-Shirts anzuziehen. Wir haben außerdem noch andere sehr unschöne Kommentare erhalten.“ Die Band hat in Folge dessen den Namen ihrer Facebookseite von „ISIS“ zu „Isis die Band“ umgeändert. „Es ist ein unglücklicher Zufall und natürlich sehen ein paar weniger helle Gestalten nicht den Unterschied zwischen einer inaktiven Bande von Musikern und einer aktiven Bande von Terroristen, die momentan die Nachrichten dominieren“, sagte ein Repräsentant von Ipecac, dem Label der Band, gegenüber ABC.

Okay, die T-Shirt-Sache macht irgendwie noch Sinn. Es ist momentan ein extrem sensibles Thema und der gemeine Joe Schmo auf der Straße wird sehr wahrscheinlich nie von der Band gehört haben. Wenn eine radikale Terrorgruppe mit dem Namen CONVERGE ihr Unwesen treiben würde, würdest du wahrscheinlich auch erst mal kurz innehalten, bevor du deinen Jane Doe-Hoodie in der Öffentlichkeit anziehst. Die Tatsache allerdings, dass Menschen auf Facebook wirklich bösartige Kommentare von sich geben, ist verdammt noch mal lächerlich. Welche Sorte von Vollpfosten denkt denn bitte, dass ISIS, eine amorphe und schwer definierbare Terrororganisation, bei der selbst das amerikanische Militär seine Schwierigkeiten hat, sie festzumachen, so einfach bei Facebook ausfindig zu machen sei? Ernsthaft, welche Flachpfeife denkt sich bitte, „Obama hat bestimmt vergessen … bei Facebook zu suchen!“ Es ist eine Extremistengruppe, kein Steakhouse, du Idiot. Wenn besagte Person dann mit ihren Neandertalerpranken in die Tastatur hämmert, bis sie erfolgreich „ISIS“ getippt hat, wie kann sie sich dann bitte nicht die sprichwörtliche halbe Sekunde Zeit nehmen, um zu sehen, dass die offizielle Fanpage mit dem Zusatz „Musician/Band“ versehen ist und das wirklich überall musikrelevantes Bildmaterial zu sehen sind?:

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Also noch einmal zum Mitschreiben: ISIS die Band = keinerlei Verbindung zu ISIS der Terrororganisation. Alles klar? Gut! Dann lasst uns einfach wieder dazu übergehen, ISIS mit Pelican zu verwechseln.

Dan Ozzi ist bei Twitter. Für jedes „Gefällt mir“ dieses Artikels wird er einen Dollar an eine beliebige Wohltätigkeitsorganisation spenden—@danozzi

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