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Vinnie Paul geht immer noch ans Maximum

Wir trafen den Halbgott der Doublebassdrum und sprachen mit ihm über sein Karriere und warum er nach dem Tod seines Bruders weitermachen musste.

Vinnie Paul auf einem Berliner Friedhof. (Foto: Christoph Voy)

Schlagzeugern wird gern das Image aufgedrückt, zu den am wenigsten egozentrischen Mitgliedern einer Band zu gehören. Immerhin prügeln sie ganz weit im Hintergrund auf ihrem Gerät herum, während die ganze Liebe und Aufmerksamkeit des Publikums unter den restlichen Musikern aufgeteilt werden. Die gesamte Theorie fällt natürlich mit der bloßen Existenz von Lars Ulrich in sich zusammen, aber Scheiß drauf, in vielen anderen Fällen ist sie zutreffend. Beispielsweise in dem von Vinnie Paul. Auch er gehörte neben Ulrich (Metallica), Dave Lombardo (Slayer) und vielleicht noch Igor Cavalera (Sepultura) zu den Superdrummern der Neunziger Jahre. Er entwickelte in Pantera einen Trademark-artigen Drumsound, den du innerhalb einer Sekunde wiedererkennst und spielte nach der Auflösung von Pantera mit seinem Bruder Dimebag Darrell in Damageplan. In dieser Zeit musste er während einer ihrer Shows einen der schlimmsten nur vorstellbaren Schicksalsschläge erleiden, als Dimebag von einem Attentäter auf der Bühne erschossen wurde. Er entschloss sich nach der Verarbeitung der Ereignisse wieder Musik zu machen und spielt heute in Hellyeah, betreibt ein paar Stripclubs, ein Label und ein Busunternehmen und wird nach all den bisherigen Höhen und Tiefen seinem Image als wenig egozentrischer, entspannter und ausgeglichener Typ mehr als gerecht. Vor kurzem war er in Berlin, um den „Maximum Metal“-Award des Metal Hammer entgegen zu nehmen und wir trafen uns mit ihm, um über das eine oder andere Kapitel seines Lebens zu sprechen.

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Noisey: Du hast vor kurzem ein neues Album mit Hellyeah veröffentlicht. An welcher Stelle steht es in deinem persönlichen Ranking der Alben, an denen du beteiligt warst?
Vinnie Paul: Mann, das ist schwer. Ich bin auf alles stolz, was ich gemacht habe. Wir haben an allem hart gearbeitet, um es zu dem werden zu lassen, was es dann letztendlich geworden ist. Die Platte, die Pantera groß gemacht hat, war Vulgar Display of Power. Das Damageplan Album ist großartig, auch wenn es nicht den Stellenwert hat, den es haben sollte und die Leute nie die Zeit hatten, seinen Vibe zu fühlen. Das neue Hellyeah-Album gehört da oben hin, knapp hinter Vulgar, es wird Hellyeah nach vorne bringen und die Leute auf uns aufmerksam machen.

Ich wollte dich eigentlich noch nach dem Pantera-Album fragen, das dir am meisten bedeutet, aber das hat sich ja dann damit erledigt …
Naja, die Vulgar hat Pantera etabliert. Die herausforderndste Platte war aber Far Beyond Driven. Da haben wir uns echt auf ein neues Level gepusht und das in seiner Zeit extremste Metal-Album aufgenommen.

Ihr habt die Hellyeah-Alben bei dir zuhause aufgenommen. Das klingt gemütlich, aber besteht da nicht die Gefahr, faul und unkonzentriert zu werden?
Die Gefahr besteht schon. Aber wir sind zum Glück professionell genug, um meistens fokussiert zu bleiben. Auf der anderen Seite bist du in einem Studio, das 2.000 Dollar am Tag kostet, total unter Druck. Wenn du dich mal unproduktiv fühlst und die Dinge einfach nicht funktionieren wollen, musst du trotzdem zahlen. Bei uns dagegen konnten wir einfach einen Tag Pause machen, wenn sich jemand mal nicht gut fühlte oder wir einfach nicht weiter kamen.

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Als ich klein war, wollte ich Drummer werden. Ich trommelte mit Kochlöffeln auf Töpfen herum, zur Freude meiner Eltern. Welche Erinnerungen hast du an die Zeit, in der du mit dem Spielen anfingst?
Das war eine etwas merkwürdige Geschichte. Ich hatte mit Musik gar nicht so viel am Hut, ich stand mehr auf Sport. Ich spielte leidenschaftlich gern Football und Baseball. In der Schule hatte ich mich dann für Musik eingeschrieben, ich wusste aber nicht, was ich spielen würde. Ich kreuzte da also bei dieser Schulband auf und sie schickten mich nach Hause mit einer Tuba. Okay? Mein Dad war Country- und Western-Musiker zu der Zeit und er arbeitete bis zwei oder drei Uhr nachts, spielte in Bars und stand dann am nächsten Tag immer erst mittags auf. Ich kam also zum Mittagessen nach Hause, saß im Wohnzimmer, total angefixt von dieser Tuba-Sache, machte da einen Höllenlärm. Es war wirklich Lärm, keineswegs Musik, und mein Vater stürmt aus dem Schlafzimmer heraus, mit nichts an außer Unterwäsche und sagt: „Sohn, was zum Teufel soll das?“ Und ich so: „Das ist es. Ich will Tuba-Spieler werden. Sie haben mich mit einer verdammten Tuba nach Hause geschickt.“ Und er darauf: „Nein, das wirst du nicht. Warte, bis ich mich angezogen habe. Ich bringe dich zu dieser Schule und sorge dafür, dass sie dich ans Schlagzeug setzen. Du wirst nie im Leben dieses Instrument spielen.“ Ich war total sauer. Ich hab geheult. Ich saß im Auto und flehte ihn an: „Dad, sie wollen, dass ich Tuba spiele.“ Und er: „Scheiß drauf.“ Sie haben mich dann am nächsten Tag ans Schlagzeug gesetzt. Ich hab angefangen zu spielen und hab mich sofort in das Instrument verliebt. Ich war eine Woche lang in dieser Band und entdeckte dann Kiss für mich. Das war die Zeit, in der mir klar wurde, dass ich Teil dieser verdammten Heavy Metal-Sache sein werde. Mein Vater hat die Geschichte des Heavy Metal verändert, indem er mich an die Drums setzte.

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Was sollte denn Dimebag spielen? Flöte?
Haha, nicht ganz. Mein Bruder begann auch Schlagzeug zu spielen. Wir hatten natürlich nur ein Drumkit im Haus und ich war plötzlich besser als er und ließ ihn nicht mehr ran. Also ging er zu meinem Dad und sagte: „Pass auf, ich brauche eine Gitarre.“ Und immer, wenn ich dann an Dimes Zimmer vorbeilief, stand er da, mit seinem Kiss-Make-up, vor dem Spiegel, die Gitarre in der Hand. Und ich sagte zu ihm: „Lern lieber, wie man auf dem Ding spielt!“ Und dann, fünf Wochen später, ich saß in meinem Zimmer und spielte ein paar 7“-Singles … Ozzy kam gerade raus mit „Crazy Train“ … und versuchte dazu zu spielen … da kam er rein mit seinem niedlichen kleinen Verstärker und seiner Gitarre und fragte: „Bist zu bereit zu jammen?“ Und ich lachte nur und fragte: „Bist du sicher, du weißt, wie das Ding funktioniert?“ Und dann spielten wir „Smoke on the Water“ für zehn Stunden am Stück, immer diesen Intro-Riff und von dem Moment an wusste ich, ich würde Musik machen, ich würde mit meinem Bruder spielen und wir begannen uns gegenseitig zu pushen, um einmal Musiker zu werden.

Toll, aber was ist aus deiner Liebe zur Tuba geworden?
Ich bin froh, dass das nur eine kurze Affäre war, haha! Ich sag dir eins, ich wäre ein höllisch guter Bassspieler, wenn ich damit weiter gemacht hätte. Die Tuba und der Bass sind sehr eng miteinander verwandt. Aber ich bin froh, dass ich mich die Tuba dann doch nicht weiter verfolgt hat.

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In Prozenten, welchen Teil deines Lebens hast du hinter einem Schlagzeug verbracht?
80 Prozent? Ich spiele schon mein ganzes Leben Schlagzeug. Auf der Bühne ist es nur eine Stunde, aber davor waren es ja oft zehn Stunden am Tag. Das Instrument erlernen, üben, Drumparts schreiben. Das ist schon das wichtigste Ding in meinem Leben.

Die Anschlussfrage sollte eigentlich sein, wie viel Prozent deines Lebens du mit Frauen verbracht hat, aber so viel ist jetzt gar nicht mehr übrig …
Haha, weitaus weniger als mit dem Schlagzeug. Der Unterschied ist der: Ich liebe das Schlagzeug, aber ich mag die Frauen. (lacht laut auf)

Du sprachst gerade schon von deinem Vater. Er hat ja auch die ersten Pantera-Alben produziert. Klingt nach einem interessanten Familienbetrieb …
Das war es absolut. Er war Musiker, besaß ein kleines Recording Studio und als wir anfingen, waren wir die größte Coverband der Welt. Wir spielten Van Halen, Judas Priest, Black Sabbath, alles was damals so angesagt war. Mein Dad war unser Tontechniker, er kam immer mit und hat unseren Sound gemacht. Wir selber waren damals noch zu jung, um in Clubs zu gehen. Aber da er unser Manager und Tontechniker war, ließen sie uns in die Clubs und auf die Bühne. Das ging dann ein Jahr so und wir dachten, wir sind die geilste Band der Welt. Und mein Dad sagte nur: „Ihr werdet es zu gar nichts bringen, wenn ihr nicht langsam anfangt, eure eigenen Songs zu schreiben.“ Und das brachte die Wende. Wir begannen eigenes Material zu schreiben und gingen in sein Studio. Er nahm dort hauptsächlich Country und Western auf, ab und zu etwas Latino-Musik und produzierte ein paar Jingles fürs Radio. Nachts gingen wir dann ins Studio. Das war die Zeit, als ich selber die Leidenschaft für Tontechnik und das Produzieren entdeckte. Er hat damals die Mikros an meinen Drums eingestellt und es klang fürchterlich, so 70ies-mäßig. Und ich hatte diesen Drumsound im Kopf, es sollte so richtig protzig klingen. Also begann ich das Zeug zu mixen. Dann kam Terry Date ins Spiel. Bei Cowboys from Hell lernte er viel von mir, ich viel von ihm. Das half sehr, den Pantera-Sound zu definieren.

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War dein Dad dann auch in irgendeiner Weise an den späteren Aufnahmen beteiligt?
Nah, das letzte Album, an dem er mitgewirkt hat, war Power Metal, also unser letztes Independent Album. Danach ging es dann mit Terry Date los. Wir blieben allerdings noch in seinem Studio.

Aber er hatte schon eine Meinung über den Sound dieser Alben?
Klar hatte er immer seinen Senf dazu zu geben. Als er das erste Mal „Fuckin’ Hostile“ hörte, mit all dieser Distortion auf den Vocals, kam er um die Ecke – er hatte sein Büro gleich nebenan – und fing an: „Sohn, das kannst du so nicht machen …“ Und ich: „Wovon redest du?“ Und er: „Der Gesang ist total verzerrt …“ Ich darauf: „Ja, aber das macht sie doch so scheiße-cool! Du hast wohl noch nie Ministry gehört. Das ist verdammt geil so!“

Du hast den Gedanken einer möglichen Re-Union von Pantera immer kategorisch abgelehnt. Liegt das an der besonderen Situation dieser Band oder stehst du Re-Unions generell skeptisch gegenüber?
Eine Re-Union ist nur eine Re-Union, wenn alle Leute von früher daran beteiligt sind. Offensichtlich ist Dime nicht mehr bei uns, also kann es gar keine Re-Union geben. Es wäre dann nur noch eine Coverband. Pantera haben ein großes Vermächtnis hinterlassen und ich würde das nicht damit ruinieren wollen, dass man irgendjemand anderen in die Band holt. Nimm eine Band wie Aerosmith. Die Typen leben alle noch, also können sie auch wieder zusammenkommen und ihr Ding machen. Eventuell ist der Grund dafür, dass es nie eine Beatles Re-Union gab der, dass die Hälfte der Typen tot ist. Aber klar, die Bands von früher haben immer noch eine riesige Fangemeinde. Sieh dir doch die großen Festivals an. Die Headliner sind keine neuen Bands, das sind Metallica, AC/DC, Black Sabbath – dieselben Bands wie vor zwanzig oder dreißig Jahren. Die einzigen jüngeren Bands, die Headlinerqualitäten haben sind Slipknot und, ob man sie mag oder nicht, Linkin Park. Es ist keine Generation von Bands nachgewachsen, die das Erbe der großen Bands von früher antreten könnte.

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Weil sie zu viel Playstation spielen?
Klar, und weil die Fankultur eine ganz andere geworden ist. Sie sind heute hier und morgen da. Sie klicken auf einen Song und haben ihn in der nächsten Minute schon vergessen. Früher hast du dir ein Album gekauft und es von vorn bis hinten durchgehört. Die Leute kannten die Songs, sie wollten wissen, was mit den Bands los ist. Viele der neuen Bands sind profillos, sie haben kein Image, weißt du? Da fehlt es an Persönlichkeit, es ist vieles so austauschbar.

Die verlorene Metal-Generation?
Das ist vielleicht zu hart. Hier in Europa ist das auch noch eine andere Sache. Wenn hier mal jemand irgendetwas Herausragendes leistet, dann vergesst ihr das auch nicht so schnell. In den USA kannst du einen Millionenseller landen und dein Publikum ist im nächsten Augenblick schon wieder ganz woanders.

Du gehst sehr offen mit der Tragödie von 2004 um. Dein Bruder wurde von einem Attentäter während des Spielens bei einem Gig auf der Bühne erschossen. Du musst dir darüber im Klaren gewesen sein, dass von Leuten wie mir immer wieder Fragen dazu kommen würden. Ist diese Offenheit in Interviews vielleicht auch eine Möglichkeit der Verarbeitung oder wäre es dir eigentlich lieber, nicht darauf angesprochen zu werden?
Zunächst mal: Ich hätte mir im Leben nicht vorstellen können, dass mir so etwas einmal passiert. Mein Bruder und ich standen uns so nahe, das ist unglaublich. Wir haben rumgealbert, dass wir irgendwann mal zusammen bei einem Flugzeugabsturz draufgehen. Es war undenkbar, dass einer früh vor dem anderen stirbt. Und der Typ wollte mich an dem Abend auch umbringen. Hätte er mich vor seinen Lauf bekommen, hätte er abgedrückt. Am Ende läuft es darauf hinaus: Nichts wird ihn wieder zurückbringen. Punkt. Also muss ich jetzt einfach für uns beide leben. Ich weiß ganz genau, wenn ich mich nicht vorwärts bewegen und mein Ding machen würde, er würde mir sofort in den Arsch treten. Es wäre nicht in seinem Sinn, wenn ich mit der Musik aufhören würde. Darum ist es so wichtig, in dieser Band zu sein. Und es macht mir immer noch wahnsinnig viel Spaß. Nachdem es passierte, dauerte es ungefähr ein Jahr, wieder klarzukommen. Aber danach war klar, weiterzumachen ist die richtige Entscheidung. Er wäre stolz auf mich.

Ich weiß nicht, welche Einstellung du bis zum damaligen Zeitpunkt vertreten hast, aber änderte sich danach etwas an deiner Meinung über die Gesetzeslage, was den Waffenbesitz in den USA angeht?
Ich bin kein Moralapostel oder so was. Aber ich war nie ein Fan von Waffen. Ich hab kein Problem mit Leuten, die mit einem Gewehr in den Wald gehen und Wild erlegen. Ich habe ein Problem mit Leuten, die auf offener Straße mit einer AK-47 herumlaufen. Sturmgewehre sind dazu da, um in kriegerischen Auseinandersetzungen Menschen zu töten. Welchen anderen Zweck sollten solche Waffen haben? Du willst dich selbst verteidigen? Du brauchst 100 Schuss pro Minute, um dich selbst zu verteidigen? Du brauchst nur einen Schuss, oder? Der Typ damals hatte eine militärische Ausbildung. Er tötete nicht nur meinen Bruder, sondern noch drei andere Menschen. Er hätte noch weitaus mehr Menschen getötet, wenn dieser Polizist ihm nicht in den verdammten Kopf geschossen hätte. Ohne mich jetzt in Rage reden zu wollen: ich hab kein Problem mit Leuten, die … oder nimm nur diese Sache, die bei der Batman-Premiere passiert ist. Der Typ ist da mit einem Maschinengewehr aufgekreuzt? Wofür zum Teufel braucht jemand ein Maschinengewehr? Die Dinger haben den Zweck haufenweise Menschen im Krieg zu töten. So ein Ding zur persönlichen Belustigung zu haben, ergibt keinen Sinn. Davon hat niemand etwas. Jeder hat bei dieser Batman-Sache gesagt: er war ein total unauffälliger Kerl, niemand hätte so etwas vermutet. Aber er hatte sich ein verdammtes Waffenarsenal zusammen gesammelt. Und dann flippt so jemand aus und reißt ein paar hundert Leute in den Tod. So sehe ich das. Ich bin nicht grundsätzlich für das Verbot von Waffen, aber solche Waffen sollte man nicht besitzen dürfen.

Wie fühlst du dich heute, wenn du eine Bühne betrittst?
Nachdem ich mich entschieden hatte, wieder Musik zu machen, musste ich mir darüber klar werden, dass es nur dann einen Sinn ergeben würde, wenn ich es so mache wie vorher. Ohne Angst. Einfach nur auf die Bühne und los geht’s. Und so mache ich es jede Nacht. Die letzte Sache, über die ich nachdenke ist das, was am 08. Dezember 2004 passiert ist. Ich geh da rauf, reiß mir den Arsch auf und gebe alles. Es kann nur so gehen. Ich kann nicht dort sitzen und alle paar Minuten ängstlich über meine Schulter schauen. Dann kann ich es auch gleich lassen. Davon abgesehen: Diese Tragödie hat vielen Leute die Augen geöffnet, es wird mehr Wert auf Sicherheit gelegt und so weiter.

Was ist die wichtigste Lektion, die du in deiner Musikkarriere gelernt hast?
Die wichtigste Lektion ist es, nie etwas vorzutäuschen. Die Leute riechen das auf hundert Meilen Entfernung. Sei einfach nur du selbst und lieb die Sache, die du machst. Du bekommst das raus, was du investierst. Und wenn du viel investierst, bekommst du auch viel zurück.

Du bist sehr entschieden, wenn es um das Thema Phil Anselmo, den ehemaligen Shouter von Pantera geht. Es stand einmal von der Seite eurer Familie im Raum, unüberlegte Äußerungen Anselmos in der Presse hätten den Attentäter zu seiner Tat ermutigt. Offenbar haben sich die Fronten zwischen ihm und Dimebags Freundin Rita mittlerweile geglättet, aber für dich scheint das Thema ein für allemal durch zu sein. Warum eigentlich diese absolute Entschiedenheit?
So lange du selber nicht Teil von Pantera warst, weißt du einfach sehr viele Dinge nicht. Leuten außerhalb der Band fällt es natürlich leicht, zu spekulieren. Ich hab mich einfach dafür entschieden, die Gefühle und Gedanken über ihn für mich zu behalten und mich einfach vorwärts zu bewegen. Alles andere wäre Zeitverschwendung. Das endet doch nur in einer endlosen Schlammschlacht. Dann heißt es: „Vinnie Paul hat dieses und jenes gesagt…“ Dafür habe ich keine Zeit. Das Leben ist dafür zu kurz. Wir hatten 14 fantastische Jahre, wir haben tolle Musik zusammen gemacht, aber jetzt muss jeder sehen, dass er sich vorwärts bewegt.