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Reviews

The Fat White Family—,Champagne Holocaust‘

So unfassbar beschissen wie Bandname, Albumtitel und Covergestaltung es mit aller Macht vermitteln wollen, kann die Platte gar nicht sein.

THE FAT WHITE FAMILY
Champagne Holocaust
Trash Mouth / Cargo

Entgegen besseren Wissens blättere ich in der Bahnhofsbuchhandlung ab und zu in Wirtschaftsmagazinen. Neulich las ich darin von einer raffinierten neuen Führungsmethode, bei der ein Manager von Anfang an ein absolutes Arschlochimage aufbaut, damit seine Untergebenen jedes Mal positiv überrascht sind, wenn er nicht-arschlochhafte—also im Grunde ganz normale—Entscheidungen trifft. Musste ich gerade dran denken, weil dieses Londoner Garage-Rock-Sextett offenbar eine ganz ähnliche Abschreckungsstrategie fährt. So unfassbar beschissen wie Bandname, Albumtitel und Covergestaltung es mit aller Macht vermitteln wollen, kann eine Platte ja eigentlich gar nicht sein. War sie dann auch nicht. Und so bleibt hier ein Gefühl, als wäre man um Haaresbreite einem tödlichen Verkehrsunfall entkommen: Man freut sich plötzlich über die simple Tatsache, dass man am Leben ist und Musik hören kann, ohne sofort kotzen zu müssen.

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