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Interviews

Swan Dive klingen live wie Hundekacke

Das behaupten sie jedenfalls in unserem Interview. Wie ihre erste Single klingt, könnt ihr exklusiv bei uns im Stream hören.

Warum sind Hardcore-Typen nur so umtriebig? Kann man nicht mal einfach seine Band haben und sich auf diese konzentrieren, statt ständig fremd zu gehen? Offenbar nicht. Siehe Swan Dive. So nennt sich das neue Brainchild von Brandon Setta, der sonst bei Nothing aus Philadelphia ist, und Joey Bayes von Dead Swans und More Than Life. Und weil all diese Referenzen nicht genügen, hat sich Brandon die Hucke vollgesoffen, sich im Keller eingesperrt und eine wundervolle erste Platte für das Duo aufgenommen. Die erste Single hauen wir dir hier exklusiv um die Ohren.

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Wie es ist, live wie Hundescheiße zu klingen, eine Band zu haben, die sich auf zwei Kontinenten verteilt und warum die beiden die Reunion von Modern Life is War feiern, haben sie uns im Interview erzählt.

Noisey: Wie seid ihr denn dazugekommen, die Band SWAN DIVE zu starten?
Joe: Wir haben uns kennengelernt, als meine Band Dead Swans zusammen mit Horror Show letztes Jahr auf Tour waren. Brandon war auf der Tour eigentlich die meiste Zeit sehr ruhig und für sich. Erst gegen Ende haben wir angefangen, zusammen abzuhängen. Bei der Gelegenheit habe ich ihn dann gebeten bei meiner anderen Band More Than Life als Ersatzgitarrist mitzukommen. Swan Dive war eigentlich Brandons Idee. Es sind seine Songs, seine Aufnahmen. Ich kümmere mich eher um die Businessangelegenheiten der Band.

Wie probt ihr eigentlich? Wenn ihr überhaupt probt. Denn ihr lebt ja auf zwei verschiedenen Kontinenten. Und wie waren die Aufnahmesessions?
Brandon: Ich zeige Joe einfach immer ein paar Riffs oder Licks auf der Gitarre, wenn wir uns treffen. Wir proben also eigentlich überhaupt nicht. Die Tour wird das erste Mal sein, dass wir zusammen live spielen. Die EP habe ich bei meinem guten Freund Dave aufgenommen. In dessen Studio The Engine Room. Ich habe alle Instrumente in einem sehr verrauchten Kellerraum aufgenommen, mit ziemlich viel Alkohol.

Wovon handeln eure Songs?
Ich versuche ganz einfach schriftlich festzuhalten, was es bedeutet, ein erbärmlicher Alkoholiker zu sein, der mit diesem Planeten nicht mal eine Sekunde länger umgehen kann. Damit können sich, glaube ich, einige identifizieren. Irgendwo in den Lyrics findest du auch mal Metaphern und einprägsame Zeilen. Normalerweise schreibe ich die Lyrics immer auf die letzte Sekunde. Die fließen dann einfach aus mir heraus. Vor dem eigentlichen Schreiben ist alles einfach nur eine Idee. Joe und ich haben viele ähnliche Einflüsse und ich glaube, er vertraut mir einfach mit dem Songwriting. Genauso wie ich seinen Fähigkeiten an der Gitarre vertraue.

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Brandon, ich habe gehört, dass du die USA verlassen und nach Europa ziehen willst.
Das liegt daran, dass ich mich sehr sehr stark entfernt fühle von allem und allen, die ich kenne.

Habt ihr eigentlich neben der Musik noch irgendwelche Jobs?
Ich arbeite in Bars und verkaufe alles, was ich besitze, wenn es mal nicht reicht. Ich bin auch viel auf Tour mit meiner anderen Band Nothing.
Joe: Ja, ich arbeite auch in Bars. Manchmal spiele ich Shows mit More Than Life. Das reicht insgesamt zum Leben.

Swan Dive wird zusammen mit More Than Life auf Tour gehen. Wie werdet ihr das bewerkstelligen?
Wir werden noch ein paar unserer Freunde mitnehmen. Also vermutlich werden wir das so machen. Wahrscheinlich kommt dann aber erst in letzter Sekunde alles zusammen und wir werden bei den ersten Shows wie Hundescheiße klingen.

Was haltet ihr eigentlich von der Reunion von Modern Life is War?
Brandon: Modern Life is War war definitiv eine meiner absoluten Lieblingsbands, als ich aufgewachsen bin. Als sie ihre letzten Shows gespielt haben vor ein paar Jahren, war ich bei den meisten dabei. Ich bin sehr froh, dass sie zurück sind.
Joe: Für mich waren sie auch wirklich eine der wichtigsten Bands, als ich aufgewachsen bin. Zu meinem 18. Geburtstag habe ich mir „My Love, My Way“ auf meine Hände tätowieren lassen.

Wie empfindet ihr die Hardcore-Szene denn im Allgemeinen?
Brandon: Für mich ist Hardcore der einzige Grund, dass ich nicht zu einem Junkie geworden bin. Ohne Hardcore wäre ich vermutlich gestorben, um ehrlich zu sein. Als ich ein Teenager war, haben mir die Shows und die Musik einen Halt gegeben. Und die Freunde, die ich dadurch kennengelernt habe. Es bestimmt also mein ganzes Leben. Natürlich nicht nur im Positiven. Probleme hab ich dadurch ja auch bekommen. Ich liebe die Musik immer noch sehr und höre sie mir auch regelmäßig an.
Joe: Ich bin nicht sicher, ob ich mich für die sogenannte Szene wirklich sehr interessiere. Mir kommt es oft so vor, als wären da ein Haufen Leute drin, die es lieben, der Welt immer wieder klarzumachen, wie cool sie sind. Aber wie Brandon auch liebe ich die Musik nach wie vor sehr. Ich spiele ja auch noch in Hardcore-Bands und werde das wohl auch noch eine Zeit lang machen.

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