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Sierra Kidd im Interview—„Alter, Hunderttausend!“

Sierra Kidd will auf keinen Fall irgendwen enttäuschen, bisher tut er das auch beim besten Willen nicht. Im Gegenteil, HipHops-Wunderkind sammelt jede Menge Props.

Sierra Kidd ist das neueste Wunderkind des deutschen HipHops, der erst 16-Jährige hat seit Mitte Januar zwei eigene Songs via Youtube veröffentlicht und damit in kürzester Zeit mehr als 300.000 Klicks gesammelt. Aber nicht nur das, Sierra Kidd hat in kürzester Zeit auch die Aufmerksamkeit ein paar Großer im deutschen Rap auf sich gezogen: Der Erste war Hadi El Dor, Labelmanager von Freunde von Niemand, der Sierra Kidd sofort unter seine Fittiche nahm und dem Anfänger unter die Arme griff. Und wie: Dank Hadis Kontakte proudzieren RAF Camora und Chakuza Sierra Kidds bald fertige erste EP und plötzlich steht er mit Leuten wie Vega, RAF Camora und Joshi Mizu im Studio, um Songs einzuspielen.

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Zeit, dass wir mal etwas mehr über den Jungen aus der Nähe von Bremen herausfinden. Am besten geht das natürlich im Interview. Und—soviel vorweg—wir haben unser Herz verloren.

Noisey: Wir wissen ja bereits, dass du noch ziemlich jung bist. Wieso kannst du schon so gut rappen? Du muss ja höllisch früh angefangen haben zu üben!
Sierra Kidd: Findest du? (grinst) Also früh ist relativ, ich mache das Ganze aktiv seit 2 Jahren vielleicht. Aber wenn man bedenkt, dass ich schon Musik mache, seit ich 14 bin, ist das doch schon früh. (lacht)

Wie gehst du denn mit deinem plötzlichen Fame um?
Ich bekomme da nicht allzu viel von mit, da es sich größtenteils ja im Internet abspielt. Also wenn ich draußen oder in der Stadt bin, ist es relativ normal geblieben, aber die Resonanz, die man online bekommt, ist schon unglaublich. Fühlt sich ein wenig so an wie träumen. Nur eben echt.

Wie kommst du in der Schule mit deiner neuen Rolle klar?
Meine Mitschüler starren schon sehr, aber ich komme gut damit zurecht. Ich hab auch nicht mit so vielen Leuten zu tun, wenn ich Schule habe, ich habe meine paar Freunde und das reicht mir. (lacht)

Was sagen denn deine Lehrer?
Meine Klassenlehrerin unterstützt mich da schon ein wenig, das weiß ich auch zu schätzen. Aber ich denke mal, die anderen wissen da nichts von, oder beschäftigen sich nicht damit.

Dank des Fames schon ein paar Chicks abgeschleppt, auf die du lange Bock hattest?
Nein, ich bin doch noch minderjährig. (lacht) Nein, ich habe im Moment nicht so viel Zeit und bin ohnehin keiner, der eine Frau nach der anderen nimmt.

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Wenn 100.000 Menschen in fünf Tagen einen neuen Song von dir hören und feiern, entsteht da schon sowas wie Druck? Oder lachst du da drüber?
Klar entsteht da Druck, aber das braucht man. Wenn Hadi mir sagt, dass grade 100.000 Menschen ihre Augen auf mich haben und ich überzeugen muss, dann denke ich im ersten Moment nur: „Shit“. Aber im nächsten Moment: „Alter, Hunderttausend!“

Du wirst bereits mit Cro verglichen, was wohl an den offensichtlichen Parallelen liegt, dass du einen poppigen Rap-Ansatz wählst und dass man dein Gesicht nicht kennt. Wie stehst du zu dem Vergleich?
Ich sag mal so: Mein Gesicht kennt man ja nur im Moment nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, in einem Jahr immer noch mit der Hand vor meinem Gesicht Songs raus zu bringen. Ich finde den Vergleich nun nicht unangebracht, da er ja eine ähnliche Geschichte hat. Aber ich finde immer noch, dass sich unsere Musik voneinander unterscheidet. Auch wenn es irgendwo ja auch eine Ehre sein sollte, gleich beim ersten Track mit dem größten Hype der letzten 10-20 Jahre verglichen zu werden. (grinst)

Wann zeigst du dein Gesicht?
Ich weiß nicht, dazu kann ich noch nichts sagen. Ich denke, wenn es Zeit ist.

Cro hat eine Menge Fans, aber fast genau so viele Hater. Rechnest du damit, dass die bei dir auch kommen?
Ich denke schon, dass es noch sehr schlimm wird, da mein Alter ja auch eine große Angriffsfläche darstellt. Aber hey, ich mache Musik, weil es mir Spaß macht.

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Du warst jetzt mit MoTrip, Raf Camora und Vega im Studio. Unter Großen. Wie fühlt sich das an?
Es ist echt ein unfassbares Gefühl. Vor nicht einmal ein paar Monaten habe ich noch davon geträumt mit Vega, Mo und den anderen einen Song zu machen. Nun ist es Wirklichkeit.

Hattest du keine Angst, dich zu blamieren?
Natürlich, und wie! Gerade bei jemandem wie Vega. Ich hatte halt wirklich sehr viel Angst, dass ich der ganzen Sache nicht gewachsen wäre und sie denken, sie hätten mich überschätzt. Ich denke und hoffe aber, es ist im Endeffekt ganz gut gelaufen. Mit wem würdest du mal so richtig gern ein Feature machen?
Hadi El-Dor!

Süß. Danke fürs Interview!

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Ayke hat mit 16 auch gerappt—seine besten Rhymes spittet er heute bei Twitter: @tamidemusic

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