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Punk Rock Bowling Festival mit GBH

Wir haben ein nettes Wochenende in Las Vegas verbracht. Mit uns ein Haufen besoffener Punks.

Ein besoffener Punk beim Kotzen. Alle Fotos von Ren Potts.

Wart ihr schon mal auf dem Punk Rock Bowling & Music Festival? Wenn nicht, dann nennt mir bitte einen bessere Alternative das Memorial Day Wochenende zu verbringen? Das Festival ist ein viertägiger Exzess in Vegas, vollgestopft mit besoffenen Punks, Live Musik, Bowling, dürftig bekleideten tätowierten Frauen und Pool Partys–im Prinzip jeder feuchte Traum, den ein verdammter Punk jemals hatte. Dieses Jahr haben folgende Bands gespielt: Municipal Waste, The Dwarves, Adolescents, NOFX, The Adicts, Far From Finished, Holding Onto Sound, Good Riddance, Dead To Me, Matt Skiba, Hot Water Music, Rancid, The Street Dogs, American Werewolves, Tim Barry, 7 Seconds, Toys That Kill, Pennywise und GBH. Eine heftige Liste exzellenter Musik und das ist nur die Hälfte. Das Line-Up ist zwar jedes Jahr ein anderes, aber es ist jedes Mal gut und deswegen ist Punk Rock Bowling mein Lieblingsfeiertag. Das Festival gibt es schon seit 14 Jahren und es macht gerade eine kleine Wiederauferstehung durch. Eine komplett neue Generation kommt gerade aus den Kellern ihrer Mütter gekrochen, um auch mitzumachen. Gute Live Musik braucht eure Zuneigung, deswegen gebe ich jetzt ein bisschen Liebe zurück an die allerersten: hier ist ein exklusives Interview mit Colin Abrahall von GBH, fünf Tipps für dein Überleben in der Zukunft auf dem Punk Rock Bowling und eine Fotogalerie des Festivals.

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Colin Abrahall von GBH.

Wie schon erwähnt stand GBH dieses Jahr auf der Liste und ich habe die Möglichkeit bekommen mit dem Sänger Colin zu sprechen. Einer Band, die schon über drei Jahrzehnten im Musikbusiness ist, wurde schon jede vorstellbare Frage gestellt. Schauen wir uns mal an, ob ich ein weiteres Interview mit einer Band, die ich liebe, auch nur ein bisschen lächerlicher hätte machen können: Noisey: Also wie viel kannst du drücken?
Colin Abrahall: Was? Du weißt schon, wie viel Gewichte kannst du stemmen?
Ich hab noch nie irgendwas in meinem Leben gestemmt. Man sagt, das Schwerste, das du stemmen kannst ein…Baby. (Ich tue so als würde ich ein Baby halten.)
Ja, ich denke schon. Weiter geht's…ich würde gerne über Drinks reden, „Tour-Drink“. Was ist dein Lieblingsdrink auf Tour?
Dr. Pepper. Welche Musik hört ihr in letzter Zeit am meisten? Was ist dein Lieblingsalbum auf Tour?
Alles mögliche, weißt du…Reggae, Punk, Johnny Cash, Hank Williams. Hank Williams III oder das Original?
Grandaddy Williams. GBH als Band ist für seine Ansichten bezüglich Atheismus und Nihilismus bekannt. Hat sich etwas verändert seit ihr älter geworden seid?
Nein, niemals. Es gibt nur mehr Beweise dafür, dass wir Recht hatten. Verständlich, ich sehe das genauso. Gab es jemals einen zentralen und entscheidenden Punkt, wo ihr kurz innegehalten habt und dachtet „Verdammte Scheiße, wir sind ja richtig bekannt“ oder gemerkt habt, dass ihr auf andere Bands einen Einfluss habt?
Ja, den gab es tatsächlich. Als wir das erste Mal in den USA gespielt haben, wurden wir wie eine richtige Band behandelt. Die Dinge waren viel organisierter. In England mussten wir immer darum kämpfen eine Show oder irgendwas zu bekommen. Sie wollten uns nicht mal Getränke geben oder haben uns ausgesiebt. Was nennt ihr Jungs im Moment euer Zuhause?
Birmingham. Lebt ihr in der Nähe voneinander?
Ross (Lomas, Bassist) hat für eine Weile in Hawaii gelebt, aber jetzt wohnen wir alle innerhalb eines Drei-Meilen-Radius. Wenn wir nicht auf Tour sind, leben wir aber getrennt. Wir sind nicht immer zusammen. Perfume and Piss im Jahr 2010 war euer erstes Album bei Hellcat; wie lief das?
Großartig, wir hatten keine Probleme. Du magst also eure Beziehung zu dem Label?
Ja, es ist einfach mit ihnen zu arbeiten. Wir schreiben im Prinzip unser Album, gehen ins Studio und nehmen es auf. Und…jetzt ist 2012. Können wir hoffen noch mehr von GBH zu hören? Habt ihr was in Arbeit?
Natürlich, wir haben unser halbes Album schon fertig. Gute Nachrichten! Gibt es irgendwas, das ihr mich fragen wollt?
Wie war nochmal dein Name? Ren, R-E-N, wie Ren and Stimpy.
Ah, verstehe. Seid ihr bereit? Ihr werdet bald auf die Bühne gehen.
Ja, wir spielen so in einer Stunde. Am Samstag haben wir in Mailand gespielt und sind dann direkt hergeflogen. Wir sind erst gestern um die Uhrzeit angekommen, deswegen haben wir noch einen kleinen Jetlag. Einen Jetlag zu haben ist wie auf Acid zu sein, nur ohne das Acid. Eine Schande.

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Ihr merkt schon, nächstes Jahr solltet ihr auf jeden Fall kommen–hier sind meine Tipps für eine gesunde und glückliche Zeit: Tipp #1 Vorglühen
Das sage ich nicht nur, weil es Spaß macht. Wenn du beim Trinken bist, dann stell dir ein paar Bier rein, hab einen guten Rausch und mach dich schon mal mit dem Festival-Gefühl vertraut. Denn das ist im Prinzip der Zustand, in dem du den ganzen Tag bleiben wirst. Du wirst richtig angepisst sein, wenn du um zwei Uhr nachts aufwachst, weil du tagsüber getrunken hast, und bemerkst, dass du die Dwarves komplett verschlafen hast. Nebenbei führt mich das direkt noch zu ein paar anderen Punkten. Tipp #2 Trinkt Wasser, ihr Idioten.
Nicht vergessen. Die Hälfte der Leute, die auf einer Trage vom Festival gebracht werden, sind kleine Wasser-Muffel und deswegen auf dieser Trage. Du bist den ganzen Tag in der Hitze, tanzt dabei wahrscheinlich wie ein Idiot und kippst dir Bier-Schnaps-Kombinationen runter. Mach dir deine schöne Zeit nicht mit einem Dehydrationsanfall kaputt. Tipp #3 Denk dran, es gibt Polizisten dort.
Puh. Die meisten dieser Typen sind nicht da, um euch eure schöne Zeit kaputt zu machen. Tatsächlich sind das die Typen, die deinen besoffenen, stagedivenden Arsch in Sicherheit bringen, also seid nett. Dennoch muss es immer mindestens ein Arschloch in der Runde geben und du weißt nie, wer das ist. Dieses Jahr war es absurderweise dieser Security mit den blauen Haaren und den Piercings, der ein Mädchen auf den Boden warf. Also ihr wisst, Anarchie und das ganze Blabla, ja sicher. Aber das Entscheidende ist, dass diese Typen die Macht haben dich aus dem Festivalgelände rauszuschmeißen oder dich festzunehmen. Und du willst keines von beiden. Knast stinkt. Tipp #4 Leg dich nicht mit den Frauen an.
Ich meine, leg dich mit niemandem an. Aber vertraut mir, die Frauen auf dem Punk Rock Bowling haben definitiv keine Angst vor dir. Dieses Jahr ist Rancid, dieser völlig besoffene Typ, in alle um sich herum reingefallen und hat die Leute mit sich runtergezogen. Eines der Mädchen, das er zufällig mitgenommen hatte, schreit ihn an, sich mal zusammenzureißen. Er, als der nicht zu verachtender Gentleman, der er offensichtlich ist, schreit zurück: „Ja?! Warum schlägst du mir nicht in die Fresse?“ Argh, gute Idee, Kumpel. Wenn du vielleicht nicht so wahnsinnig betrunken gewesen wärst, wäre es mal durch dein nebeliges Gehirn gewandert, dass keines dieser Mädchen so aussieht, als hätten sie ein Problem damit ihre zierlichen Hände in dein Gesicht zu schlagen und du hast gerade danach gefragt. In jeder Beziehung schätzen Frauen ein wenig Ritterlichkeit. Schlampig ist nicht sexy, Junior. Tipp #5 Respektiert euern ungläubigen Nächsten.
Ihr seid alle auf dem PRB aus dem gleichen Grund und zwar um Live Musik zu sehen und eine verdammt gute Zeit weit weg von den ganzen Belastungen aus dem normalen Leben zu haben. Also verhaltet euch auch so. Es ist ganz einfach, seid kein Arsch und feiert die Bands. Meine Damen, auch ihr, seid nett.

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So, jetzt noch ein paar hübsche Fotos für euch.

Besoffene Punks (sie sind keine Band)

Rancid

Hot Water Music

Fat Mike from NOFX

American Werewolves

Dead To Me

Street Dogs