Orbit The Earth sind roh, direkt, ehrlich, hardcore

Die beiden neuen Live-Videos vom Hardcore-Allstar-Projekt Orbit The Earth machen dir so richtig Bock auf eine HC-Show.

14.8.14

Just Went Black legten in jeden angeschlagenen Akkord ihres so viel Herzblut, dass sich die Fingerkuppen rot verfärbten, Cobretti schrieben die Texte, die dir durch schwere Zeiten halfen, Ritual ließen die Meute quer durch den Raum von einer Wand zur nächsten stampfen und bei Empty Vision hat der ganze Saal die Fäuste emporgehoben. Mitte der 00er Jahre hatte wirklich jeder in der Hardcoreszene mindestens eine dieser Bands schon einmal live gesehen. Eben weil sich die vier den Arsch abtourten und sich in jedem noch so dreckigen JuZ die Seele aus dem Leib schrien.

Leider gibt heute keine dieser Bands mehr. Was die verbliebenen Mitglieder glücklicherweise keineswegs davon abhält, sich untereinander zu treffen und gemeinsam Musik zu spielen. Orbit The Earth hieß der kreative Zusammenschluss, in dem Mitglieder aller vier Bands gemeinsam progressiven Post-Hardcore vom Feinsten lieferten. 2013 veröffentlichten sie das Debütalbum Aphelion über This Charming Man Records und sorgten erstmals gemeinsam für Aufsehen in der Szene. In der Zwischenzeit hat sich in der Band allerdings einiges getan, der bisherige Sänger hat die Band verlassen, dafür singt nun der Gitarrist und auch am Bass gab es einen Wechsel—der neue Bassist hat allerdings auch wieder einen bekannten Band-Hintergrund, den er spielte früher bei Ritual

Klar, dass solche Veränderungen in der Band auch Veränderungen in der Musik nach sich ziehen, vor allem natürlich ein neue Sänger—nun folgt hier erstmals eine Hörprobe aus möglichen künftigen Material.

In den Videos zu „Firmament“ und „Fading Transmissions“ performen die Jungs live im geräumigen RAMA-Studio in Mannheim. Der farblose Graustufen-Stil der Bilder unterschreicht die schnörkellose Produktion: Beide Songs wurden live eingespielt und nicht mit irgendwelchen weiteren Spuren bearbeitet. Deswegen klingt das alles auch so roh, direkt, ehrlich, hardcore. Die Energie, die sich durch das Spielen entlädt, überträgt sich auch unweigerlich auf den Zuschauer. Ja verdammt, wir haben jetzt mal wieder Bock auf eine HC-Show!

Demnächst steht eine Split-EP als 12" mit den Labelfreunden von The Tidal Sleep an, wir halten euch auf dem Laufenden.