Owen Pallett—‚In Conflict‘

Owen Pallett
In Conflict
Domino Record Co

Fehler scheint es bei Owen Pallett nicht zu geben: So routiniert wie eh und je türmt der Kanadier auf seinem fünften Soloalbum sein Instrumentarium in Form von Streicher-, Rockgitarren- und Drum-Loops auf—wer den Sänger mit der Falsettstimme schon einmal live erleben durfte, weiß ja sowieso um die Großartigkeit von Palletts Spiralen der Verschleifung. Dass er nicht nur ein ausgezeichneter Musiker, sondern eben auch Komponist und Arrangeur ist, hat Pallett in der Vergangenheit ja auch oft genug bewiesen. Insofern gibt es an In Conflict rein gar nichts auszusetzen: Ein Stück wie „Chorale“ ist mit den satten Blechbläsern und den kontrastierenden Electronica-Elementen das Pièce de résistance dieses Albums; in „The Riverbed“ konkurrieren die Streichersätze mit wildem Drumming; das titelstiftende „In Conflict“ eröffnet mit herzerwärmenden Bleeps, über denen sich Palletts Stimme aufbaut—„So let me see that ass“—, bis dann langsam Bassgitarre, Drumming und Streicher einsetzen; und bei „Song For Five & Six“ würde ich trotz mangelnden Wissens Stein auf Bein schwören, dass bei den Synth-Progressionen doch bestimmt Dan Snaith alias Caribou seine Finger im Spiel gehabt haben könnte—wenn nicht: umso besser für Owen Palett. Wem das alles jetzt nicht zur Begeisterung reicht, schreibt zur Strafe die auf den Plattencover abgedruckten Lyrics fünfmal in Schönschrift ab.

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