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Interviews

Wir haben mit Neneh Cherry über ihre Arbeit mit Four Tet gesprochen

„Ich würde gerne Madlib mit zu mir nach Hause nehmen … und ihn all meine Platten sampeln lassen.”

Neneh Cherry war schon immer cooler als die meisten anderen Leute auf der Erde—und sie ist es heute noch. Als sie mit 25 Jahren ein internationaler Star wurde, war sie bereits Dauergast in den Post-Punk-Läden in Manhattans Tribeca-Bezirk, wie etwa dem Mudd Club. Sie sang in der Frauenpunkband The Slits, war DJ beim Piratensender DBC, war in einer Folge von The Young Ones zu sehen und Teil der „Buffalo”-Bewegung des einflussreichen Stylisten Ray Petri.

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Sogar jetzt noch umgibt Cherry die Aura der Bohème. Man könnte denken, dass sie sich zurücklehnen und von den regelmäßigen Checks leben könne, die sie dafür bekommt, dass „Buffalo Stance” als Soundtrack für die Show 15 Minuten Küche von Jamie Oliver genutzt wird. Sie war durchaus beschäftigt: sie hat eine Familie gegründet und großgezogen, mit ihrem Partner Cameron McVey Bands gegründet, für das Pacha und den Pariser Panik-Club Mixe gemacht und mit dem Jazz-Duo RocketNumberNine aufgenommen—genau wie mit einem gewissen Herrn Kieran Hebden, alias Four Tet.

Im Frühjahr 2013 hat Cherry einen von Hebden produzierten Track bei Soundcloud hochgeladen, der den Titel „Nina” trug. Ein großartiger Song; ein ratterndes Percussion-Workout, bei dem die Pop-Veteranin Lyrik-Lesungen mit Afrika Baby Bam vom 90er-Jahre HipHop-Duo The Jungle Brothers austauscht. Uneingeweihte mögen die Arbeit mit Hebden für ungewöhnlich halten, aber wenn man sich ihre beinahe 25 Jahre andauernde Solokarriere so ansieht, bekommt man das Bild einer Künstlerin, die ein hohes Interesse an elektronischer Musik hat.

Wir sprachen mit ihr über ihr neues Album Blank Project—ihre erste Solo-Platte nach fast zwei Jahrzehnten—, darüber, ein Album in fünf Tagen aufzunehmen und MF Doom ohne seine Maske zu sehen. Wie wir schon gesagt haben, sie ist cooler als die meisten Anderen.

Noisey: Was machst du im Moment?
Neneh Cherry: Ich gehe gerade durch meine Wohnung um mich in meinem, naja, Extra-Schlafzimmer Schrägstrich Büro einzuschließen und dort etwas Ruhe zu finden und, äh, mein Hirn zum Arbeiten zu bekommen. Ich trinke ein bisschen Eistee.

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Klingt gut.
Ja! Es ist nicht wirklich Eistee, es ist vielmehr kalter Tee. Schmeckt ziemlich gut.

Du genießt also deine Zeit zu Hause, bevor alles in Bewegung kommt mit diesem Album?
Naja, eigentlich bin ich jetzt schon ziemlich beschäftigt. Morgen Früh fliege ich nach London—gerade bin ich in Stockholm—und ich habe den ganzen Tag gearbeitet, also habe ich nur ein paar kostbare Stunden zu Hause. Wenn wir fertig sind werde ich meine Tasche packen, dann aber noch mit meiner Tochter rumhängen und mich entspannen. Ich versuche meistens ziemlich schnell in Feierabendstimmung zu kommen—diese verrückten Stunden, in denen man einfach für eine Weile in der Jogginghose rumhängt. Chillen. Ich denke, ich war schon immer so. Ich arbeite viel und versuche dann so schnell wie möglich anderes normales Zeug zu machen.

Ich habe deine Fotos im neuesten W Magazine gesehen …
Oh, wirklich?

… Die, auf denen du ein Buffalo T-Shirt trägst, das war total cool. Weißt du, ob es das Original Buffalo T-Shirt ist?
Das war das T-Shirt von Ray Petri.

Ich wollte gerade fragen, ob es irgendwo eine Schatzkammer mit denen gibt.
Es war Rays. Judy Blame hat das Styling für das Bild gemacht und es war irgendwie witzig, denn wir hatten schon ein ganzes Shooting mit verschiedenen Outfits und Make-Up gemacht und das war so etwas wie eine nachträgliche Idee. Ich wusste nicht mal, dass Judy das Shirt überhaupt hatte. Es ist witzig: diese Dinge passieren, wenn du denkst du seist fertig und in der verbleibenden Zeit noch etwas Anderes machst. Der erste Song auf Blank Project („Hands Across The Water”) war der Letzte, den wir für das Album aufgenommen haben. Wir dachten, wir seien fertig und haben dann gesagt: „Nein, wir müssen diesen Song machen” und am Ende war es der erste Song der Platte.

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Das war also eine von diesen spontanen Sachen?
Ja! Wir haben gemacht, was wir vorhatten und dann war es natürlich Cameron (McVey, ihr langjähriger Partner und Kollaborateur), der sagte: „Hört noch nicht auf, macht noch diesen einen Track.” Wir hatten den Song „Everything” beendet, und Kieran (Hebden) hat jeden Track direkt nachdem wir ihn aufgenommen haben abgemischt—was wirklich interessant war. Ich habe zuvor mit niemandem gearbeitet, der das getan hat.

Er hat alles gemischt und gemastert, während es noch frisch war. Also sind wir mit Tom und Ben von RocketNumberNine in den Aufnahmeraum gegangen und haben den Song eingespielt. Das ist keiner von den Songs, die RocketNumberNine und ich zusammen gemacht haben, sondern ein Song an dem Cam und ich mit einem Backing-Track von Kieran gearbeitet haben. Wir haben ihn im Studio erarbeitet und buchstäblich um Neun Uhr Abends gesagt „Oh, wir sind fast fertig, lasst uns das einfach machen.”

Ich finde man kann den Improvisationscharakter bei „Everything” raushören, mit diesen abrupten Veränderungen und den Tempowechseln; man hört dich lachen. Wie ist dieser Prozess in Gang gekommen? „Nina“, der Song, den du letztes Jahr bei Soundcloud hochgeladen hast, erscheint wie ein Vorläufer dazu, nur nicht so frei.
Naja, das war einfach eine andere Sache. „Nina” war ein Track von Kieran. Ich habe mich etwa zu der Zeit, als die Platte mit The Cherry Thing rauskam, mit Kieran getroffen.

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War das für das Remix-Album The Cherry Thing Remixes? (Hebden hat das Cover von Suicides „Dream Baby Dream“ geremixt.)
Das war davor—ich glaub er hatte den Remix da noch nicht gemacht. Wir haben darüber gesprochen, zusammen zu arbeiten und er hat mir ein paar Backing-Tracks geschickt, einer davon wurde zu „Nina“. Es war ein schöner, sonniger Tag in Stockholm und dann kam er … Baby Bam von den Jungle Brothers war hier um eine Frau zu sehen. Ich bin ihm im Flugzeug aus London über den Weg gelaufen. Das war total zufällig. Nach all den Jahren kam er einfach wieder in mein Leben.

Wir haben das Studio von meinem Bruder genutzt—ich, Cameron und Paul Simm, der viel von dem Album geschrieben hat—und wir haben einfach losgelegt. Baby Bam hat gefreestylt und ich habe Drumherum gearbeitet. Ich hatte den Track schon vergessen, aber wir hatten ihn Kieran geschickt. Als wir in Woodstock in New York waren, um das Album aufzunehmen, sagte er: „Habt ihr euch das angehört? Ich habe es gemixt und es ist irgendwie cool.“ Er hat es dann Gilles Peterson geschickt, der es gespielt hat. Es war also im Prinzip eine separate Sache. Die Arbeit mit RocketNumberNine, war viel Livebasierter. Für mich wurde das Album Realität, als sie dazu kamen. Wir hatten die Songs, aber sie haben einfach den Schwung reingebracht, wenn du verstehst was ich meine? Die Verbindung kommt durch Kieran zustande.

Kanntest du sie, bevor sie die Roseland / Metropolis 12“ mit Hebden gemacht haben?
Nein, ich habe sie ziemlich spät entdeckt. Ich habe mich total in sie verliebt. Ich, Cameron und Paul—die Leute, die an dem Album geschrieben haben—ebenso wie Robert Harder, der das The Cherry Thing-Album produziert hat, haben darüber gesprochen, dass das Album unbedingt live eingespielt werden muss. Um davon wegzukommen, ein Studioalbum mit den neuesten und frischesten Sounds oder den neuesten und frischesten Produzenten zu machen.

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Die wirkliche Lebendigkeit und die Stimmung kamen daher, dass alles ein bisschen freier war. Ein bisschen roh und ein wenig—ich würde fast sagen—experimentell. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass es von elektronischen Elementen angetrieben wurde. RocketNumberNine sind so wie sie sind. Sie spielen wunderbar laut und hart und echt. Sie waren wie das fehlende Puzzlestück.

Wir haben im Koko ein Konzert für Gilles Peterson und die World Wide Awards gegeben und ein weiteres für Gilles bei so einer Snowboard-Geschichte—und dann lief es einfach. Wir haben ihnen die Songs ohne irgendwelche Vorproduktion gegeben; einfach das Rohmaterial und die Texte zu den Songs, sodass sie nicht von irgendwas Anderem abgelenkt werden konnten.

Sie haben diese Schonungslosigkeit, bei dem was sie tun. Für mich verleiht das den Songs das Wesentliche, nach dem sie verlangen. Wir haben vor diesen fünf Tagen mit Kieran viel geprobt, also konnten wir machen, was wir tun mussten, ohne über zu viele Hindernisse zu stolpern. Für die meisten Songs haben wir zwei oder drei Takes gemacht und dann einen ausgewählt, der uns gefiel—und meistens war es eindeutig, welcher den Vibe hatte. Manchmal war es das schon. „Everything“ und „422“ haben wir in einem Take gemacht, glaube ich.

Du und Kieran hättet euch auch über das Internet Tracks hin- und herschicken können. Hattest du das Gefühl, dass eure Arbeitsbeziehung eine Reaktion auf diese Art von technologiebasiertem Prozess war?
Ja, ich denke bei dem was wir da gemacht haben—das Rohmaterial zu nehmen und uns dann mit RocketNumberNine zu treffen—ging es gerade nicht darum, Sachen übers Internet hin- und herzuschicken. Es ging viel mehr darum, sich dem Ganzen auf altbewährte Weise zu nähern. Also sich in einem Raum einzurichten, den Sound zu finden und die Tracks einzuspielen. Das wird zwar von einem futuristischen Vibe getrieben, aber auf eine Weise, die notwendig war. Wir haben nie überlegt, es anders zu machen. Es war mehr eine Frage dessen, wann Kieran Zeit hat; „Wo, wann, wie?“ Wenn sich ein Fenster von einer Woche auftat, musste es in dieser Zeit sein. Es gab fünf Tage, mehr Zeit hatten wir nicht.

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Wow.
Natürlich kann ich nicht für ihn sprechen, aber ich denke, dass Kieran das Album nicht auf irgendeine Weise aufnehmen wollte. Für mich ist es eine große Ehre, dass er es überhaupt machen wollte. Er macht definitiv nur Sachen, die er auch wirklich will; er will sie in seiner echten Form festhalten, in Raum und Zeit, verstehst du? Es ist wirklich witzig, denn das fand in diesem klassischen Umfeld statt. Das Studio ist in einer Kirche, die in den 70ern umgebaut wurde. Das erinnerte sehr an Crosby, Stills & Nash; mit der Veranda, auf der wir jeden Morgen saßen und die Bäume angesehen haben. Wir sind rausgegangen um etwas zu essen, wiedergekommen und haben weiter gemacht. Die alltäglichen Störungen, die jeder aus seinem Leben mitbringt, durch Handys und all die Aufregung, die waren einfach nicht da.

Sind fünf Tage für dich mit Abstand die kürzeste Zeit, in der du ein Album gemacht hast?
Ja. Naja, mit Rip Rig + Panic, meiner ersten Band, haben wir das erste und vielleicht auch das zweite Album beinahe an einem Tag aufgenommen. Aber bei anderen Platten war das sicher nicht so. Die haben definitiv auf andere Weise Zeit beansprucht. Ich denke, wenn du die Dinge so angehst, wie wir jetzt, musst du dir selbst gegenüber kapitulieren—wenn auch auf eine positive Art und Weise. Es wäre sehr einfach, dagegen anzukämpfen, aber ich habe mich komplett von Ben und Tom von RocketNumberNine und von dem was wir gemacht haben getragen gefühlt, hatte aber auch totales Vertrauen zu Kieran.

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Es gab Dinge von denen ich dachte, dass sie totaler Scheiß sind und bei denen ich Widerspruch eingelegt habe. Dann hat er gesagt: „Lass es uns anhören; nein, es ist gut, lass es so.“ Es war nicht so, dass ich ihm nicht geglaubt habe, aber es hat mir definitiv Angst gemacht, mir das nochmal anzuhören, denn alles was ich hören konnte waren die Makel. Weil man wirklich alles hört. Das ist kein poliertes, glattes Werk. Alles was passiert ist, ist da und es bleibt da. Ich habe mir das Album einen Monat lang danach nicht mehr angehört…

War es komisch, sich danach wieder damit auseinanderzusetzen?
Das war ein weiterer Fall von Kapitulation. Als wir angefangen haben, das Album aufzunehmen, sind wir es wie eine Kollaboration angegangen—und es ist eine Kollaboration—die aber am Ende meine Soloplatte ist. Ich denke, jeder hatte rückblickend das Gefühl, dass es etwas sehr Persönliches ist, aber natürlich ist es eine Kollaboration. Und wir waren uns nicht sicher, wie wir das nennen sollten. Neneh Cherry und RocketNumberNine? Für mich ist es genau das, aber irgendetwas ist durch diese Geborgenheit, die sie mir gegeben haben, auch passiert, dass ich mich total öffnen konnte. Das ist, was es noch persönlicher gemacht hat. Ich bin stolz auf diese Platte wenn man das sagen kann, ohne egoistisch zu wirken.

Fühlt es sich an, als wäre viel Zeit vergangen seit du eine vollständig eigene Platte gemacht hast?
Weißt du, ich hatte immer dieses Gefühl, da ich weiß, wie die Sachen entstanden sind und das alles aus einer Serie an Kollaborationen entstanden ist. Wenn ich nicht die richtigen Leute zur richtigen Zeit am richtigen Ort gehabt hätte, dann wäre nichts davon passiert. Raw Like Sushi, Homebrew, nichts davon. Und es fühlt sich nicht an, als wäre es so lange her! Das ist das Seltsame an Zeit, sie ist so relativ. Meine jüngste Tochter Mabel kam etwa zu der Zeit als Man veröffentlicht wurde zur Welt [1996] und wenn sie nicht bald 18 werden würde, würde ich denken, dass es vor sieben oder acht Jahren war.

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Ich denke, dass das so ist, da es alles irgendwie verbunden ist. Es ist nicht so, als hätte ich siebzehn Jahre nichts gemacht—ich habe viel gemacht. Ich habe gearbeitet und ich habe mich entschieden, viel zu Kollaborieren. Cam, ein Typ namens Matt Karmil und ich hatten dieses Projekt namens CirKus, was wir eine Weile gemacht haben und was ziemlich cool war. Teil einer Band zu sein war wirklich interessant.

CirKus haben diesen wirklich interessanten Mix für den Panik-Club in Paris gemacht …
Das ist richtig! Yeah yeah yeah.

Du hast ungefähr zur gleichen Zeit auch einen Solo-Mix für eine Pacha-Compilation gemacht. Haben dir die Kollaborationen die Freiheit gegeben, solche Sachen zu machen?
Ja, definitiv. Ich denke das ist ziemlich wichtig. Es war eine Möglichkeit, mich zu öffnen und ein wirklich wichtiger Bestandteil des Wachsens, weißt du? Du musst dich weiter entwickeln. Teile von dem, was du machst, wiederholen sich natürlich, aber es sich in dieser Komfortzone gemütlich zu machen ist zu einfach. Einfach Sachen abseits von dem zu machen, für das ich vielleicht bekannt bin und die nicht so viel Beachtung finden, war sehr herausfordernd für mich. Aber nach einer Weile wurde es einfach Zeit für die Solo-Platte, ich war bereit. Die The Thing-Platte kam zuerst und dann diese und es war fast so als würden meine Finger jucken. Es wurde Zeit, wenn ich es nicht gemacht hätte, wäre ich verrückt geworden.

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Im Interview mit Pitchfork hast du gesagt, dass Nostalgie keine Rolle gespielt hat und du dich nicht dahinter verstecken wolltest.
Nein, ich denke, wir alle haben gute und schlechte Erinnerungen. Es gibt viele Dinge, an die ich mich gerne erinnere und dann gibt es Dinge, die mich zum Beispiel mitten in der Nacht aufwecken und total ausflippen lassen. Ich muss mir dann einfach sagen, dass ich die Dinge nicht ändern kann. Ich muss einfach loslassen und weiter machen. Ich kann nichts wiederholen oder wiedererschaffen, was es schon gab. Also ist es keine Neuerfindung, sondern ein Weiterkommen. Ich nehme an, es macht für mich einfach mehr Sinn, Dinge auf einfachere Weise zu machen als vor zehn Jahren. Ich besinne mich mehr auf eine rohe Form, die ziemlich punkig ist—aber bitte ohne Nostalgie.

Wenn man sich deine Karriere bist jetzt ansieht, dann schien deine Herangehensweise meistens ihrer Zeit voraus zu sein. Du bewegst dich in vielen Genres und auf Raw Like Sushi hast du eine Menge verschiedener Clubsounds vermischt … Hast du jemals das Gefühl, dass du nicht genug gewürdigt wirst, da du so früh angefangen hast, die Sachen zu vermischen?
Nein … so denke ich eigentlich nicht. Manchmal ist es ein bisschen nervig, nicht nur diese eine Sache zu sein: „Oh, ich mache nur HipHop, oh, ich mache nur…“ Mittlerweile fühle ich mich, als ob ich genau in meinem Element bin. Ich arbeite mit den richtigen Leuten und mache die richtige Musik. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mehr verdiene als ich bekomme.

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Das ist ein gesunder Weg, die Sache zu betrachten.
Und ich denke, ich habe sowieso schon mehr bekommen, als ich jemals gedacht habe. Danke, aber ich bin noch nicht fertig. Ich lerne immer noch so viel! Und das ist das Beste—die tolle Sache. Ich fühle mich, als wäre ich in einer Position, in der ich wirklich lernfähig bin, da ich viel unbefangener meinen eigenen Fehlern gegenüber bin. Ich habe das Gefühl, dass ich es viel besser aufnehmen und verarbeiten kann. Als ich mit The Thing zusammengearbeitet habe, hat mich die Kraft des Sounds einfach aufgesogen und die Freiheit zu experimentieren und zu spielen—was wir, denke ich, wirklich gemacht haben. Das mit RocketNumberNine auf einer sehr freien Ebene wieder zu finden, ist sehr lehrreich. Das ist gute Nahrung.

Weißt du ob DOOM das „Accordion“-Cover, das ihr gemacht habt, jemals gehört hat?
Ich denke das hat er! Ich habe ihn gesehen …

Mit Maske oder ohne?
Ich habe Beides gesehen. Und ich denke, er hat es gehört. Ich bin mir ziemlich sicher. Aber ich sollte sicherstellen, dass ich es ihm zukommen lasse.

Was hat Madlib dazu gesagt? Zu den Pacha- und Panik-Mixen? Du hast dich für die LA-Beat-Szene schon ziemlich eingesetzt. Ist das etwas, das dich als Arbeitsumfeld reizen würde?
Weißt du, ich würde gerne etwas mit Madlib machen. Ich würde ihn gerne mit zu mir nach Hause in Schweden nehmen und ihn dazu bringen, meine Plattensammlung, mit der ich aufgewachsen bin, zu sampeln und daraus eine Platte zu machen. Meine Tochter Naima sagt, dass das großartig wäre. Wir haben eine ziemlich große Plattensammlung mit Sachen aus allen Epochen, von meinem Vater. Also muss ich sehen, ob man das jemals realisieren könnte. Es ist ein Traum, aber manchmal werden Träume wahr.

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Was kommt nach diesem Album?
Ich denke, ich werde einfach sehen, was passiert. Ich versuche Kieran dazu zu bewegen, einen Rapsong zu machen. Das war eins dieser Dinge, über die wir gesprochen haben, aber Zeit, Ort und all diese Sachen spielen da auch eine Rolle. Außerdem werden wir eine Menge Konzerte spielen und so. Wir spielen Ende Februar in London und dann in Paris und in Berlin und im Sommer sollen wir ein paar Festivals spielen.

Wird dieses Rap-Ding mit Kieran eine Solo-Sache oder …?
Ah, das ist noch nicht wirklich offiziell. Das ist nur eine Idee, man muss also sehen, ob das passieren wird. Das ist nur etwas, über das wir gesprochen haben und was wir gerne machen würden, wir werden sehen ob wir das hinbekommen. Und dann sehen wir, was es wird.

Du könntest dafür diesen abgehackten und verdrehten Gesang, den du auf „Blank Project“ machst, wieder aufnehmen.
Das ist eine witzige Sache, da wir eine andere Version von dem Track hatten, mit der wir nicht zufrieden waren. Wir haben dann einfach während der Probe herumgealbert und Ben hat meine Stimme gesampelt, sie gepitcht und daraus wurde der Song.

Denkst du, du wirst mehr DJ-Sachen machen?
Ich glaube, ich werde nächste Woche in London auflegen! Ich habe das Gefühl, dass ich das öfter machen sollte, da ich mittlerweile ziemlich panisch werde und zu viel darüber nachdenke. Wenn ich zuhause bin und Platten spiele, ist es in Ordnung. Ich muss also nur dieses panische Gefühl loswerden, denn eigentlich macht es mir Spaß. Es ist wirklich inspirierend, Platten zu spielen. In gewissem Sinne ist es eine gute Übung.

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Wie unterschiedlich ist es, aufzulegen, verglichen mit deiner Zeit bei DBC (Dread Broadcasting Corporation, wird meistens als der erste britische Radiosender für Black Music angesehen)?
DBC! Ich habe dort eine HipHop-Platte mit einer Sun Ra-Platte gemixt oder „Jungle Boogie“ von Kool and the Gang oder einfach wahllos Coltrane gespielt oder altes Reggae-Zeug. Es war ziemlich rau und technisch wahrscheinlich ein Durcheinander, aber wir haben gute Musik gespielt! Ich lege lieber auf wenn ich nicht dafür verantwortlich bin, ein paarhundert Leute zum Tanzen zu bringen. Ich bevorzuge es einfach, in einem Raum zu spielen und wenn die Leute anfangen zu tanzen ist das großartig, aber du bist nicht für das Wochenende der Leute verantwortlich. Damit komme ich nicht klar!

Du wirst also nicht nur Trap-Beats spielen, um die Leute zurück auf die Tanzfläche zu holen.
Nein, nein.

Neneh Cherry – Blank Project erscheint am 23. Februar auf Smalltown Supersound

Folge Daniel Montesinos-Donaghy auf Twitter: @danielmondon

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