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Reviews

Musikreviews mit Shigeto, Jackson and his Computerband und mehr

Funfacts über Solo-Projekte von Drummern, Küsschen-Sound von reichen L.A.-Teens für reiche L.A.-Teens und viele Experimente. Unsere Reviews.

SHIGETO
No Better Time Than Now
Ghostly International

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber wenn ich an Solo-Projekte von Drummern denke, dann bekomme ich sofort ein ungutes Gefühl. Ich erwarte entweder so etwas wie das Buntstiftbild eines 7-jährigen oder eine armselig zusammen gekleckerte Sandburg, da sich die Spezies ohne ihr Bandrudel plötzlich im luftleeren kreativen Raum befindet und bestenfalls noch Morsezeichen hinbekommt. Oder ich erwarte eine unhörbare quantenphysikalische Rhythmusstudie, die einem nach drei Sekunden sämtliche Synapsen durchbrennen lässt. Dank Shigeto wissen wir, dass es auch noch etwas dazwischen gibt, nämlich wie in diesem Fall allgemeinverständliche IDM, gefühlstiefen Ambientrausch und feingesittete Bassmusic aus der Sicht von jemandem, der nicht jeden Furz in 4/4 Takte presst und elektronische Musik mit einem ganz eigenen Puls bearbeitet.

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FOUR TO THE DOOR

KISSES
Kids in L.A.
Splendour

Wie nennt man das doch gleich, wenn Ironie schiefgeht und der Subtext nicht verstanden wird? Ah ja: "Mist". Jedenfalls auf Sender-Seite. Laut Begleitschreiben möchte sich Kids in L.A. irgendwie kritisch mit ebendieser Szene privilegierter Kids auseinandersetzen, klingt dabei aber wie eine Platte, die privilegierte L.A.-Kids vermutlich total dufte finden und nachmittags am Pool nebenbei hören. Mit so 'ner Mischung aus Humor- und Belanglosigkeit passt die Platte musikalisch aber auch echt besser dort- als sonstwo-hin. Küsschen.

VORNAME NACHNAME

SHIKO SHIKO
Best New Bestiole
Platinum Records

Wir müssen uns Shiko Shiko als eine glückliche Band vorstellen. Die gut 30 Minuten Math-Rock, oder das, was die Band dafür hält, klingen immerhin so, als hätte man bei der Produktion ordentlich Spaß gehabt. Wenn ich die "scheiß drauf, was der Hörer davon hält"-Einstellung richtig interpretiere, gibt das zwar Lässigkeits-Pluspunkte – musikalisch funktioniert das aber live bestimmt besser als auf einer Platte, die einen nach diesen 30 Minuten irgendwo zwischen ratlos und genervt zurücklässt.

STEND BEIMI

JACKSON AND HIS COMPUTERBAND
Glow
Warp/RTD

Im Jahre 2005 sorgte ein Pariser Eigenbrötler mit dem seltsamen Vornamen Jackson für allerhand Verwirrung, als er auf Warp ein Album namens Smash veröffentlichte. Es klang, als wären Daft Punks MIDI-Spuren einem verrückten Mathematikprofessor in die Hände gefallen, der aus ihnen hochkomplexe Differentialgleichungen modellierte, nur um zu sehen, ob er auf diese Weise vielleicht eine globale Apokalypse auslösen könnte. Tatsächlich rollte wenig später eine gnadenloses Ed-Banger-Sägeblatt über den Erdball, aber als man es zu seinem Epizentrum zurückverfolgt hatte, war von dem ominösen Jackson längst keine Spur mehr. Wie sich jetzt herausstellt, hat er die letzten acht Jahre in seiner unterirdischen Kommandozentrale verbracht, um an neuen Experimenten zu feilen. Mal sehen, was für ein Chaos er diesmal anrichtet.

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PINKY PRAINIAC

**

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