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Reviews

Musikreviews mit Emika, Aoki Takamasa und mehr

In San Francisco sind inzwischen wirklich alle Garagen besetzt—mit irgendwelchen Garage-Rock-Bands. Inzwischen müssen die neuen Bands sogar ausziehen, nach Oakland. Wir reviewen sie trotzdem.

AOKI TAKAMASA
RV 8
Raster-Noton

7

Eine Betriebsfeier, auf der ich als Folge eines Unfalls berauschte Werber mit G-Funk in Ekstase versetzt habe, ist mein einziger Vollkontakt mit dem echten DJ-Gewerbe. Mir ist es grundsätzlich egal, ob jemand tanzt. Ich bin einer von diesen Widerlingen, die sich auf Kosten ihres Publikums selbst verwirklichen. Aber wenn ihr mich dazu zwingen wolltet, Tanzmusik zu spielen, dann würde neben frühen Glitch-Hop, Breakcore und etwas Lego-House nur so etwas wie AOKI takamasa laufen. Das ist künstlerisch wertvoll und nahezu hirnlähmend/befreiend redundant - Beats und Loops in Patterns, die MC Escher ausgestaltet haben muss - auditory illusions. *Brzzzl!*

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DONNA KNISPEL

EMIKA
Dva
Ninja Tune/Rough Trade

7

Während Emika auf ihrem Debütalbum noch die passiv-aggressive R'n'Beat-Domina gegeben hat, macht es nunmehr den Anschein, als ob sie sich von sich selbst emanzipieren will. Das äußert sich dann in nicht schlechten, aber doch eher ungünstig bis plump platzierten Klassikelementen, die sich mit dem Synthie-Überschuss nicht sonderlich gut vertragen, und viel zuviel Sprechgesang, dessen Sinn sich mir angesichts Emikas wirklich sehr starker Stimme in keinster Weise erschließt. Insgesamt hat man natürlich schon noch ein bisschen Angst, dass sie einem im Falle einer persönlichen Begegnung aus niederen Gründen die Peitsche über den Rücken zieht, wobei dieser Sadismus allerdings einer größeren Diskussionsfreudigkeit und Toleranz gewichen ist. Aber seien wir doch mal ehrlich: Jeder steht mehr auf böse Mädchen.

LOLITA LOPEZ

HOUSE OF WOLVES
Folds in the Wind
Fargo

7

Dies ist wirklich das langweiligste Album, das ich in den letzten Jahren gehört habe. So wollte ich diese Rezension abschließen. Aber ich konnte es dann doch nicht so stehen lassen. „Folds in the Wind“ ist ganz einfach kein … Das. Es ist ein Nichts. Kein Hook, kein Song, keine Stimme. Es schlurft völlig eindruckslos unter der Wahrnehmung durch. Ein Belanglos. Ein Wurscht. Ein Schnuppe. Jedes Das, selbst der böseste Superlativ, verliert sich in einer mit Hall aufgeblasenen Leere. Eine Leere – nicht Die Leere, mind you – vielleicht noch ein siebunddreißigstel Nirwana.

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OMI TOFU

SHANNON AND THE CLAMS
Dreams in the Rat House
Hardly Art/Cargo

7

In San Francisco gibt es inzwischen so viele Garagenrockbands, dass es ziemlich schwierig geworden ist, überhaupt noch eine freie Garage zu finden, in der man seinen SUV abstellen kann. Shannon Shaw und ihre Combo proben deshalb freundlicherweise im benachbarten Oakland, das von Einheimischen übrigens liebevoll „die Achselhöhle Kaliforniens“ genannt wird. Dort haben die Leute zwar auch eine Menge Probleme, aber Parkplätze oder Garagen gehören definitiv nicht dazu. Nun, fragst Du dich, gibt es denn in den Augen des Rezensenten nichts Interessantes, was er mir noch über diese Band sagen könnte, statt sich hier unsinnigerweise über die Verkehrsprobleme von amerikanischen Westküstenmetropolen auszubreiten? Tatsächlich gäbe es vielleicht eine Sache, aber leider habe ich versprochen, diesen Monat keine Witze über bescheuerte Plattencover zu machen und damit wäre das dann auch erledigt.

JOLLY JOPLER

**

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