They're Flowers
Western VinylStellenweise interessanter bis teils arg belangloser Versuch eines normalerweise eher auf Gitarrenmusik gepolten Musikers – Carter Tanton (Lower Dens) – mit bare-bones-Elektronik (aka Laptop) klarzukommen und sich vermutlich irgendwie musikalisch nochmal neu zu erfinden. Hätten wir einen höheren Gaga-Anspruch, müssten wir es Metapher über Selbstbeschränkung und Neuorientierung nennen. Also Befreiung von den Ketten der Selbsterwartungshaltung und dieser ganze Käse. Ändert aber auch alles nichts daran, dass die gesamte Elektronik trotz gewisser Originalität eigenartig deplatziert wirkt und der junge Mann auf dieser Platte herumeiert wie auf dem Verkehrsübungsplatz der Popkultur. Mit defektem Blinker.
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Verden Er Enkel
GordeonWenn die Vocals klingen, als würde jemand die Einbauanleitung einer Küche runter-shouten, wenn die Gitarren so viel Strom verbraten wie ein mittelgroßes Bitcoin-Mining-Rig, und dann noch an einigen Stellen heraushörbar ist, wie lang der Drummer schon nicht mehr beim Friseur war: das möchten wir ab sofort bitte "norwegen" nennen. Anwendungsbeispiel: diese Platte norwegt hart.DØRK VON OSLOW
The Ways We Separate
Ghostly InternationalVerträumte Schlafzimmer-Electronica ohne Ecken und Kanten. Tendenz zur Beförderung als Hintergrundbeschallung für Grafikdesigner. Möchte wahrscheinlich gerne ein bisschen nach Triphop klingen, ist dafür aber leider viel zu seicht und unspektakulär. Eine weitere Platte, die der Schnelllebigkeit des "Hör ich mir zweimal an und hab ich dann wieder vergessen" zum Opfer fallen wird. Das haben sich Beacon aber auch selbst zuzuschreiben.KEVIN BACONNAAM
Vow
Tee Pee/CargoIn ihrer rund vierjährigen Karriere sind die Psych-Rocker von Naam bislang vor allem als Vorband für andere, bekanntere Psych-Rocker in Erscheinung getreten. So durften sie unter anderem Shows für Monster Magnet, Nebula, Orange Goblin, und The Atomic Bitchwax eröffnen. Sie eignen sich perfekt für diesen Job, denn einerseits ist ihr Sound den großen Vorbildern zum Verwechseln ähnlich, und andererseits laufen ihre belanglosen Songs nie Gefahr, den Headlinern die Show zu stehlen. Ihr neues Album Vow ist ein weiterer Beweis dieser absolut gekonnt inszenierten Harmlosigkeit. Man hört ein wenig zu, zuckt mit den Schultern, schaut auf die Uhr, geht noch mal aufs Klo, holt sich ein Bier, hört noch mal ein wenig zu und wartet eigentlich die ganze Zeit nur darauf, dass es endlich losgeht.
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