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Reviews

Musikreviews der Woche mit The Child of Lov, Hookworms und Denseland

Dutzende Referenzen, nachwirkende Mindfucks und alte Säcke in neuen Schläuchen. Unsere Reviews.

THE CHILD OF LOV
S/T
Domino

Ein Kaleidoskop von einem Black Music-Album (darf man das denn überhaupt noch sagen?), das dir in allen Lebenslagen ein treuer Begleiter sein kann. Egal, ob du Ginuwine-mäßig deinen mehr oder weniger ausgeprägten Sex-Appeal spielen lassen, die verstrahlte Odd Future-Gang imitierend durch deine Blocks spasten oder im Stil von Zebra Katz einfach nur düster und böse sein willst: Cole Williams aka The Child Of Lov hat, was du brauchst. Dass beim Hören gefühlte Dutzende an Referenzen aufpoppen, spricht zwar nicht zwangsläufig für ihn, aber was soll’s: Das groovt und drückt gleichermaßen, insofern kann man das schon durchgehen lassen.

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LADY BACK

HOOKWORMS
Pearl Mystic
Gringo Records

Man kann natürlich gar nicht anders als sich unter Hookworms eine parasitäre Lebensform vorzustellen, die sich über Vektoren wie die Bee Gees-Diskographie oder den aktuellen Lady Gaga-Auswurf direkt im Gehirn festsetzt und es von innen auffrisst. Nun verzichtet der sich nach dem Vorbild einer Lavalampe bewegende Spacerock dieser Band auf allzu sichtbare Strukturen, also meistens auch auf Hooklines. Eine Infektion oben beschriebener Art dürfte folglich ausgeschlossen sein. Über Stunden nachwirkende Mindfucks sollten bei diesen psychotropen Jams aber dennoch einkalkuliert werden.

SPACEMEN 3SOME

DENSELAND
Like Likes Like
m=minimal

Übellaunige Musik von alten Säcken, die sich in neuen Schläuchen kleiden - oder so ähnlich. Stinkt nach Kleinkunst und trägt seine Vita wie einen Medaillenspiegel vor sich her. Interessiert es jemanden, dass der eine von ihnen sowohl künstlerischer Leiter des Institute for Living Voice in Singen als auch des MADE Festivals in Umeå, Schweden ist? Oder dass der Bassist und „Klangkünstler” (sic!) „schon mit Sam Auinger, Joe Baiza, Stefan Betke, Tony Buck, Reinhold Friedl, Rupert Huber, Chris Kondek, Stefan Mathieu, Toshimaru Nakamura, Bruce Odland, Reynold Reynolds u.a.” zusammen gearbeitet hat? Wichtigtuer.

SHORTY THE PUMP

AND SO I WATCH YOU FROM AFAR
All Hail Bright Futures
Sargent House / Cargo Records

Damals, zu Zeiten von Bildschirmtext (bitte fragt eure Großeltern), gab es ja sehr viel mittelseriöse Firmen, deren Name auf einmal mit „A A A A“ begann. Die Taktik ging zwar auf, aber nach Bildschirmtext kräht heutzutage kein Hahn mehr. Sogar Trail Of Dead haben inzwischen verstanden, dass niemand im Laden bei A anfängt zu suchen (geschweige denn zu Besuch beim Plattensammler nebenan, dort sind die A-Bands sowieso nur mit Trittleiter links oben im Regal erreichbar) – will sagen, im Jahr 2013 kann eine Band noch so originell gniedeligen Mathrock machen: wenn ihr Name so scheiße (und dann auch noch zu lang) ist wie dieser hier, wird sie über die blinde Fangefolgschaft hinaus echt keine Zielgruppen-Zufallstreffer mehr landen. Schlage irgendwas mit H bis S vor. Oder wenigstens was mit Delphinen oder LSD.

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BLACK EMPEROR

**

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