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Reviews

Musikreviews der Woche mit Stephen Malkmus And The Jicks, Fantôme und mehr

Freischwebender Slacker-Pop, löchrig wie Arsch und Knie. Auf ernüchternde Art kommt das davon: unsere Reviews.

THE MEN
Tomorrow’s Hits
Sacred Bones/Cargo

Das kommt davon, wenn man sich als Band im Schlafzimmer des Sängers verschanzt und Monate damit verschwendet, irgendwelche Demos aufzunehmen, dieselben Songs in einem richtigen „High-End-Studio“ erneut aufzunehmen, noch mal auszusieben, bis man acht übrig hat, nur um dann festzustellen: „Ja, Scheiße—aber jetzt ist zu spät.“
WUNDER WOMAN

STEPHEN MALKMUS AND THE JICKS
Wig Out at Jagbags
Domino

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Vor einer Weile haben wir an dieser Stelle darüber sinniert, wie die Karriere von Malkmus wohl verlaufen wäre, wenn er nach Europa gezogen wäre, statt, ich zitiere, „einfach zu kapitulieren und ein Idiot zu werden“. Artigerweise ist er unserem freundlichen Rat gefolgt und vorübergehend nach Berlin übergesiedelt. Dieser Schritt ins Reich der unbegrenzten Möglichkeiten (Döner für zwei Euro, in Bars rauchen, auf der Straße Bier trinken etc.) markiert gemeinhin für jeden amerikanischen Künstler den Anbruch einer radikal neuen Lebens- und Schaffensphase. Außer für Malkmus, dessen freischwebender Slacker-Pop einfach mal genauso klingt wie immer. Vielleicht lebt er zu sehr in seiner eigenen Welt, um äußere Einflüsse überhaupt noch verarbeiten zu können. Vielleicht ist er auch einfach nur genauso kläglich an der Berghain-Tür gescheitert wie all die anderen Musiktouristen aus Übersee.
SNUMMEL DRUFF

ACQUAINTANCES
s/t
Epitonic

Gestern erst. Ich hab mich wirklich angestrengt mit dem Nachdenken. Schließlich hat das Nachdenken nur noch mich angestrengt. Und dann wurde mir das zu doof, weiter durch mein Gehirn zu bohren, so nach den Namen, wie diese Band in einem früheren Leben mal geheißen haben könnte. Das ist sowieso schon so löchrig wie meine alte Jeans an Arsch und Knie, mein Gehirn meine ich. Kaum verwunderlich, dass da nichts weiter mehr hängen bleibt, als solche alten, zähen Brocken wie „Daydream Nation“ und „1000 Hurts“. „Acquaintances“ rutscht dazwischen irgendwo durch. Frag mich nicht, wo genau. Aber sonst so, eigentlich alles ganz gut. Kein Grund sich zu beklagen.
MAX SCHWURBEL

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FANTÔME
It All Makes Sense
Snowhite

Fantôme besteht aus Hanin Elias (Atari Teenage Riot) und Marcel Zürcher (Die Krupps), und es ist unmöglich, das nicht zu erwähnen, denn das Album klingt exakt wie eine Platte, die zuerst von den Krupps aus den 90ern hergebeamt und danach hier von Hanin Elias besungen wurde. Also konzeptuell furchtbar schon von vornherein, aber dass es in der Musik des „Power-Duos“ (Zitat) dann auch noch unter anderem um „Gesellschaftskritik und Politik, (..) aber auch um private Momente und Liebe“ (ebenfalls Zitat) geht, das … ergibt dann auf eine ernüchternde Art in der Tat irgendwie Sinn, da haben die beiden schon recht.
EMPTY TÄT

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