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Masta Killa „What You See/Cali Sun“ Videopremiere

Masta Killa macht Rap für Erwachsene. Das ist gut. Sehr gut sogar.

Hätte ich einen Wunsch frei, dann würde ich mir wünschen, dass Rap so klingt wie „What You See“ von Masta Killa und Rapvideos in etwa so aussehen wie „Cali Sun“. Der Beat von „What You See“ ist ernst und gleichzeitig unglaublich positiv—das habe ich seit Dr. Dres 2001 nicht mehr gehört. Das war 1999.

Rap/HipHop/R‘n‘B ist seitdem entweder Pitbull-mäßige-Proleten-mit-halbnackten-Weibern-im-Pool-Happy-Happy-Geld-Party-Gepose oder superharter Ich-hab-nicht-nur-den-längeren-Pimmel-sondern-auch-die-größere-Karre-Schrägstrich-Knarre-Gepose, was mir noch immer lieber ist als Pitbull. Und Masta Killa? Rappt mit feinster Ironie über diesen furchtbar tight produzierten Beat, keine Pose, keine Bitches, keine fette K(n)arre.

Ähnliches gilt gücklicherweise auch für das Video von „Cali Sun“—Masta Killa ist das Kunststück gelungen, einen Song über die kalifornische Sonne mit einem Video am kalifornischen Strand zu bebildern, ohne dabei halbnackte Bitches, halboffene Cabrios und eingeölte Muskelprotze an DJ-Pulten zu zeigen. Stattdessen sieht man Skater, BMXler und einen Masta Killa, der vollkommen mit sich im Reinen wirkt. Das ist Rap für Erwachsene, also mich.

Noch zwei Anmerkungen:

1. Ja, im Video gibt es eine tanzende Frau und einen beleuchteten Pool, aber beides wirkt hier völlig natürlich. Es sieht hier—im Gegensatz zu jedem Pitbull-Video—so aus als würde die Frau (nennt sie ruhig Bitch, das ändert gar nichts) gern zu dem Song tanzen. Vermutlich sogar freiwillig.
2. Mir ist klar, dass ich im ersten Satz zwei Wünsche versteckt habe. Aber Masta Killa hat ja auch in einem Video zwei versteckt.