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Interviews

Mac Millers Karma ist keine Bitch

Bisher endeten alle meine Versuche, Rapper zu interviewen, in einem Fiasko. (..) Insofern war ich froh, dass Mac nett zu mir war.

Aller guten Dinge sind drei. Bisher endeten all meine Versuche, Rapper zu interviewen, in einem Fiasko. Dizzee Rascal warf mich nach drei Minuten raus—und die Underachievers begrüßten mich in ihrem zugekifften Tourbus mit „Oh nein, kein Interview, wir wollten doch Freddie Gibbs hören“. Insofern war ich froh, dass Mac Miller nett zu mir war. Sollte er aber besser auch, schließlich wird er nach seinem zwischenzeitlichen Versacken in Drogen und Depression von der Presse nahezu ausschließlich danach gefragt, warum er keinen Party-Hiphop mehr macht und wie er es geschafft hat, wieder nüchtern zu werden. Manchmal fragen ihn die Leute auch nach seinem (einseitigen) Kleinkrieg mit Donald Trump. In Wirklichkeit ist er aber Buddhist. Sein neues Album ist gerade erschienen. Anlässlich dessen hat er Sonntag im Bi Nuu gespielt, wo ich mich vor der Show mit ihm unterhielt.

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Noisey: Hey, ich hab das Menü für die Party zu deinem Albumrelease gesehen, und es gab Schweinekopfsuppe? Ernsthaft?
Mac Miller: Ich hab sie nicht gekocht… Wir hatten diesen großartigen Chefkoch. Der kam, um einige ziemlich abgefahrene Gerichte zuzubereiten. Der Release war super…

Stehst du auf sowas? Es gibt hier um die Ecke ein Restaurant, in dem sie gerösteten Ferkelkopf anbieten…
Ich würde ehrlich gesagt so ziemlich ALLES essen. Ich esse Schlangen, Froschbeine; ich bin kein großer Fan von Zunge, aber andererseits war das einzige Mal, dass ich Zunge gegessen habe, ein Kiosk in einem Einkaufszentrum in LA—was vermutlich nicht der beste Ort dafür ist. Ich hab auch noch nie Hühnerherzen gegessen. Fühlt sich vermutlich merkwürdig an, die zu kauen, aber auch irgendwie spirituell.

Du hast heute auf Twitter geschrieben, „Can I… baby“…
Das ist der neue Drake-und-Beyonce-Song, er ist unglaublich gut. Ich mag Songs, die ein bisschen unorthodox klingen. Ich finde, das ist eine sehr interessante Art und Weise, ein Beyonce-Feature zu verwenden. Drauf stehe ich total. Sie wiederholt den ganzen Song durch nur „Can I… baby…“ Ich muss ihn nach dem interview gleich nochmal hören.

Wo wir bei Lyrics sind: Meine Lieblingszeile von deinem neuen Album ist „Karma is a bitch and a bitch don’t love ya“. Glaubst du an Karma?
Definitiv. Hundertprozentig. Ich glaube an Energie als solches, dass sie die Kraft ist, die unsere Welt bewegt. Das, was du rausschickst, kriegst du zurück.

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Das klingt sehr buddhistisch.
Naja, ich konnte die Sachen, an die ich glaube, noch nie einer Religion zuordnen. Aber ich habe Moral und Dinge, die ich für richtig und falsch halte.

Du hast in einem deiner Interviews behauptet, dass du mal Sänger in einer Hardcoreband warst. Dein Ernst?
Haha, nein, das war vermutlich ein Witz. Aber ich war Sänger in einer Band, mit Sicherheit. In jeder Art Band, die du dir vorstellen kannst. Ich hatte eine namens The Nightlife, ich hatte eine namens Jesus Action Figure…die war echt gut! Ich dachte mir regelmäßig Bandnamen aus, dabei war…nun, nur ich war Mitglied. Ich und meine Stofftiere. Ich gebe immer noch jede Nacht eine Performance.

Du hast sehr jung angefangen Erfolg zu haben. Hast du Angst davor, alt zu werden?
Nein, ich bin echt gespannt. Ich freue mich darauf, alt zu werden. Alt und weise.

Bist du schon weiser geworden?
Ich denke schon. Man kann kein Preisschild an eine Erfahrung kleben. Der Wechsel zu einem Mayorlabel war auf jeden Fall arg. Genau wie das neue Album zu machen. Jede Platte lässt mich wachsen.

Ja, darum scheint es meistens zu gehen. Alter Mac, neuer Mac, Drogen, Labelwechsel.
Ich weiß, ich weiß, ich weiß. Ich bin echt froh, mal nicht über Drogen reden zu müssen.

Einige Leute wären vermutlich glücklich, wenn du in Interviews Kokain vom Tisch ziehen würdest.
Wären sie, auf jeden Fall. Wahl und Konsequenz.

Du bist vor Kurzem mit deiner Freundin zusammengezogen, wie läuft es so? Hasst ihr euch schon?
Oh, nein, alles super. Sie ist gerade im Hotel. Bisher läuft es super, sehr domestiziert. Wir kochen. Wir haben Katzen. Wir müssen noch Möbel besorgen.

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Wer von euch beiden wäscht ab?
Wir waschen beide ab. Wir sind sehr progressiv. In unserer Wohnung sind die Fünfziger Geschichte.

Was für Pläne hast du mit deinem Label?
Es gibt verschiedene Sachen, an denen wir arbeiten. Wir versuchen Künstlern eine Platform zu geben. Ich denke, ich kenne das Musikgeschäft, und ich erkenne einen guten Song, wenn ich ihn höre. Choo Jackson hat gerade sein Projekt Broken Hearts Make Money rausgebracht.

Was die Entwicklungen in der Hiphop-Szene betrifft: Es gibt immer mehr Rapper, die offen schwul sind. Was hältst du davon?
Ich finde das gut. Es ist die Zukunft. Es gibt niemanden mehr, der sagt, dass es nicht okay ist, erfolgreicher HipHopper und schwul zu sein. Du kannst einfach du selbst sein. Ich bin komplett dafür. Verschiedene Lebensstile sollten ein Teil von Hiphop sein.

Ich hab dieses Feature über dich gesehen, in dem du auf Youtube-Kommentare zu deinen Videos reagierst. Was war das Gemeinste, was jemals jemand zu dir gesagt hat?
Weißt du, ich hab bei sowas nicht das Gefühl, dass es um mich geht. Es ist nur ihre Meinung. Ich meine, ich kriege Todesdrohungen und so.

Waren coole dabei? So „Wir werden dich an den Füßen aufhängen und foltern“-mäßige?
Das wäre tight! Nein, ich versuche, mich nicht damit aufzuhalten, aber wenn du „mac miller death threat“ googlest, findest du sicher was. Mach mal!

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