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Lasst den Dubstep in Frieden sterben

Und bitte hört endlich auf, ständig darüber zu philosophieren.

Im Stil einer gesunden Noisey-Debatte muss ich auf den Artikel Wie ich lernte, mir keine Gedanken mehr zu machen und Dubstep zu lieben reagieren, selbst wenn ich damit das Risiko eingehe, wie ein Kriegsveteran zu klingen, der ständig nörgelt: „Ihr wart nicht DABEI als es anfing, ihr wisst nicht, wie es war!“

Erstens wachsen HipHop und Dubstep nicht zusammen. HipHop ist ein musikalischer Teilaspekt, der mehr Styles und geographische Nuancen umfasst, als ich im Traum in nur einem Satz zusammenfassen könnte. Im Vergleich ist Dubstep ein Genre, das vor etwa zehn Jahren in Südlondon geboren wurde (zumindest zum größten Teil) und klar durch seine Struktur (du weißt schon, der Dub und der 2-Step) definiert ist und—wie so viele Hybride von Bass Music—vorübergehend sehr populär war.

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Deswegen finde ich dieses Ganze „Oh, du bist dir wohl zu in-Anführungszeichen-cool für ,Dubstep‘“-Gehabe echt ärgerlich. Nee, ich bin nicht zu „cool“, es ist ganz einfach so, dass Dubstep längst tot war, als die Leute (AMERIKA) noch immer versuchten, alles, was auch nur im Entferntesten über etwas Reverb verfügte, in diesen starren Leichnam hineinzuzwängen. The Weeknd? Kein Dubstep. Skrillex äfft Burial nach? Kein Dubstep! Diese verfälschte, Malen-nach-Zahlen-mäßige „auf den Drop warten uuuund WUB WUB WUUUUB WUB“-Lärm-Verschmutzung? Kein Dubstep! A$APs „Wild for the Night“? Nix da.

Ich gebe offen zu, dass Dubstep und ich glückliche Zeiten hatten—wir glucksten vor Freude als jemand in der dunklen Ecke im FWD beim Plastic People-Gig gefingert wurde, arbeiteten uns durch Trommelfell zerstörende Sounds, umgeben von anderen Soundsystem-Nerds und einmal habe ich über die gesamte Länge von „Night“ Rum Shots wieder ausgekotzt.

Aber dann ging ich weiter.

Dubstep, so wie man sich daran erinnern sollte, machte eine elegante Verbeugung vor den endlosen Loops, die UK Bass Music seit Ewigkeiten erlebt hat. Dieselben Loops, mit denen Kode 9, Mala, Benga, Joker, Plastician und Coki ihre Erfahrungen mit UK Garage sammelten, bevor dieser Sound langsam verschwand und schließlich zur der Geburt von … DUBSTEP führte. Viele Trends in der Dance Music entsprechen in erster Linie ihrer Zeit und ihrer Herkunft und funktionieren deshalb nicht glaubwürdig auf anderen Kontinenten oder überhaupt außerhalb der Clubnächte, für die sie entstanden sind. Was ABSOLUT okay ist. Deshalb ist es wirklich schwierig für Leute aus dem UK, HipHop zu machen, weil es am Ende immer so klingt und nicht so.

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Ich stimme zu, gute Musik ist zeitlos und hat kein Genre. Aber es sind nicht die mürrischen Musik-Snobs, die in Genre-Grenzen eingeschlossen werden, weil sie die natürliche Entwicklung der Musik mitkriegen. Es sind die Leute, die über Bezeichnungen philosophieren und EDM als Genre akzeptieren, statt dessen Existenz komplett zu ignorieren. Deshalb bitte ich euch nur, lasst unsere Erinnerung an Dubstep in Frieden. Danke.

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