FYI.

This story is over 5 years old.

Interviews

Iron Man im Rage-Modus—Lance Butters über die Deutschrapszene und ihre First-World-Problems

Lance Butters war das komplette letzte Jahr von der Bildfläche verschwunden. Jetzt ist er mit seinem neuen Album und viel angestauter Wut über die Deutschrapszene zurück.

Um Lance Butters, den Rapper mit der Iron Man-Maske, war es im vorigen Jahr fast unheimlich ruhig geworden. So ruhig, dass sich viele fragten, wann und ob Lance denn wieder zurückkommt. Tatsächlich legte der unangepasste Butters, der rechtzeitig aus dem VBT ausstieg, um mit seinem ignoranten, laid-back Rap durchs Land zu ziehen und dann ziemlich fix von Four Music gesignt zu werden, 2014 eine Pause ein. So gewann er Abstand von der Öffentlichkeit und konnte die Deutschrap-Szene wieder als reiner Konsument wahrnehmen. Vor ein paar Monaten meldete er sich schließlich mit seiner Debüt-Ankündigung, einem „warmen“ Studiobesuch, der ziemlich viele deepe Kollegen dumm dastehen ließ, und der alten Maske gewohnt entspannt-provozierend zurück. Im Mai steht das Release seines neuen Albums Blaow an. Es gab also genügend Gründe, sich mal mit ihm zu treffen.

Anzeige

Da wir beide keine Lust hatten, wieder in irgendeinem stickigen Zimmer zu sitzen und stumpf die Fragen abzuhaken, wollten wir uns lieber im Wald treffen, um Pilze zu suchen. Liegt ja nahe, schließlich hatte er uns beim letzten Interview von seiner Leidenschaft für atomare Unfälle wie Tschernobyl erzählt. Ich hatte eigentlich fest damit gerechnet, dass er auch zum Interview als Beanie-tragender Iron Man kommen würde. Stattdessen kam ein demaskierter Lance in Begleiterin seiner Promoterin auf mich zu. Nur zum Fotoshootings kramte er immer wieder die Maske aus seinem Jutebeutel-Rucksack.

Natürlich haben wir nicht mal so getan, als würden uns Pilze interessieren, sondern schlenderten entspannt durch den Wald, um über seine Pläne, mal nach Tschernobyl zu fahren, seine Verachtung für gewisse Tendenzen in der derzeitigen Deutschrapszene, die Kiff-Utensilien seiner Deluxe-Box und anderen krassen Scheiß zu reden. Denn trotz Sonnenschein und frühlingshaften Vogelgezwitscher redete sich Lance immer wieder in Rage und sparte nicht mit deutlichen Ansagen.

Lance: Wie lang bin ich nicht mehr im Wald rumgelaufen. Dabei bin ich früher voll viel gewandert.
Promoterin: Deswegen bist du jetzt auch so schnell krank geworden.
Lance: Das höre ich immer: „Ey, du musst mehr rausgehen. Nur mal kurz was Essen holen ist nicht rausgehen.“ Ja, ich weiß! Dieses Jahr wird meine Gesundheit angegangen. Das ist eigentlich auch geil—also, so Wald. Ich brauche einen Hund, dann hätte ich einen Grund.

Anzeige

Noisey: Im letzten Interview mit Noisey hast du über deine Faszination für die nukleare Katastrophe in Tschernobyl gesprochen. Hast du jetzt konkretere Pläne, da wirklich mal hinzufahren?
Lance Butters: Ich habe mich nur erkundigt, wo du da hinfahren musst. Eben nach Kiew, was momentan ja ein bisschen schwierig ist. Da gibt es verschiedene Reiseunternehmen, die dich da hinbringen. Aber ich habe keinen Bock mit so einem scheiß Reise-Team, mit so zwanzig Lelleks, die ich nicht kenne, irgendwo hinzufahren und dann heißt es: „Ja, hier ist die Aussichtsplattform Nummer Eins. Okay, jetzt fahren wir zum nächsten Aussichtspunkt.“ Mann. Ich will da selber hin. Es gibt ja immer wieder Berichte über Leute, die da illegal durch Zäune schlüpfen und überall hinkönnen. Klar ist das gefährlich, aber… keine Ahnung. Ich denke nicht, dass das so gefährlich ist. Und wenn, dann ist es halt Schicksal. Ist da die Strahlung denn noch so hoch?
Es geht. Ganz gefährlich ist natürlich das Wasser, der Boden und auch in den Einsatzfahrzeugen, die da noch stehen. Ich habe die ganzen Bilder gesehen und will in dieses Schwimmbad rein, in den Kindergarten, die Schule, den Jahrmarkt. Das alles will ich genau vor mir sehen. Das Feeling, wenn du da stehst, muss so arg sein.

Das ist so krass, ich kenne diese Orte alle aus Call of Duty: Modern Warfare.
Ja genau, überkrass! Das war Modern Warfare I oder? Ich habe mal eine Doku gesehen, in der ein Typ auf diesem Jahrmarkt steht und meinte, wie arg dieses Gefühl ist, an einem Ort zu stehen, der eigentlich so viel Spaß und Freude verbreiten sollte, jetzt aber total im Arsch, rostig und vermoost ist. Genau deswegen will ich dahin, ich will das Feeling.

Anzeige

Offensichtlich scheint dich das Thema sehr zu faszinieren. Trotzdem hast du keinen Anspruch, darüber in deinen Texten zu schreiben?
Ach, ich habe genügend andere Hobbys, über die ich nichts schreibe. Ich zocke für mein Leben gerne, aber deswegen werde ich keinen Call of Duty-Song machen. Da habe ich absolut keinen Anspruch, ich bin ja auch kein Weltverbesserer. Ich gucke mir das an und finde in dieser Gier nach Informationen meine Befriedigung. Soll ich etwa sowas wie diese Vollidioten auf RTL II mit ihrer Raportage machen? Mega wack, Oida. Du kannst ein komplexes Thema nicht in drei Minuten behandeln. Gerade bei heiklen oder politischen Themen. Da reichen doch nicht drei Minuten, um das von allen Blickwinkeln zu betrachten. Du kannst auch nicht sagen, dass das eben nur deine Meinung wäre. Selbst deine Meinung lässt sich nicht in drei Minuten pressen, in der zwei Hooks vorkommen.

Ich finde immer ganz schlimm, wenn jemand mit gefährlichem Halbwissen in die Öffentlichkeit geht und diesen Track dann 5000 bis 6000 Leute hören. Da muss das Hand und Fuß haben, da muss es nicht nur geil klingen. Bei meiner Musik ist es mir wichtig, dass ein geiles Feeling entstehen muss und die Message… Ich bin jetzt kein Conscious-Rapper, der groß die Message in seinen Texten hat. Das merkt man.
Das merkt man (lacht).

Du scheinst generell von vielen Deutschrap-Sachen angepisst zu sein.
Angepisst klingt immer so verbittert, als ob das einen großen Platz in meinem Leben einnehmen würde. Wie so ein hängengebliebener alter Deutschrapper: „Vor 15 Jahren war alles cooler, da sind wir noch zu Cyphers gefahren“. Das liegt nicht nur an den Rappern, das liegt an der gesamten Szene, am Internet, an den Fans und den Medien. Klar laufen Sachen wie Rapupdate, aber das ist doch traurig! Warum läuft sowas? Weil sich die Leute lieber mit dem Haargelprodukt des Typen befassen, anstatt mit dem, was er da rappt. Bei Deutschrap gibt es immer so viel Wirbel um nichts. So viele Leute haben ihre First-World-Problems und füllen damit ein Album. Alter, du kannst doch nicht allen Ernstes ein Album darüber schreiben, dass du so ziellos bist, deine Freundin schlussgemacht hat und deine Mom dir nur noch alle drei und nicht mehr alle zwei Wochen Taschengeld gibt. Du führst ein ganz normales Leben! Ich habe auch in meinem Leben Scheiße erlebt. Aber das braucht doch keiner wissen und ich muss damit auch kein Album füllen. Total langweilig. Wenn man nichts anderes zu sagen hat.
Die haben nichts zu sagen, aber der thematische Umschwung lässt das auch zu. Jetzt ist es völlig okay, wenn du mit deinen First-World-Problems um die Ecke kommst, weil die kleinen Mädels in der ersten Reihe sitzen und heulen. Die fühlen sich angesprochen und verstanden. Habt ihr denn alle keine Freunde? Redet doch mit euren Freunden darüber! Mann, hier gehts wirklich um Blödsinn. Da geht’s um solche belanglose Scheiße, die sie wie einen Blockbuster verpacken. Und im Endeffekt haben sich deine Eltern geschieden und du hast eine fünf in Mathe. Wo ist die Grundlage, warum soll ich mir das anhören und wieso heulst du deswegen? Ich sage jetzt nicht, dass nur Leute sowas machen dürfen, die krass was erlebt haben, aber diese ganze Herangehensweise, wie ernst sich Leute verkaufen. Als ob sie die mega Künstler wären, die so krasse Ansichten und eine ganz genaue Vision vor Augen hätten, wie sie Sachen angehen. Nein! Ihr trefft einen Takt, seht, was gerade im Deutschrap funktioniert, springt auf den Zug auf und verkauft euch, als wäre ihr die Krassesten. Es gibt krasse Rapper in Deutschland, auch in diesem Milieu. Wo ich sage, dass die das ins Rollen gebracht haben. Das ist auch cool. Aber was ist das Echo? Dass jeder Vollidiot denkt, dass er es auch so machen kann, obwohl er es nicht in sich hat. Das ist so, wie wenn Leute mich nachmachen und denken: „Alles was der braucht, sind so 85, 90 bpm-Beats, dann zieht er jede Silbe am Ende lang und das ist Lance-Style. Wenn ich das mache, habe ich auch den Style.“ Hast du nicht! Ich suche doch nicht krampfhaft nach Beats! „Boah, der Beat ist geil, wie schnell ist der? 91? Oh, der ist mir zu schnell. Sorry, sonst wäre er echt geil.“

Anzeige

Grundsätzlich haben Deutschrapper das Problem, dass man immer hört, welche Einflüsse sie haben. Ich höre extrem viel Musik. Sehr viel Ami-Kram, Drake, aber auch abgefahrenen Trap-Scheiß. Das findest du aber nicht in meiner Musik, weil ich da klipp und klar weiß, was meine Rolle ist. Ich weiß, was mir liegt und was ich kann. Klar hört man meine Wu-Tang-Einflüsse, aber ich höre Wu-Tang seit 15 Jahren und das darf man auch hören. Du hörst bei vielen Rapper einfach, dass er gerade Fan von dem ist und jetzt das eine Lied krass nachmacht. Das kotzt mich an. Und, dass die Fans nicht wissen, wo es gebitet ist. Die interessiert das auch gar nicht. Warum funktioniert denn Cro und so ein Scheiß? Weil die Leute keinen Plan haben und wenn sie einen Plan haben, einen FICK drauf geben. Es geht vielmehr darum, was die Massen gut finden: „Rapper X ist besser als Y, weil er 30.000 mehr verkauft hat.“ Warum ist er denn deswegen besser? Er ist trotzdem ein scheiß Rapper oder ein nicht besserer Rapper. Es ist heutzutage leichter, ein scheiß Produkt gut zu vermarkten und zu verkaufen, als ein gutes Produkt scheiße zu vermarkten. Letztes Jahr hatte ich das alles als Konsument, nicht als Rapper, wahrgenommen. Da ist mir aufgefallen, wie arg sich die Leute verkaufen und ihr scheiß Produkt wichtiger machen, als es ist. Ich sage nicht, dass mein Weg der richtige ist. Aber die gehen so verkrampft ran, dass ich mich frage, ob die wirklich Spaß daran haben, so an Musik ranzugehen?

Anzeige

Deluxe-Boxen sind da natürlich eine Sache, die viele Leute zum Kauf ziehen.
Ja, hasse ich ja.

Du hast aber auch eine.
Ja, weil ich einen scheiß Major-Deal habe.

Die Goodies waren aber deine Idee?
Man muss diese Sachen wie Deluxe-Boxen machen, das ist heutzutage einfach so. Dann muss bei mir aber auch Zeug drin sein, das geil ist. Ey, Papes und einen Grinder kann jeder gebrauchen. Die Jugend ist eh im Arsch. Wenn du mich fragst, überspiele ich lieber wieder 3000 Kassetten und haue das Tape so raus. Jetzt mal blöd gesagt. Aber klar, wenn du Rapper von Beruf bist, musst du halt gucken, dass du dein Zeug verkaufst. Wenn ich aber einfach das Album raushauen würde und dazu ein Video poste, ginge das heutzutage in den Medien unter. Heutzutage kannst du ja auch nicht mehr blind was kaufen. Jeden Freitag kommen vier, fünf Deutschrap-Alben raus, klar gibt‘s da Leute, die einfach was hinrotzen. Denen ist es egal, dass sie in einem Jahr schlecht auf das Album zurückblicken.

Das finde ich auch immer schwierig, wenn jedes Jahr ein neues Album releast wird.

Ich frage mich immer, ob ich als einziger so schreibfaul bin? Sind die Leute so motiviert, dass sie zum Teil zwei Alben rausbringen? Alter, ich mache das doch auch schon ein paar Jahre und ich habe mich nie in meiner Produktivität gesteigert. Egal, ob ich einen Vorschuss bekommen habe, einen Major-Deal, einen krassen Auftritt, den Hype hatte oder total lost war. So viel Output hatte ich aber nie! Und dass die Leute immer dahinterstehen und sagen: „Das ist mega der shit, morgen machen wir was noch Krasseres“. Kann ich mir nicht vorstellen, da muss doch so viel Ausschussware dabei sein, die ich verwerfen würde. Das geht für mich nicht auf. Ist Quatsch. Deswegen darfst du nicht mehr blind kaufen.

Anzeige

War deine Studiodoku eine Parodie auf Rapper wie Prinz Pi oder Chakuza?
Ich finde immer schlimm, wenn man Sachen ein Gesicht gibt. Wenn man sagt: „Diese Doku geht gegen den oder den.“ Ich sage erstmal gar nichts dazu und dann merken die Leute von selbst, dass das auf zehn Deutschrapper passt, die ihnen im ersten Moment einfallen. Deswegen lieber gar keinen Namen nennen. Die Doku geht ja auch nicht explizit gegen jemanden, sondern ist meine Wahrnehmung von Deutschrap 2014. Diese dumme Vermarktung von Scheiße. Leute bei Laune halten und ein Instagram-Pic posten: „Hey, heute erster Tag im Studio!“ Mann! Mach doch einfach Tracks! Bring’s raus und halte deine scheiß Fresse! Was will ich denn mit der Information anfangen, dass du jetzt im Studio bist? Soll ich dir jetzt ein Bild schicken, wie ich grad beim Kacken bin? „Oh, cool! Er isst!“

Du hast aber schon damit gerechnet, dass deine Hörer checken, dass die Doku nicht ernstgemeint war?
Ich habe die Reaktion genauso erwartet. Es gab Leute, die es kapiert haben und lustig fanden, und es gab Leute, die es nicht kapiert haben. Dann gab es aber auch welche, die meinten: „Hey, ist doch voll cool. Der entwickelt sich halt weiter.“ Wo ich dachte, was für Idioten das sind. Das kann dir doch nicht egal sein, dass ich nach all meinen Statements sowas mache und du das einfach hinnimmst!? In den ersten zehn Minuten waren alle so „Cool, Lance ist zurück“. Da war keiner, der gesagt hatte, wie scheiße das ist, was ich da mache. Ich habe mich da echt gefragt, ob das deren scheiß Ernst war.

Anzeige

Nochmal zurück zu deinen Boxen-Goodies. Eigentlich erübrigt sich ja die Frage, ob du dir einer gewissen Vorbildfunktion bewusst bist, oder?
Bin ich absolut nicht. Warum soll ich ein Vorbild sein, warum soll Musik eine Vorbildfunktion haben? Wenn du charakterlich verkackt bist, bist du verkackt. Da kann ich dir auch nicht helfen. Da kann ich dich aber auch nicht noch weiter in die Scheiße reiten. Das ist wie bei diesem Ballerspiel-Thema. Ein Typ läuft Amok und du meinst, das hat er wegen Counterstrike gemacht. Bullshit, Alter! Wenn der nebenbei auch Farmville gezockt hat, erwähnt das wieder keiner. Deswegen hat der sich ja auch keine Sau gekauft und die gemästet. Vorbildfunktion voll für’n Arsch.

Wobei es auch Kommentare gab, die sich nur die CD holen wollen, weil sie eben nicht kiffen.
Absolut, sollen sie machen. Ein paar Leute haben mir auch vorgeworfen, die Jugend zum Kiffen anzustiften. Mache ich nicht. Entweder du hast Bock auf kiffen oder nicht. Ich kann nur von mir reden, aber ich habe früher Mucke gehört und war deswegen nicht angetan, Koks zu probieren, nur weil jemand darüber rappt. Ich war von Kindestagen ein straighter Typ. Ich hatte so meine Meinung, meine Einstellung. Wenn Sachen als cool befunden wurden, die ich aber nicht cool fand, habe ich die nicht gemacht.

Bei den Kiff-Utensilien passt dieses rauchige Artwork auch perfekt ins Konzept.
Ja voll. Ich stehe auf Rauch in Videos und so. Ich wollte eigentlich was Minimalistisches, so komplett schwarz, wo gar nichts draufsteht. Ist immer ein bisschen schwierig, weil das Label dann was Plakativeres will. Das Artwork hat es aber immer noch in sich, weil die untere Hälfte im Rauch steht. Auch eine Art von Minimalismus. Nur „Blaow“, kein „Lance Butters“ oder so was. Die Vinyl ist ja auch in so einer rauchigen Marmoroptik. Eigentlich bin ich kein Fan von bunten Vinyls und Platten, die nach Kaugummi riechen. Was?
Ja, es gibt jetzt eine Ghostbusters-Vinyl, die nach Marshmellow riecht. Wow, wirklich!? Die muss ich haben!
Wir wollten das eigentlich auch machen, mit Weed-Geruch. Problem ist die Lagerung. Amazon, alles riecht nach Weed, kriegste halt nicht durch den Zoll.

Anzeige

Was heißt denn eigentlich „Blaow“?
Das ist eine Adlip. Ein bisschen ein plakatives „Boom!“. In alten Battlerunden hatte ich das öfters benutzt. Ich hatte einen Beat geschickt bekommen und in der Hook fand ich „Blaow“ cool. Also sollte so auch der Track heißen und irgendwie war es auch als Albumname geil. Nicht zu verkrampft rangehen.

Für ein Rap-Album sind 13 Tracks schon relativ übersichtlich.
Ja, stimmt. Künstler machen ja nur so neun, wo ein Track dann 15 Minuten lang sind. Ey, wenn man mir sagt, dass es zwischen 13 und 15 Tracks sein sollen, dann kannst du davon ausgehen, dass ich 13 mache. Weil ich ja auch eine gewisse Sparte berappe. Da kannst du keine 20 Tracks raushauen. Wer will sich das denn anhören, da gehe ich mir ja selber auf den Sack. So ist von allem was dabei und hat einen schönen Faden. Man versteht den Kosmos und die Welt eines Lance Butters. Wir wollten noch andere Tracks machen. Für Deluxe-Boxen musst du ja immer so exclusive Scheiß machen. Aber ganz ehrlich: Alles, was ich dann gemacht hätte, wäre eine schlechtere Alternative zu einem Track, der eh schon auf dem Album war. Man soll ja auch nicht immer alles hinschmeißen. Auch wenn die Leute immer mehr wollen.

Ich mag es eh lieber, wenn ein Album nicht zu lang ist.
Es gibt so viele Alben, die 18 Tracks haben, von denen sechs scheiße sind. Bleiben zwölf. Klar wird es Leute geben, die bei mir Tracks scheiße finden werden oder gleich das ganze Album. Ich bin ja eh der größte Wichser für die. Solls auch alle geben. Alles gut.

Welche Erwartung hast du für das Release?
Ich habe nur Erwartungen für mich und zwar Klarheit. Ich glaube, dass es gut wird. Aber ich scheiße auf Charts, die sind mir scheißegal. Ich bin einfach gespannt. Ich bin ein krasser Fan von Realismus und wenn das Album floppt, dann ist das doch für mich das Beste, was passieren kann. Dann hätte ich Klarheit. Künstlich am Leben erhalten, möchte ich nichts. Also keine Erwartungen, einen Maybach werde ich mir davon eh nicht kaufen können. Blaow erscheint am 08 Mai über Four Music (Sony Music). Du kannst es bei Amazon und iTunes kaufen.

Julius ist auch bei Twitter: @Bedtime_Paradox

**

Folgt Noisey bei Facebook und Twitter.