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Reviews

Kasabian—‚48:13‘

Bei aller böser Absicht kann man nur festhalten: Gutes Album!

Kasabian
48:13
Smi Col

Wenn man sich mit einigen Jahren Abstand dann doch mal wieder mit Kasabian beschäftigt, dann kommen die Fragezeichen gleich reihenweise: Scratchten die schon immer, oder ist das in „Bumblebee“ eine neumodische Entwicklung? Haben sich die Bühnenschweine in Sachen Albumtitel von LCD Soundsystems Laufkomposition 45:33 inspirieren lassen? Und klang Sänger Tom Meighan eigentlich schon immer—jedenfalls stellenweise—wie Phil Collins? Ach, geschenkt, mit 48:13 lässt sich der Kopf so herrlich auf Durchzug stellen, da verschwinden auch schnell die Fragezeichen. Ein Ska-Rhythmik referenzierendes Stück wie „Doomsday“ wartet mit so einfachen Wahrheiten wie „Waiting for a better life / I'm waiting to get pissed“ auf, im Interlude „Levitation“ werden alle Spaghetti-Western-Fanreflexe getriggert, „Eez-Eh“ ist wohl als Rave- und Pillenschmeißerreminiszenz zu deuten und in Glass interpolieren Kasabian diese eine Duh-Duh-Duh-HipHop-Fanfare, deren Ursprung mir jetzt beim besten Willen nicht einfallen möchte. Wie in der Vergangenheit fleddern Kasabian also wieder fröhlich das Genretafelsilber und glänzen auch weiterhin nicht mit der tiefsten Lyrik. Aber geschenkt! Bei aller böser Absicht kann man nur mit Ausrufezeichen festhalten: Gutes Album!

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