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Alle Jahre wieder: Kanye West und die Awardshow-Ausraster

„Beck muss anfangen, echte Künstler zu respektieren. Er hätte seinen Award an Beyoncé geben müssen.“

Für den Fall, dass du Wichtigeres zu tun hattest (schlafen z.B.), hast du eventuell nicht mitbekommen, dass oder zumindest an wen in der letzten Nacht die Grammys verliehen wurden. Auch wenn die Veranstaltung alle Jahre wieder lediglich ihre eigene Belanglosigkeit demonstriert, gibt es eine Person, auf die—jedenfalls was unterhaltsame, geistig-verbale Aussetzer angeht—immer Verlass ist: Kanye West. Als Beck seinen Grammy für das beste Album entgegennahm, sprang Kanye mal wieder (wir erinnern uns an 2006 und 2009) auf die Bühne, nur um diese ein paar Zehntelsekunden später wieder wortlos zu verlassen. Im ersten Moment dachte man noch, ‚Haha, OMG, voll selbstreflektiert von Yeezy!’ und, ‚vielleicht versteht der Typ ja doch etwas Humor.’ Nach der Verleihung entpuppte sich Ye in einem Interview mit E! dann aber doch als die gleiche unreflektierte und humorlose Spaßbremse wie eh und je. Puh, Schwein gehabt!

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Praktischerweise hat Vanity Fair den interessanten Teil des Interviews transkribiert:

„Ich weiß noch nicht mal, was [Beck] gesagt hat. Ich weiß nur, dass die Grammys, wenn sie wollen, dass auch echte Künstler wieder hierherkommen, aufhören müssen, mit uns zu spielen. Wir werden nicht mehr mitspielen. „Flawless“—Beyonés Video. Und Beck muss anfangen, wahre Künstler zu respektieren. Er hätte seinen Award an Beyoncé geben müssen. Wir haben die Schnauze voll. Wenn man ständig echte Kunst klein macht, die Fertigkeiten nicht wertschätzt und Leuten ins Gesicht schlägt, nachdem sie monumentale Meisterwerke der Musik abgeliefert haben, dann zollt man auch wahrer Inspiration gegenüber keinen Respekt. Wir als Musiker müssen Menschen inspirieren, die jeden Tag zur Arbeit gehen. Und die hören dieses Beyoncé Album und es bringt sie an einen anderen Ort. Und dann machen sie diesen Promo-Event und spielen die Musik bei der Rede von irgendjemandem, der Künstlerin, weil sie kommerzielle Werbung wollen. Wir spielen nicht mehr mit. Und übrigens: Ich habe meine Frau, meine Tochter und meine eigene Modelinie, ich werde also nichts tun, was meine Tochter einem Risiko aussetzt. Aber ich bin hier, um für Kreativität zu kämpfen. Darum habe ich heute auch nichts gesagt, aber ihr habt alle sofort verstanden, was es hieß, als Ye auf diese Bühne stieg.“

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