FYI.

This story is over 5 years old.

Features

Interpol ist nach 50 Stunden endlich wieder frei—so halb

Interpol, eine der großartigsten Bands der letzten zehn Jahre, war wegen eines apokalyptischen Schneesturms 50 Stunden in ihrem Tourbus eingesperrt.

Finally just started making a move. 50+ hours later. Hoping for some luck today.-DK pic.twitter.com/2cpeu1lxQn

— Interpol (@Interpol) November 20, 2014

Heftige Schneestürme bringen derzeit an der Ostküste der USA die dortige Wirtschaft zum Erliegen, fordern Menschenleben und haben jetzt auch noch die heiß erwartete Comeback-Tour von Interpol versaut. Die Band Interpol ist gerade in Nordamerika unterwegs, um ihr neues Album El Pintor zu promoten, und saß 50 Stunden im Tourbus fest. Vor wenigen Stunden hat sich dann endlich etwas getan und sie sind befreit worden, dann sind sie in ​eine Straßenabsperrung geraten und hängen jetzt in Buffalo fest. Hier ihr aktuellstes Lebenszeichen:

Anzeige

Holding pattern: Buffalo.-DK

— Interpol (@Interpol) November 20, 2014

So sah es noch gestern aus:

Snow plows trapped in the snow.-DK pic.twitter.com/igkxOEoNw5

— Interpol (@Interpol) November 19, 2014

Unter diesem ganzen weißen Zeug befanden sich eine Stadt, mehrere Fahrzeuge, Straßen, Briefkästen und einige ungeöffnete Kartons voller Interpol-Merchandise. Ein paar tapfere Räumfahrzeuge versuchten, deine Lieblingsband vor dem verfrühten Karriereende zu bewahren.

Doch wie kam es zu dem ganzen Schlamassel?

Alles begann, als die Band ihre Show in Toronto absagen musste, weil sie wegen des schlechten Wetters in Buffalo festsaß. ​Folgendes Statement wurde für die kanadischen Fans veröffentlicht:

„Liebe Fans aus Toronto,

wegen eines Schneesturms steckt unser Tourbus kurz vor Buffalo fest. Seit über neun Stunden stehen wir auf der Stelle. Leider müssen wir das heutige Konzert im Kool Haus absagen. Wir haben uns sehr auf diese Show gefreut, aber der heftige Wintereinbruch ist dieses Jahr wohl ziemlich früh gekommen. Wir werden so schnell wie möglich einen Ersatztermin bekanntgeben.“

Natürlich haben sich die Dinge von da an nur noch verschlimmert. Die Bandmitglieder betrinken sich sinnlos, beten für eine Befreiung aus ihrem verschneiten Grab und versuchen, sich nicht ( ​wie in diesem Film) gegenseitig aufzuessen.

Hour 13 trapped in the snow. Dry goods and vodka. We will make it. -DK pic.twitter.com/bEQhaUokKi

— Interpol (@Interpol) November 18, 2014

Anzeige

Aber selbst mit Schnaps und Fertiggerichten lässt sich das langsame Verrücktwerden nicht aufhalten. Falls du jemals Shining, Panic Room oder diese Simpsons-Folge gesehen hast, in der Homer und Mr. Burns in einer Berghütte unter einer Lawine begraben werden, dann weißt du, wie leicht man durchdrehen kann, wenn man länger als 20 Minuten auf engem Raum eingesperrt ist. Und jetzt stell dir das Ganze mit ein paar stinkenden und Alkohol ausdünstenden Typen vor.

Pablito banks keeping productive during our times.-DK pic.twitter.com/c9jaWBSHc4

— Interpol (@Interpol) November 20, 2014

Vielleicht konnten die Mitglieder von Interpol diese Situation dazu nutzen, wieder zueinander zu finden. Vielleicht erinnerten sie sich so daran, warum sie die Band damals überhaupt gegründet haben, und widmen sich wieder der Kunst statt dem Kommerz. Sie haben die Zeit im Schnee hoffentlich dazu genutzt, ein brandneues, kostenlosen Album zu schreiben und aufzunehmen, das sie nun der Weltöffentlichkeit präsentieren. Heutzutage ist alles möglich. Das ist Interpols Chance, eine Überraschung aus dem Hut zu zaubern—Beyoncé hat das damals auch gemacht, nur war sie halt nicht in einem Schneesturm gefangen.

Du fragst dich jetzt vielleicht, woher sie den Strom für ihre Instrumente hätten bekommen sollen. Nun ja, anstatt einer richtigen Session hätten sie ja mal ein wenig mit den Sachen herumexperimentieren können, die ihnen zur Verfügung standen. Wenn man eine Schachtel Süßigkeiten schüttelt, dann klingt das doch fast wie Maracas. Ein Schlagzeug? Hoffentlich haben sie sich einfach richtig hart selbst ins Gesicht geschlagen. So kommt nicht nur der Sound von Trommeln zustande, man bleibt auch bei Bewusstsein. Eine Gitarre? Es geht doch auch akustisch und ein Instrument aus einer leeren Cracker-Schachtel und langgezogenen Schamhaaren ist schnell gebastelt. Auto-Tune? Wenn man in einen leeren Eimer singt, dann ist das genau das Gleiche.

Ich will damit nicht sagen, dass ein Spaziergang ist, ein ganzes Album im Inneren eines Tourbusses inmitten eines apokalyptischen Schneesturms aufzunehmen. Ich meine bloß, dass Interpol das Beste aus dieser Situation hätte machen sollen. Die Fans sind schließlich hungrig! Wir hoffen auch euch, Jungs!

**

Folgt Noisey bei Facebook und Twitter.