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Songzeilen, die du dir als Indie-Kind tätowieren lassen solltest

Wenn du daran denkst, dich unter die Nadel zu legen, haben wir hier ein paar Tipps für dich.

Man kennt das ja, das ewige Hin und Her—wann endlich das Weichei-Dasein hinter sich lassen und sich den Schmerzen der Nadel aussetzen? Mancherorts wird ja dafür geworben, dass es nur so sehr weh tut, dass man schließlich süchtig wird. Na, egal ob ihr jetzt masochistisch veranlagt seid oder nicht, wir haben euch hier einige Indie-Songtextzeilen zusammengestellt, bei denen ihr euch auch nach der Session noch in den Spiegel schauen könnt. Und das nicht nur von hinten. Klar, du wirst auf ewig als Indie-Kind gebrandmarkt sein—aber da gibt es ja auch Schlimmeres.

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Fuck Forever („Fuck Forever“—Babyshambles)

A classic. Immerhin, nicht vergessen: Du bist ein Rockstar. Deshalb verhältst du dich auch so. Das schöne F-Wort gehört also nicht nur zu deinem alltäglichen Sprachgebrauch, sondern sollte auch nonverbal immer von dir in Gebrauch genommen werden. Gut, Pete ist mittlerweile fett und hässlich, aber er weiß immer noch, wie’s geht: Mit „Fuck Forever“ tätowierst du dir nämlich nicht nur dein wichtigstes Ausdrucksmittel, zu erklären, was dich so alles ankotzt, du gibst mit dem Zusatz „forever“ dem Ganzen auch noch Endlosigkeitsanspruch. You rock.

Happiness, more or less („Lucky Man“—The Verve)

Dass Richard Ashcroft ziemlich solide texten kann, wissen wir ja. Dass du dir also auch unbedingt eine Verve-Zeile stechen lassen sollte, ergibt sich demnach von selbst. Und wieso nicht ein bisschen die Melancholia heraushängenlassen: Immerhin hast du auch sensible Seiten. Du denkst über das Leben nach. Nein, man kann nicht immer fröhlich sein, auch du musstest schon in die Zitrone beißen. Und hast nicht immer nach Salz und Tequila dazu gefragt.

We live in a beautiful world („Don’t panic“—Coldplay)

Genauso wie du gut darin bist, deine umfassende Weltkenntnis zum Spektrum menschlicher Befindlichkeiten und Gefühle auszudrücken, kannst du dich auch auf höherer philosophischer Ebene artikulieren. Zumindest tust du so. Chris Martin hat den Text ohnehin vorgegeben, und auch, wenn Coldplay mittlerweile einiges an Scheiße (Rihanna!?) auf den Markt geworfen haben, darf man die alten Stücke nicht verachten. Da liegt ja schon einiges an Wahrheit drin.

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Ready for the floor („Ready for the floor“—Hot Chip)

Dass du das Tanzbein schwingen kannst und die Ladies (und Boys natürlich) der Reihe nach umkippen, wenn sie dich sehen, ist klar. Du willst aber natürlich auch noch unterstreichen, dass es keine Lebenslage gibt, in der du nicht topgestylt auf der Tanzfläche so richtig abgrooven kannst. Sei es mit dem dicken Schädel nach der zu langen Partynacht oder zum Sonntagsfrühstück – du bist always ready. Nicht nur bei Hot Chip, aber vor allem wenn sie auflegen.

Soulmates never die („Sleeping with ghosts“—Placebo)

Du bist zwar ein absoluter Draufgänger und in deinem Individualismus natürlich unübertroffen, nichtsdestotrotz brauchst du deine Homies. Was wäre ein Rockstar ohne seine Band? Gut, du hast vielleicht keine eigene Band, so cool kann nun mal nicht jeder sein, aber immerhin hast du hoffentlich ein, zwei gute Freunde. Für die lässt du dir dann, als den ultimativen Freundschaftsbeweis, diese Zeile stechen. Und wenn du wirklich keine Freunde hast, sieht’s danach zumindest so aus, as if anybody would give a shit about you.

You’ve got so much to live for while I’m just dying to stay alive („Show me something new“—Shout out Louds)

Wenn wir bei schönen Indie-Zeilen sind, darfst du die Shout out Louds sicher nicht außen vor lassen. Und schon wieder Stichwort Weltschmerz. In deiner ewigen Suche nach love and laugh kommst du schließlich dahinter, dass alle anderen rundherum es einfach besser haben als du. Dem kannst du mit dieser Zeile nur allzu gut Ausdruck verleihen, immerhin bist du der, der das System erstens durchschaut hat und zweitens – als unverstandene Künstlerseele, die du nun einmal bist - am meisten darunter leidet.

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It don’t matter, I won’t do what you say („Underdog“—Kasabian)

Tom Meagan von Kasabian machts vor, du machst es nach. Du bist der Underdog. Und verdammt, du machst sicher nicht, was dir gesagt wird. Jetzt nicht und auch nicht in zwanzig Jahren, wenn die Zeile dann schon auf deiner faltigen Haut eingeschrumpelt ist. Für alle die, die es noch härter wollen, könnte man hier auch noch auf den All-time-favorite „Fuck you, I won’t do what you tell me“ zurückgreifen.

Love it or leave it („Love it or leave it“—Asaf Avidan)

Du willst alles oder nichts. Wer dich nicht leiden kann, hat auf deiner Friendlist nichts zu suchen und kann gerne ausführlich deinen Mittelfinger betrachten. Für diejenigen, die legitimerweise befürchten, sich mit dieser Attitüde vielleicht Prügel einzuziehen, gibt es auch noch die abgeschwächte Version: Man kann sich demnach auch an Chikinki mit „Like it or leave it“ halten.

I’m feeling supersonic, give me gin and tonic („Supersonic“—Oasis)

Ebenso ein Klassiker. Aber ein ganz funktionaler: An der Theke hast du es gleich einmal leichter—dem Barpersonal reckst du einfach statt deiner Bierfahne (oder Gin, in diesem Fall) den Arm entgegen. Das wird nicht nur sie erfreuen, sondern dir auch einiges an böse-angewiderten Blicken ersparen. Wenn dir Gin nicht schmeckt, gilt folgende Regel: Benimm dich gefälligst wie ein Rockstar. Getrunken wird, was ins Glas kommt. Oder in diesem Fall, was dir dein Tattoo vorgibt.

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I don’t want to go to sleep either („I don’t want to go to sleep either“—FM Belfast)

Mit diesem Spruch von FM Belfast beweist du nicht nur Durchhaltevermögen beim Partymachen, sondern –hell yeah- auch sexuelle Potenz. Na, wenn das nicht mal nicht bedeutet, zwei besoffene Fliegen mit einer Klappe zu schlagen! Bevorzugterweise stichst du dir diese Zeile auf die linke oder rechte Arschbacke (je nach Tagesverfassung). Dies zieht nämlich auch dann gut, wenn du dem Türsteher zur Sperrstunde mal schnell deinen Allerwertesten rausstrecken willst. Du beweist damit gleich zweierlei: Einerseits, wie mutig du bist, dem noch stärker als du selbst tätowierten Hünen, der dich gerne in Grund und Boden stampfen würde, Paroli zu bieten und andererseits wie tapfer du bist, Schmerzen an dieser Stelle zu ertragen.

Wenn jemand fragt, wofür du stehst, sag für Amore („Bologna—Wanda“)

Austro-Indie? Oder was? Egal welches Genre, wir finden, Wanda muss man sich tätowieren lassen (das ist fast so obligatorisch wie ein Alt-J Tattoo). Der Satz spricht ja ohnehin schon für sich. Du bist gut, du bist schön und du stehst für die Liebe. Niemand kann dir damit widerstehen.

Take it easy, love nothing („Take it easy, love nothing—Bright Eyes“)

Auch wenn Conor Oberst mittlerweile leider zu einem langweilig-versifften Gitarrenspieler versumpert ist, hat er einmal ganz gute Stücke geschrieben. Eines davon genannter Track, der genau das ausdrückt, was du sagen willst: Du bist einfach zu cool für diese Welt. Du hast den Durchblick und bist einfach nur sowas von easy, dass selbst die Luft, die du atmest, dir zu schwer vorkommt. Du wirst viel Hate auf dich ziehen, aber da stehst du drüber. Immerhin schwebst du.

This is our decision, to live fast and die young („Time to pretend—MGMT)

Da wir klammheimlich ja alle davon träumen, den Löffel mit 27 abzugeben und in die ewigen Hallen des Rock’n’Roll Hall of Fame aufgenommen zu werden, ist diese Zeile ein Muss. Janis, Jimi, Brian, Jim, Kurt und jetzt auch noch Amy (schon wieder eine Frage an Pete Doherty: Wie hast du denn eigentlich die Kurve über 27 gekratzt?). Da fehlst nur noch du.

Oh! You pretty things („Oh! You pretty things“—David Bowie)

David Bowie singt uns vor, was im Endeffekt unser Leitspruch sein sollte: Das Nonsens-Zitat. Dieses Tattoo lässt du dir stechen, weil du eigentlich ohnehin entweder zu viel nachdenkst, über das, was deine Tats über dich aussagen, oder es dir andererseits vollkommen schnuppe ist. Wie auch immer, rechtfertigen musst du gar nichts, du hast Bowie gehört, seit du ein Teen bist und das allein macht dich zur coolsten Socke. Du hast die Welt einfach verstanden.