FYI.

This story is over 5 years old.

Features

Jedes Mal, wenn sich Amanda Palmer auszieht, gibt’s Stress

Wir haben die Korrelation zwischen Amanda Fucking Palmers Nacktauftritten und Streitereien in der Musikwelt mal aufgeschlüsselt.

Die Nachricht, dass die Dresden-Dolls-Sängerin Amanda Palmer sich mal wieder ausgezogen hat, ist inzwischen in etwa so spannend wie der Streit zwischen Noel und Liam, die Shitstorms von Frei.Wild-Fans oder—um bei Nackedeien zu bleiben—die Brüste von Micaela Schäfer. Doch während der Spannungsgrad mittlerweile höher ist, wenn Micaela ihre Klamotten anbehält, hat es Frau Palmer einfach raus, bei jedem Striptease einen guten Grund zu finden und diesen auch noch originell zu verpacken. (Nein, ein nackter „DJ“ zu sein, ist nicht originell!) Doch was viel auffälliger ist: Immer wenn sich Amanda Palmer auszieht, gibt’s Stress. Die nackte Amanda Palmer ist wie ein Omen für Beef in der Musikwelt. Du kannst dir sicher sein, dass etwas in der Luft liegt, sobald du Amanda Palmer irgendwo nackt siehst. Manchmal resultiert der Stress aus der Tatsache, dass sie mal wieder nackt ist, manchmal ist die Nackheit aber auch eine Reaktion auf irgendetwas, das ihr nicht passt. Ob es tatsächlich ein gutes Argumentationsmittel ist, sich während eines Streits reflexartig die Klamotten vom Leib zu reißen und ob das auch alltagstauglich ist, können wir nicht beantworten, aber für Hobby-Wissenschaftler haben wir hier die sichtbare Nacktheit-Beef-Korrelation der Amanda Palmer aufgeschlüsselt.

Anzeige

Der „Dear Daily Mail“-Song

Jeder hat schon mal Amanda Palmers Brüste gesehen, wirklich jeder. Umso erstaunlicher ist es, dass die Daily Mail eine Story zum Glastonbury mit einem Foto aufmacht, auf dem Amanda Palmers Busen aus ihrer Bluse rutscht, und dazu schreibt „Making a boob of herself! Amanda Palmer's breast escapes her bra as she performs on stage at Glastonbury“. Vielleicht wissen die Damen und Herren von der Daily Mail nicht, wie man das Interent bedient, aber diese Boobs können hier zur Genüge begafft werden und haben nun wirklich kein Skandalpotenzial. Amanda Palmer reagierte auf diese Schlagzeile, indem sie sich beleidigt die Klamotten vom Leib riss und der Zeitung auf einer Show in London einen Song namens „Dear Daily Mail“ widmete. Im Song rechnet sie mit dem Boulevardblatt ab und gibt eine Nachhilfestunde darin, wie Skandale wirklich funktionieren.

Der bauchfreie Label-Beef

Bei einem Streit mit ihrem früheren Label zog sich Amanda bereits aus, bevor es überhaupt zu einem Konflikt kam. Dieses Mal war ihre Entblößung sogar der primäre Grund für den Zoff. Überraschenderweise ging es dabei aber nicht wie sonst um ihre Brüste, sondern um ihren Bauch. In ihrem Video zu „Leeds United“ trat sie nämlich mit offener Bluse und somit bauchfrei auf eine Bühne, was ihrem Label überhaupt nicht gefiel. Sie fanden nämlich, sie sehe dick aus und wollten ihr von nun an verbieten, bauchfrei herumzulaufen. Amanda ging sofort an die Öffentlichkeit und versuchte mit allen Mitteln aus ihrem Vertrag mit Roadrunner Records zu kommen, indem sie zum Beispiel einen Song namens „Please Drop Me“ schrieb. Bekanntermaßen kam sie auch aus dem Vertrag heraus, hatte kein Bock mehr auf Labels und startete die Kickstarter-Kampagne (in der sie sich natürlich auch wieder entblößte, aber dazu später).

Anzeige

Der Erykah-Badu-Diss featuring Flaming Lips

Dieses Mal hatte Amanda Palmer fast nichts mit dem Streit zu tun, viel eher wurde sie hier von den Flaming Lips reingezogen. Die haben ihr Musikvideo zu dem Song „The First Time Ever I Saw Your Face“ mit der ebenfalls nackten Erykah Badu gedreht und es dann von ihr ungesehen veröffentlicht. Das fand sie überhaupt nicht so witzig und schon ging ein Streit los. Die Flaming Lips haben daraufhin das Video einfach neu gedreht und Erykah schlicht und einfach ersetzt. Diesen Diss machte Amanda Palmer natürlich sofort mit und wurde die neue (unrasierte) Hauptdarstellerin im Video.

Das Nacktvideo, das glücklicherweise nicht Gotye zeigt

In ihrem Video zu „Want it Back“ taucht Amanda mal wieder nackt auf. Warum das jetzt schon wieder ein Grund ist, sich aufzuregen, ist mir auch nicht so klar, aber wer versteht schon die Menschen, die bei YouTube Kommentare schreiben? Es geht um Feminismus, blabla, „Sie stiftet andere Frauen an, sich auszuziehen“, (ich weiß nicht mehr, ob das jetzt für oder gegen Amanda war), „Warum darf Gotye sich nackt anmalen und Amanda nicht?“ und so weiter und so fort. Natürlich bedeutet es nicht, dass wenn sich ein durchschnittlicher YouTube-Kommentator aufgewühlt und angegriffen fühlt, dass das in die reale Welt übertragbar wäre, aber Amanda Palmer wäre nun mal nicht Amanda Palmer, wenn sie keinen Stress hinter ihrem nackten Arsch her ziehen würde.

Anzeige

Das „One fucking Million“-Foto

Nachdem Amanda wegen ihrer Nackheit von ihrem Label rausgeworfen wurde, ging sie zur Plattform Kickstarter und fundraiste ihr neues Album mit Hilfe ihrer Fans. Innerhalb kürzester Zeit kamen enorme Summen zusammen und schon bald wurde die 1-Million-Marke geknackt. Offensichtlich reißt sich Amanda nicht nur die Klamotten vom Leib, wenn sie wütend ist, sondern auch wenn sie sich freut. Also schenkte sie ihren Fans dieses „One fucking Million“-Oben-ohne-Foto.

Amanda schaffte es, mit ihrem Erfolg die Aufmerksamkeit auf dieses neuen Finanzierungsmodell in der Musikbranche zu lenken, und stieß damit so einige Diskussionen an. Während die meisten das Portal vor allem positiv sehen, gab es auch viele kritische Stimmen, die anklagten, dass Menschen, die das Geld eher bräuchten, unnötig ausgenutzt werden, dass sich Künstler mit großen Namen so leicht Geld in die Tasche stecken könnten und dass das kein Gegenentwurf zu einem Label ist. Eigentlich hätte dieser Erfolg keinen Beef nach sich ziehen müssen, aber Amanda Palmer wäre ja nicht Amanda Fucking Palmer, wenn es keinen Stress gäbe, sobald sie sich auszieht. Außerdem wäre dann meine These hinfällig, die ich den ganzen Artikel lang ausgearbeitet habe.

**

Folgt Noisey bei Twitter und Facebook für tägliche Updates über eure Lieblingsmusiker:


MEHR VON NOISEY

Bushido macht Stress ohne Kunst

Löcher im Vollbart und weitere Unsinnigkeiten in Bushidos „Stress Ohne Grund“-Zeile.

Jeder, den ich kenne, hätte gerne Sex mit Josh Homme

Und ehrlich gesagt, ich auch.

Wer ist der größere Hipster? Helge vs. Fitti

Dieser alte Mann ein Hipster? Helge war schon immer ein Revolutionär im Musikgeschäft. Kann es sein, dass er die Ziele unserer Jugendkultur bereits abgesteckt hat?