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Hat Kendrick Lamar gerade alles und jeden im HipHop gefickt?

Kendrick droppt eine Strophe und alle reagieren, als wäre es das Verrückteste und Beste, was im HipHop passiert ist. Das beweist nur, dass er Recht hat.

Oh Shit. Letzte Nacht hat Big Sean einen Track gedroppt, der es nicht auf sein bald erscheinendes Album geschafft hat. Er heißt „Control“ und beginnt mit einem perfekten Standardvers von Big Sean über Geld und Hinterteile. Dann kommt Kendrick auf einem zarten Piano-Beat rein und es werden komplett andere Saiten aufgezogen. Er bereitet euch auf etwas sehr Bedauerliches vor:

„So many bombs, ring the alarm like Vietnam in this shit /So many bombs, make Farrakhan think Saddam in this bitch“

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Dazu sollte man wissen, dass Louis Farrakhan, der Führer der afroamerikanischen Nation of Islam sich einmal mit Saddam Hussein getroffen hat, ein sehr umstrittenes Ereignis, dass die schwarze Community in ganz Amerika extrem aufwühlte. Hier kommt die nächste Zeile:

„Fuck y'all clubs, fuck y'all pictures, your Instagram can gobble these nuts / Gobble dick up 'til you hiccup, my big homie Kurupt / This the same flow that put the rap game on a crutch / I've seen niggas transform like villain Decepticons / Mollies'll prolly turn these niggas to fuckin' Lindsay Lohan, a bunch of rich ass white girls lookin' for parties“

Es ist schon länger kein Geheimnis mehr, dass ein paar Entwicklungen im modernen HipHop Kendrick auf die Eier gehen. Aber das hier ist das deutlichste Statement seit einer Weile, dass es ihn anpisst, eigentlich talentierte MCs dabei zu beobachten, wie sie zu den kastrierten Hype-Männern auf Miley Cyrus Billig-Rave-Tracks werden. Bis dahin ein breit angelegter Diss, aber, naja, du kannst jeden ein weißes Mädchen nennen, wenn du nicht wirklich beginnst, Namen zu droppen und ein paar Leute bloßzustellen. Aah warte …

„I'm usually homeboys with the same niggas I'm rhymin' wit / But this is hip hop and them niggas should know what time it is / And that goes for Jermaine Cole, Big KRIT, Wale / Pusha T, Meek Mill, A$AP Rocky, Drake / Big Sean, Jay Electron', Tyler, Mac Miller / I got love for you all but I'm tryna murder you niggas/Tryna make sure your core fans never heard of you niggas/They dont wanna hear not one more noun or verb from you niggas"

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Er ist richtig pissig und er hat nicht vor, das Spiel weiter mitzuspielen. Es ist etwas sehr Außergewöhnliches für Kendrick, diesem angeblich so durchdachten Rapper, dessen Angeberei normalerweise nur im Bereich des bewusst Lächerlichen oder völlig Abstraktem geschieht—siehe: „Backseat Freestyle“—dass er so ausflippt. Es ist wie ein nerdiges Kind irgendwo in der hintersten Ecke des Spielplatzes zu beobachten, das plötzlich komplett durchdreht und beginnt, aus jedem die Scheiße rauszuprügeln, der ihm irgendwann mal quer kam—ein verdammter Amoklauf.

Und das Verrückteste an der Sache ist, dass es ein Big Sean-Track ist und Jay Electronica den nächsten Vers rappt. Das ist nicht die Hand, die dich füttert, beißen, das ist die komplette Hand abreißen und runterschlucken.

Wenig überraschend, dass ein paar andere Rapper keinen Bock darauf haben:

I hear u loud and clear my nigga… @kendricklamar

— PUSHA T (@PUSHA_T) August 13, 2013

If I can't do no more nouns or verbs ima start comin with the wildest adjective bars that anyone has ever heard.

— Mac. (@MacMiller) August 13, 2013

NAKEL SMITH GETS MORE SHOUT OUTS IN RAP SONGS THAN ANYONE

— Tyler, The Creator (@fucktyler) August 12, 2013

Und Wale ist nur auf sein Promo-Game fixiert und retweetet ständig Fans, die sein neuestes Musikvideo abfeiern.

Is it me of did @Wale just make one of the most creative videos of the summer ? #BackToBallin

— Jody (@JawaunLee) August 12, 2013

Kendrick hebt sich selbst über alle MCs, die neben ihm im Jahr 2013 erfolgreich waren, und nennt sich stattdessen neben einigen der größten Rap-Ikonen: „But, who’s the best MC? Kendrick, Jigga and Nas / Eminem, Andre 3000”. Doch er macht bei Rap nicht halt und nennt noch die vielleicht größten Ikonen der Musikgeschichte: „Blessings to Paul McCartney / You called me a black Beatle, I’m either that or a Marley.“ Wenn Kanye West so etwas in der Art sagen würde, was zugegebenermaßen weniger übertrieben wäre, würden die Leute nach Luft schnappen, weil sie von seinem Ego erdrückt werden. Wenn sich aber Kendrick mit den Größten vergleicht und dabei die Schwächeren in den Schatten stellt, erscheint das wie eine Herausforderung. Vielleicht liegt es daran, dass er genauso kurz im Game ist, wie alle, die er dissen möchte, oder es liegt daran, dass er kritisch betrachtet tatsächlich auf einer Augenhöhe mit einem Eminem ist, oder einem Nas. Am Ende seiner Strophe sagt Kendrick: „I’m tryna raise the bar high / Who tryna jump and get it? You better off tryna skydive.“ Es stimmt. Und dass alle auf diese Strophe reagieren, als wäre es das Verrückteste und Beste, was im HipHop passiert ist, seit Yeezus herauskam, beweist nur, dass er Recht hat.

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