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Stell dir vor, deine Oma macht Grindcore und es ist großartig

Die 67-Jährige „Grindmother“ schreit sich die Seele aus dem Leib und zeigt dir, was wahrer Hass ist.

Kannst du dich daran erinnern, dass deine Oma mal so richtig rumgeschrien hat? So laut, dass die Kekse in der Dose verängstigt zitterten, deine Hand in der Luft erstarrte, sich wieder zurückzog und du sie erschrocken angestarrt hast? Nein, weil Omas eben nicht rumschreien. Sie bekochen dich, spielen mit dir Uno und schütteln den Kopf wegen deines Nasenringes, aber sie schreien dich nicht voller Hass an.

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Nun, die 67-jährige „Grindmother“ macht das. Ihr Sohn spielt in der crustigen Grindcore-Band Corrupt Leaders aus Kanada und hat sie irgendwann gefragt, ob sie nicht zu einem der Songs Gast-Vocals beitragen möchte. Ihre Versuche waren zwar ein wenig unbeholfen, fingen aber doch recht ordentlich den typischen gutturalen Sound des Genres ein. Zumal sie erklärte, dass sie beim Rumschreien an den Zustand der Welt dachte, um sich weiter zu pushen. Eine altersweise Frau, die ihre Verachtung ehrlich rausschreit—kein Wunder, dass die Metalszene von der Dame entzückt war.

Jetzt gibt es mit „Any Cost“ endlich einen eigenen Solo-Tack, in dem sie dich wutentbrannt im Kreis rennen lässt und wütend anfeuert. Während du hoffst, dass du nie mit ihr an einem Tisch sitzen musst, wenn sie sich über ein politisches Thema aufregt. Als Jugendlicher, der sich gerade einbildet, in einer rebellischen Phase zu sein und wahllos alles hasst, was nicht in sein Kinderzimmer-großes Weltbild passt, ist es einfach rumzuschreien. Doch sich als eine Frau, die bereits Kinder großgezogen, eine komplette berufliche Laufbahn hinter sich und eine entspannten Ruhestand vor sich hat, die Kraft zu bewahren, soziale und politische Probleme mit aufrichtiger Wut zu begegnen, das ist schon eine Leistung.

Die Grindmother ist auch bei Facebook, Corrupt Leaders, die Band ihres Sohnes, auch.

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