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Eurosonic 2014: Noisey präsentiert Sofie Winterson

Ab kommenden Mittwoch findet im niederländischen Groningen das Newcomer-Festival Eurosonic 2014 statt. Wir stellen euch jeden Tag einen Künstler vom Line-Up vor.

Das Jahr 2014 bringt eine Menge neuer Bands mit sich, die sich darum bemühen, in den Line-Ups der diesjährigen Festivals aufzutauchen. Das niederländische Festival Eurosonic hat bereits unzählige, vergleichsweise unbekannte Bands einem größeren Publikum näher gebracht. Oft ist ein Gig beim Eurosonic in der dritten Januarwoche eines neuen Jahres der erste Schritt, um auf den großen Festivals im Sommer spielen zu können. Noisey möchte euch gerne Sofie Winterson vorstellen, eine dieser vielen Bands, die darauf brennen, dieses Jahr in euren Playlists aufzutauchen. Wir haben mit Sängerin und Bassistin Sofie über das letzte Jahr gesprochen, wie es ist, mit Hollands bekanntester HipHop-Gruppe auf Tour zu gehen sowie ihre Pläne für dieses Jahr.

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Noisey: Frohes neues Jahr Sofie! Wie war 2013 für euch?
Sofie: Für uns war das letzte Jahr sehr wichtig. Wir haben unseren Sound gefunden und verbessert, außerdem unsere erste EP veröffentlicht. Wir haben bei einem Label unterschrieben und unser erstes Album fertiggestellt, das im Frühjahr dieses Jahres veröffentlicht wird. Wir haben an unserem Live-Set gearbeitet und sind damit sehr zufrieden. Außerdem haben wir unser Glück als Vorband von De Jeugd Van Tegenwoordig (Die Jugend von Heute) versucht, Hollands bekanntester HipHop-Gruppe. Das vergangene Jahr war sehr aufregend und neu und jetzt schauen wir auf 2014—und die Zukunft sieht sehr gut für uns aus.

Verglichen mit deinen früheren Projekten, scheint ihr einen anderen Weg eingeschlagen zu haben. Wie würdest du die Musik, die ihr jetzt macht, beschreiben und was hat euch zu diesem Sound gebracht?
Die Musik zu beschreiben oder sie in ein Genre zu pressen ist schwierig und irgendwie lahm, aber wenn du darauf bestehst, würde ich sie verträumten Indiepop nennen. Vor dieser Band habe ich verrückterweise viel Soul gemacht. Wenn ich mit dieser Art von Bands Musik geschrieben habe, hatte ich die Musiker und das Bild der Band immer im Kopf, da alles schon sehr festgelegt war. Für die jetzige Band habe ich bei null angefangen, ohne einen bestimmten Stil im Hinterkopf zu haben. Die Songs, die ich geschrieben habe, haben nach einem Stil verlangt, der dann ganz natürlich kam. Dann habe ich mir den Rest der Band zusammengesucht, Musiker bei denen ich das Gefühl hatte, dass sie zu dieser Art von Musik passen.

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Welche Art von Musik?
Wir sind zu viert. Wir arbeiten mit einem Fokus auf 80er Jahre Synthies mit Hall und Delay, die die verträumte Atmosphäre erschaffen. Ich singe und spiele Bass, außerdem verwenden wir Drumcomputer und einen Schlagzeuger, sowie einen Gitarristen. Es hat eine Weile gedauert, bis wir das Ganze ausbalanciert und den richtigen Sound gefunden haben, aber jetzt sind wir ziemlich zufrieden damit. Die niederländische Produzentenlegende Rimer Londen, bekannt für sein Soloprojekt und sein Mitwirken bei der Eurohouse-Gruppe Le Le, hat uns ein wenig geholfen. Er hat unser erstes Album gemixt.

Wie seid ihr dazu gekommen, mit ihm zu arbeiten?
Ich habe früher in seiner Liveband gesungen, nach Cata Pirata. Wir haben uns angefreundet und ich habe die Sofie Winterson-Demos dann an ihn weitergeleitet, da mich seine Meinung interessiert hat. Die Demos haben ihm sehr gefallen und er hat uns angeboten, beim Mixen unseres kommenden Albums zu helfen. Für ihn war das eine ganz schöne Herausforderung, da es das erste Mal war, dass er mit einer richtigen Band gearbeitet hat und nicht mit elektronischer Musik, so wie sonst meistens.

Ihr habt vor kurzem beim niederländischen Independent-Label Magnetron Music unterschrieben. Wie kam es dazu?
Das kam ebenfalls über Rimer zustande, auch unser Manager hat gute Kontakte zu den Leuten dort. Unsere Band scheint etwas aus dem Rahmen zu fallen, neben all den Elektro- und HipHop-Acts dort, aber für sie war das ein erster Schritt dahin, echte Bands unter Vertrag zu nehmen. Vom Sound her ist das allerdings nicht allzu abwegig und ich finde wir sind eine gute Erweiterung. Wir fühlen uns auf einem kleinen Label sehr wohl, weil wir dort die meisten Leute persönlich kennen. Wir können an allen Platten so arbeiten, wie wir es wollen, was bei einem Major Label vielleicht nicht der Fall wäre.

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Ende 2013 habt ihr als Support für Hollands bekannteste HipHop-Gruppe, De Jeugd Van Tegenwoordig, gespielt. Das ist ziemlich ungewöhnlich, wie kam das zustande?
Das war großartig. Es gab jeden Abend viele erstaunte Gesichter im Publikum, da die Leute nicht erwartet haben, eine Indieband als Vorgruppe bei einer HipHop-Show zu sehen. Aber den meisten hat es trotzdem gefallen, glaube ich. Es war nicht beängstigend, da unsere Musik der von DJVT überhaupt nicht ähnlich ist. So haben die Leute uns nicht mit ihnen verglichen, was eine Menge Druck von uns genommen hat. Wir waren für die Fans von DJVT eine komplett andere Band und für uns war es ein guter Weg, unsere Liveshow zu testen—in vollen Läden mit riesigen Soundsystemen.

Das Eurosonic Festival findet nächste Woche statt. Wie laufen die Vorbereitungen so?
Also wir haben unsere Liveshow perfektioniert und sind damit sehr zufrieden. Ein großes Festival zu spielen ist ein bisschen eigenartig, da es sich eher anfühlt wie eine Messe, als ein normales Konzert. Wenn man nun noch den ganzen Trubel eines Showcase-Festivals hat, ist das eine vollkommen andere Erfahrung, als ein gewöhnliches Konzert. Aber ganz egal wie es wird, ich denke wir sind gut vorbereitet.

Was erwartet ihr sonst noch vom neuen Jahr?
Wir arbeiten zurzeit an einem Video für unsere erste Single vom Debütalbum und hoffen, es auf einige nationale und internationale Festivals zu schaffen, es sind also aufregende Zeiten für uns. Letztes Jahr ging es hauptsächlich darum, die Grundlagen auszusäen, also hoffe ich, dass wir dieses Jahr die Früchte davon ernten. Nein, nur Spaß, wir werden einfach nur versuchen, auch bis zum Ende von 2014 auf dieser positiven Welle zu schwimmen. Außerdem haben wir später im Jahr noch eine große Überraschung für euch, aber die ist noch geheim.

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