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Fans versuchen die Eagles Of Death Metal auf die Eins zu bringen

Wenn die Eagles Of Death Metal jetzt auf die Eins charten, ist das ein erhobener Mittelfinger in Richtung des Terrorismus.

Es ist unmöglich, dass du es noch nicht mitbekommen hast, aber Freitagnacht wurde Paris von schweren terroristischen Angriffen getroffen, bei denen mindestens 132 Menschen getötet wurden. Allein in der Konzert-Location Bataclan starben mindestens 89 Menschen, als während eines Eagles-Of-Death-Metal-Konzertes Männer mit Maschinengewehren den Konzertraum stürmten und wahllos um sich schossen. Die performende Band konnte sich zwar durch einen Bühnenausgang retten, ein Mitglied ihres Teams, ihr Merch-Verkäufer, befindet sich jedoch unter den Opfern.

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Warum die mutmaßlich islamistischen Täter ausgerechnet dieses Konzert für ihr Attentat wählten, ist noch unklar. Vielleicht war es antizionistisch motiviert (die Bataclan-Eigentümer sind Juden), vielleicht weil die Eagles US-Amerikaner und damit erklärter Feind des IS sind oder vielleicht war es auch nur Zufall—kein Grund macht die Tat nachvollziehbar.

Natürlich hat die Band alle weiteren Tour-Termine abgesagt und trauert um ihre getöteten Fans und ihren Freund und Teamkollegen.

Auf Facebook haben jetzt englische Fans die Gruppe „Eagles Of Death Metal For No.1“ gegründet, um den Duran-Duran-Coversong der Band „Save A Prayer“ in Großbritannien auf die Nummer Eins der Charts zu pushen und damit ein Zeichen zu setzen. Die Einnahmen gehen zwar nicht an die Band, sondern an die Urheber Duran Duran, aber das ist hier ja nicht der Punkt. Vielmehr wäre eine hohe Chartplatzierung ebenjener Band, die in den Fokus des Terrors geriet, ein erhobener Mittelfinger an den IS und all seinen Sympathisanten.

Kritiker bemängeln, dass die ganze Aktion billige Promo und überhaupt total geschmacklos sei. Immerhin könne man das ausgegebene Geld lieber dafür verwenden, für die Opfer zu spenden. So wie die Ärzte bei der #AktionArschloch könnten sich bei einem Erfolg der Aktion allerdings auch Duran Duran dazu bereiterklären, eben genau das zu machen. Abgesehen davon ist der Songkauf aber auch ein gutes Ventil für die ohnmächtige Wut, die sich in den letzten Tagen angesichts der Bilder aufgestaut hat. Dass der Song inzwischen auf Platz Eins der englischen iTunes -und Amazon-Rock-Charts steht, ist da doch genugtuend. Und Genugtuung kann auch heilend wirken.

Weitere Infos zur Band gibt es bei Facebook. Musik gibt es bei Amazon und iTunes.

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