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Drakes neuer Song klingt gut, doch irgendwie beschert er mir ein eigenartiges Gefühl dabei

Hey Drake. Was ist los mit dir? Was hat dich so verärgert?

Was mich an Hip Hop ständig beunruhigt, sind dessen eigene Gesetze. In meinen jungen Jahren verstand ich nie so recht, was es mit diesem ganzen „Beef“ auf sich hatte. In der sechsten Klasse arbeitete ich an einem Projekt über die Roxane Wars. Das schockte mich so sehr, dass ich fortan jeden Kleinkrieg dieser Art ausblendete. Zum Glück kam es dann zu einem friedlichen Aufeinandertreffen bei den Billboard Hot 100, was dazu führte, dass die Jungs nicht länger aufeinander losgingen.

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Ein paar Jahre danach und etlichen Stunden dieser geschmacklosen Lil Kim vs. Nicki Minaj YouTube- Slideshow, fing ich schließlich an zu akzeptieren, dass sich einfach nicht alle mögen können.

Manches an Drakes neuem Song „5 AM in Toronto“ gibt mir ein komisches Gefühl. Es ist so wie in der achten Klasse, wenn ein Mädchen über ihre großen Möpse spricht, während ihre Freundinnen da leider noch nicht mitreden können. „Meine Brüste sind größer als deine!“ Zunächst bringt sie damit alle in Verlegenheit, doch dann wird es hinfällig, denn die Gegenargumentation entwickelt sich von: „Wen interessierts, alle anderen haben auch kleine Brüste.“ bis hin zu: „Warum prahlt die Kuh eigentlich mit ihren dicken Titten, lassen die nicht irgendwie ihren Arsch ungünstig wirken?“

Drake lässt sich so sehr auf dieses sinnlose Tittengeprahle ein, dass er keinen Ausweg mehr findet. Zunächst quatscht er davon, dass er der Beste ist. Danach betont er nochmals, der Beste zu sein. Anschließend geht es darum, wie viel Kohle er auf dem Konto hat und dass es ihn überhaupt nicht kratzt, wenn Leute Scheiße über ihn erzählen, denn letztlich hat er mehr Geld und ist sowieso der Beste. Manchmal kommen da Zeilen wie „That's why every song sound like Drake featuring Drake“, die daran erinnern, dass Drake tatsächlich einer der Besten ist. Doch dann erklingen da Zeilen bei denen ich mir Sorgen mache:

Cause I show love, never get the same outta niggas
Guess it's funny how money can make change outta niggas
For real; Some nobody started feelin' himself

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Und dann stellt sich die Frage: Wird es nicht unangenehm, wenn Drake auf Partys auf The Weeknd trifft? Oder ist es nicht prinzipiell heikel, wenn sich Rapper auf Veranstaltungen begegnen, nachdem sie zuvor übereinander hergezogen haben? Jeder hat doch ein Radio und wird den Diss hören. Naja, der Song ist schon cool und vermutlich werde ich ihn im Auto auch aufdrehen, aber dennoch mache ich mir Sorgen um Drake. Mann, solltest du irgendwie verärgert sein, dann komm doch mit mir zum Yoga oder lass uns eine Tasse Kräutertee zusammen trinken und wir reden darüber. Ich bin immer für dich da.

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