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Die 20 durchschnittlichsten Alben aller Zeiten

Warum muss man sich immer über die besten und schlechtesten Dinge streiten? Lasst uns in der Mitte treffen!

So gut wie jeder spricht über die 20 besten Alben aller Zeiten. Immer und immer wieder. Wer das nicht tut, der spricht halt über die 20 schlechtesten Alben aller Zeiten. Letztendlich ist aber beides unfassbar langweilig. Die Evolution hat es nicht vorgesehen, dass wir darüber einer Meinung sind, was das Beste bzw. das Schlechteste ist, also lasst uns einfach versuchen, uns in der Mitte zu treffen. Was ist mit all den Alben, die trotz ihres kreativen Anspruchs am Ende nur gerade so an der Nabelschnur der Relevanz baumeln?

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So ist doch spätestens seit Room On Fire klar, dass sich die Strokes nicht mehr neuerfinden können und ewig im Schatten von ihrem Debütalbum This Is It stehen werden. Letzten Monat erschien trotzdem ihr fünftes Studioalbum Comedown Machine. Keine Frage, es kann als „gut“ bezeichnet werden, wie all die anderen Alben, die hier noch aufgeführt werden, aber trotzdem könnte es kein blasses Flämmchen an Kreativität in mir entfachen. Hier kommt ein Tribut an die Fadheit – eine komplett objektive, sorgsam durchdachte Auswahl der 20 durchschnittlichsten Alben aller Zeiten.

20. THE STROKES – COMEDOWN MACHINE

In der Offenbarung des Johannes 3.16 sagt Gott: „Doch du bist lau, weder heiß noch kalt. Darum werde ich dich aus meinem Mund ausspucken“. Ob er das wohl auch zu Julian Casablancas sagen würde?

19. LL COOL J – EXIT 13

Dies ist ein 72-minütiges LL Cool J-Album, auf dem u. a. der Bon Jovi-Gitarrist Richie Sambora auftaucht.

18. MU – AFRO FINGER & GEL

Wenn du dieses Album kennst, dann hast du Pitchforks 100 Alben aus den Jahren 2000-2004 eindeutig zu ernst genommen. Was bedeuten könnte, dass wir uns beide wohl ganz gut verstehen würden.

17. STEREOLAB – OSCILLATIONS FROM THE ANTI-SUN

Das sind tatsächlich drei CDs voll mit alten Stereolab-Songs, die einen wünschen lassen, andere Songs von ihnen zu hören.

16. CLINIC – VISITATIONS

Im englischen Wikipedia-Eintrag zu diesem Album steht Folgendes: „Das Video zur Single ‚Harvest (Within You)‘ wurde von YouTube gefeatured.“

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15. THE ROOTS – HOW I GOT OVER

Der Song „Dear God 2.0“ mit Monsters Of Folk konzentrierte sich so stark auf die logische Schichtung seiner Melodien, dass er die gesamte Welt augenblicklich in ein geschmeidiges, aber lustloses Grau hüllte. Joanna Newsom wird übrigens auch gesampelt.

14. SEX PISTOLS – NEVER MIND THE BOLLOCKS

Manche Leute werden erwachsen und merken, dass dieses Album nie in Würde gealtert ist. Die anderen verdienen ihr Geld damit, Beton zu mischen.

13. ARCTIC MONKEYS – FAVOURITE WORST NIGHTMARE

Wegen Favourite Worst Nightmare spielen die Arctic Monkeys in den Staaten noch immer nur vor maximal 1.000 Leuten.

12. KANYE WEST AND G.O.O.D. MUSIC – CRUEL SUMMER

Ich denke, es gibt kein anderes Album in der Geschichte, das so gut demonstriert, wie sich 50% von "gut" anhören. Cruel Summer ist ein Meilenstein der Mittelklassigkeit.

11. WALKING TALL: THE OFFICIAL SOUNDTRACK OF THE MOTION PICTURE

Das Red Hot Chili Peppers-Cover von „Higher Ground“ ist der wohl durchschnittlichste Song in der Geschichte der Popmusik. Und obwohl The Rock furchterregend aussieht, weißt du immer genau, was dich erwartet, wenn du in einen seiner Filme gehst.

10. ARCADE FIRE – NEON BIBLE

Dieses Album ist wirklich sehr, sehr gut – wenn heute der 23. April 2008 wäre.

9. MONK – SEASON 7

Wenigstens ist Monk die viert- oder fünftbeste Serie, die je in den USA ausgestrahlt wurde, und sie wurde von Tom Scharpling produziert.

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8. RADIOHEAD – HAIL TO THE THIEF

The King of Limbs ist das komplizierte Album, In Rainbows das easy-listening Album. Hail To Thief hingegen ist das Album, über das keiner so gerne spricht, nicht mal Radiohead selbst.

7. THE CHEMICAL BROTHERS – COME WITH US

Sorry MSTRKRFT, aber die Chemical Brothers sind das wohl mittelmäßigste elektronische Duo auf der Welt und dieses Album die Quintessenz in Sachen Mittelmäßigkeit auf diesem Gebiet.

6. THE NEW PORNOGRAPHERS – TOGETHER

Ich hoffe, ich kann meinen Kinder irgendwann mal erzählen, dass es früher eine Zeit gab, in der man sich noch auf ein neues New Pornographers Album gefreut hat.

5. SUFJAN STEVENS – THE AVALANCHE

Ein Album mit 75 Minuten an Outtakes und Extras, die es nicht auf ein schon 73-minütiges Album geschafft haben. Es ist schon fast frustrierend, dass The Avalanche gerade bedeutend genug ist, um überhaupt dieser Aufmerksamt zuteil zu werden.

4. BRIAN REGAN – BRIAN REGAN LIVE

Er hat mal einen Witz über Leute gerissen, die sich Angeln im Fernsehen angucken.

3. PHOENIX – BANKRUPT!

Ehrlich gesagt, habe ich es mir noch nicht angehört, aber lasst uns auf dem Boden der Tatsachen bleiben.

2. RAGE AGAINST THE MACHINE – EVIL EMPIRE

Ein Album, das irgendwo in der Schwebe zwischen Pop-Geschichtsschreibung und einem verblasstem kulturellen Relikt, von dem es keiner mehr wagt zu sprechen, pendelt. Evil Empire wartet noch immer darauf, dass es jemand unbewusst in eine gehaltvolle Konversation einstrickt.

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1. THE SHINS – WINCING THE NIGHT AWAY

Das ist das durchschnittlichste Album aller Zeiten. Es sitzt direkt im Zentrum der Popmusik. 50 Prozent aller Alben sind bedeutender als Wincing The Night Away und 50 Prozent sind es nicht. Es sollte durch die Musikjournalisten der Welt zum Goldstandard der Durchschnittlichkeit erhoben werden.

PS: „The Middle“ steht über diesem Artikel wegen dem Songtitel. Das zugehörige Album Bleed American hat in dieser Liste nichts verloren.

Luke Winkie ist der durchschnittlichste Musikkritiker auf der Welt. Folge ihm bei Twitter - @luke_winkie

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