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Der Bitch Guide für das Coachella 2014

Wenn du schon immer mal auf das Coachella Festival fahren wolltest, ist hier ein imaginärer Reiseguide für dich.

Foto von George Martinez/Miami New Times

Dieses Wochenende geht das Coachella Festival in die zweite Runde und während wir in Österreich sitzen und Ostern „feiern“ ist ein Großteil der amerikanischen Bevölkerung/Jugend auf dem Coachella-Festival und deine komplette Facebook-Pinnwand ist voller Fotos davon. Wenn dich das traurig macht und du schon immer mal auf DAS Festival fahren wolltest, ist hier ein imaginärer Reiseguide zum Coachella Festival—falls du eine Bitch bist. Männer, das hier wäre euer Wochenende gewesen, Ladies, das hier verpasst ihr.

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Hier ist der Bitch Guide für das Coachella 2014!

Freitag

Dum Dum Girls

Du musst dir die Dum Dum Girls anschauen, weil deine andere, etwas einfach gestrickte Freundin, die bei Urban Outfitters arbeitet, sie einfach liebt, was gleichbedeutend damit ist, dass deine Freundin gerne den Song „Coming Down“ hört und sich wirklich, wirklich Mühe gibt, etwas schlauer daherzukommen. Du entscheidest dich also dazu mitzugehen, da du keine der anderen „Hipster Bands“ kennst, die so früh am Tag spielen und du kannst dich immerhin mit der Tatsache anfreunden, dass diese Gruppe aus ein paar richtigen Babes besteht. Du musst unweigerlich daran denken, wie cool du wohl mit einem Bass aussehen würdest. Ist Bassspielen eigentlich schwierig? Jemand hinter dir reicht dir einen Flachmann mit Wodka und deine Gedanken verflüchtigen sich.

HAIM

Du hast HAIM zum ersten Mal in dem YouTube Video von dem Auftritt bei Letterman gesehen, das deine Freundin, die sich gerade einen Pony hat schneiden lassen, als Facebook Status gepostet hat. Du stehst zwar auf ihre musikalische Umsetzung von Rom-Com-Ästhetik, aber hast auch ein bisschen Angst vor ihren Lederjacken. Du tanzt ein wenig, um zu zeigen, dass du wirklich auf Musikfestivals stehst und dir auch tagsüber die „Indie Underground“ Bands ansiehst, bevor du dann in der Nacht zu OutKast die Sau rauslässt.

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Bastille

Du hast wirklich keinen blassen Schimmer, wer diese Band ist, bis sie ihr Set mit diesem Song beenden, der sich anhört, als ob Tarzan immer wieder „Hey oh, hey oh“ rufen würde. Der Song ist einfach Hammer! Er läuft PAUSENLOS im Radio und du wechselst nie den Sender, wenn er kommt—einfach weil der Song so geil ist. Du singst mit deinen Freunden den kompletten Text mit und steigst plötzlich bei einem Trommelkreis ein, einfach weil es für dich etwas komplett Abgefahrenes ist—bis du dann merkst, dass dort alle anderen auf Drogen sind und du Angst bekommst, deinen bodenlangen Rock mit dem Blümchenmuster zu ruinieren.

Ellie Goulding

Du liebst den Song „Starry Eyed“, aber das war es dann auch schon. Du tanzt mit deinen Kommilitoninnen und erinnerst dich an eine Zeit zurück, in der du wahrscheinlich noch einfacher gestrickt warst als heutzutage—was irgendwie gruselig ist.

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Chromeo

Du meinst, du hättest die Band schon mal gehört und würdest mindestens einen Song kennen. Abgesehen davon bist du hier, um neben deinem männlichem Pendant, den Bros, zu tanzen, die zu dieser Tageszeit schon eine komische sexuelle Energie ausstrahlen. Sie tragen neonfarbene Tanktops, schwenken beide Arme in der Luft, sind komisch angespannt und bouncen zur gleichen Zeit durch die Gegend. Dir fällt auf, dass du gerade auch ein neonfarbenes Tanktop trägst und dank der anziehenden Wirkung von Neon auf Dumpfbacken, fangt ihr alle an, miteinander rumzumachen. Als Chromeo dann endlich das Piano Intro zu „Momma’s Boy“ anspielt, rastet die Menge aus. Sie necken das Publikum bestimmt eine Millionen Mal—starten den Song, hören wieder auf und fangen wieder an, ihn zu spielen. Du findest das total ABGEFAHREN und denkst ernsthaft, dass noch nie jemand zuvor auf so eine Idee gekommen ist.

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Girl Talk

Bei Girl Talk gibt es einfach kein Halten mehr. Während du einen Shot nach dem anderen aus einer mit Wodka gefüllten Wasserflasche trinkst, fängst du fünf Glowstick Halsbänder, die du an den unterschiedlichsten Körperteilen anbringst. OMG, ER LÄSST DIE LEUTE AUF DER BÜHNE TANZEN? DAS IST BESTIMMT NOCH NIE PASSIERT! Du nimmst die Gelegenheit wahr, mit dem kleinen verschwitzten Mann auf der Bühne abzudancen und machst dabei Unmengen Fotos. Wenn die Leute dich dann fragen, wie dein erster Tag beim Coachella war, wirst du nur antworten: „Ich habe auf der Bühne mit Girl Talk getanzt.“ Das wird auch das Highlight aller Festivals bleiben, die du jemals besuchen wirst.

OutKast

OMG „HEY YA!“ OMG „MS. JACKSON!“ Du erinnerst dich noch voll gut daran, wie du zu diesen Songs in der Unterstufe getanzt hast und fühlst dich total nostalgisch. Mit der Ghettoness des Materials vor Speakerboxxx/The Love Below kannst du zwar nicht wirklich was anfangen, aber nichtsdestotrotz reibst du dich das ganze Set über an deinem Bro.

Samstag

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CHVRCHES

Bislang kanntest du keine einzige Band, die heute gespielt hat, aber jetzt kommen CHVRCHES, die dir allerdings auch nur vage ein Begriff sind. Es ist schon 4 Uhr am Nachmittag, also musst du jetzt wenigstens eine Band sehen. Du fühlst dich wahrlich #blessed, dass sie ihr Set mit „The Mother We Share“ beginnen, weil du diesen Song auf jeden Fall schon mal vorher gehört hast, was du auch umgehend deinen ganzen Freunden mitteilen musst: „OMG! ICH LIEEEEBE DIESEN SONG!“ Du singst nur den Refrain mit, was dir aber erlaubt, die nächsten 30 Minuten einfach stumm zu tanzen. Niemand wird jemals erahnen, dass du nur einen Song kanntest. Spitze!

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MGMT

Endlich ist es Zeit, das Top mit dem Aztekenmuster auszupacken. Deine Zeltnachbarn haben sich schon mit Gesichtsfarbe verunstaltet und du bist gerade so gut drauf und überhaupt: YOLO!, dass du auch nach etwas davon fragst. Du malst dir zwei kleine pinke Linien auf jede Wange. Jetzt fühlst du dich richtig lebendig und kannst es einfach nicht abwarten, endlich „Electric Feel“ und „Kids“ zu hören, um dich dabei total frei zu fühlen. Du machst fünf Selfies, auf denen du mit der freien Hand das Peace-Zeichen formst.

Kid Cudi

Du eilst sofort zur Bühne, um Kid Cudi zu sehen, weil es dir einfach ein schönes Gefühl gibt, mehr als einen Song zu kennen. Du hast total viel Spaß, bis er anfängt seine langsamen Sachen zu spielen und es langweilig wird. Du merkst plötzlich, dass alle um dich herum Weiße sind und gerade vor allem damit beschäftigt sind, auf Instagram abzuhängen. Kid Cudi ist auf der Bühne besoffen und klingt live einfach furchtbar. Er scheint traurig zu sein und das macht auch dich traurig.

Foster The People/Lorde/Solange

Was für ein DILEMMA! Alle drei Acts, auf die du dich so gefreut hast/die du tatsächlich kennst, spielen zur gleichen Zeit. Lorde ist als erste dran und du hoffst, dass du „Royals“ nicht verpasst. Während du sie anschaust, gruselst du dich etwas vor ihren Dancemoves. Also rennst du rüber zu Foster The People, um „Pumped Up Kicks“ zu hören. Du singst jede Zeile mit. Plötzlich taucht dein Neon Bro aus dem Nichts auf. Er trägt jetzt ein Bandana um den Kopf und ihr fangt wieder an, ein bisschen rumzumachen. Du überredest ihn, mit dir rüber zu Solange zu gehen. Obwohl du offensichtlich nur „Losing You“ hören willst, tanzt du trotzdem zu den anderen Songs, obwohl du sie nicht unbedingt magst, aber immerhin BEYONCÉ.

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Skrillex

DU KANNST ES KAUM ABWARTEN. DU BIST BEREIT. DU HAST (EINE GANZ KLEINE PORTION) MDMA GENOMMEN UND WILLST JETZT STEILGEHEN FÜR WOMP WOMP. Du hast Skrillex zuvor noch nie live gesehen, aber alle deine Freunde sagen dir, dass du UNBEDINGT HIN MUSST. Außerdem spielt er in dem Kopf eines Roboters. DEM KOPF EINES ROBOTERS. Du denkst, du hast wirklich Glück, weil du weißt, dass er so etwas vorher noch nie gemacht hat. Dein Bro ist wieder dabei, inzwischen trägt er drei Bandanas und steuert auf seinen sexuellen Höhepunkt des Tages zu. Er ist nicht zu bändigen, haut sich einen Shot nach dem anderen aus einer zerquetschten Wasserflasche rein und tanzt wie ein Irrer. Er ist so drauf, dass er die ganze Zeit auf den Drop im Song wartet, ihn dann aber jedes Mal komplett verpasst. Es ist ihm nicht einmal ansatzweise peinlich und mit kreisenden Dancemoves kommt er wieder auf die Beine. Es ist ein sonderbares Schauspiel.

Sonntag

Du bist heute hart verkatert und fängst an, es zu bereuen, dass du nicht in dem Anwesen der Eltern der Freundin des Bruders deines Kumpels in Indio übernachten wolltest. Da es heute lange niemanden gibt, den es sich lohnen würde anzuschauen, verbringst du den Großteil des Tages damit, dir mit Neon Bro und seinen Freunden im Sahara-Zelt den Arsch abzuschwitzen.

Calvin Harris

Darauf hast du schon den ganzen Tag gewartet—es ist tatsächlich schon 8 Uhr abends und alles, was du heute gemacht hast, war, dich zu besaufen und zu versuchen, ein Foto von dir auf einen Free People Blog zu bekommen. Du stehst mit deinen Freunden ziemlich weit hinten und tanzt. Du bist recht müde und eigentlich auch schon ziemlich hinüber, aber du trinkst weiter Wodka—einfach weil er dir angeboten wird. Neon Bro ist irgendwie abhanden gekommen und niemand hat Handyempfang, um ihn ausfindig zu machen.

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Lana Del Rey

DIE GEFÜHLE ÜBERKOMMEN DICH EINFACH. LDR ist so #relatable für eine Bitch wie dich. Zu „Video Games“ wackelst du zusammen mit deinen Freundinnen vor und zurück und versuchst dein bestes, ein paar Tränen hervorzupressen. Bei Konzerten zu weinen, ist nämlich total tiefgründig und das willst du natürlich auch sein, ganz einfach weil BB YOU WERE BORN 2 DIE! Eine deiner Freundinnen stellt die These in den Raum, dass Lana Del Rey vielleicht fett ist. Ist sie wirklich fett? Für den Rest des Konzerts kannst du an nichts anderes mehr denken.

Diclosure

ECHT???!? Das sind Brüder? Nieeemals.

Arcade Fire

Das ist es dann: Das letzte Konzert deines großartigen Coachella-Wochenendes. Die Band beginnt mit „Wake Up“ und du hast komplett vergessen wie die „Ooooohs“ gehen, also schreist du einfach so laut du kannst zusammen mit Neon Bro „Ooooh“, der irgendwie den Weg zurück gefunden hat. Neon Bro macht das komplette Arcade Fire Konzert hindurch irgendwelche HipHop-Gesten. Ihr tanzt alle zusammen und macht rum, während sie „Sprawl Il“ spielen.

Das war das beste Wochenende deines Lebens. Du kannst es nicht abwarten, bis du wieder Handyempfang hast, damit du sehen kannst, wie viele Herzchen, du dir bei Instagram verdient hast, und, OMG, du musst das ja auch noch alles bei Facebook hochladen, damit auch wirklich alle Leute von diesem einen Mal wissen, als du beim Coachella mit Girl Talk auf der Bühne getanzt hast.

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Ganz einfach.

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Kayla ist eine Bitch und sie ist bei Twitter—@kaylamomo

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