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Popkultur

Österreichischer Pulp auf der Diagonale. Wer will Tickets?

Drei Filme für das kaputte Patriotenherz. Das bedeutet Sukkubus, eine Schlangengrube und die Mambo-Bar.

Verflucht, ich freue mich schon echt auf die diesjährige Diagonale. Die Redaktion fliegt mich nach Graz in einem Propellerflugzeug mit einer Ladung Zuchtbullen und FPÖ-Jungpolitiker, um dann direkt aus der Kulturmetropole die Vibes des zweitgrößten, österreichischen Filmfestivals aufzusaugen. Ich bringe extra den Jägerhut meines Opas mit und mein steirisches Lieblingsbuch Aus dem Leben Hödlmosers.

Unter allen Dingen zwischen Kino und Erde dieser Festivalwoche, werde ich mir besonders die Austrian Pulp-Schiene vom 20. bis 22. März vornehmen, die immer ab 23:00 Uhr im Nachtprogramm den besten Rot-Weiß-Rot-Schmarrn auf unseren Hirnweckerln verschmieren wird. Kuratoren sind unsere verehrten Paul Poet, Markus Keuschnigg und Thomas Ballhausen und das sagt in puncto Filmauswahl doch schon alles.

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 Zunächst besuchen wir

Mädchen für die Mambo-Bar

(1959), eine leicht debile Milieustudie im Peter-Alexander-Stil, nur eben ohne Peter Alexander. Beine werden gezeigt, die Ausschnitte hängen tief und letztlich fühlt sich der deutschsprachige Nachkriegs-

Sucker Punch

 vom Wiener Regisseur, Wolfgang Glück, so an, als ob man sich danach ordentlich mit der sterilen Seife abschrubben sollte. Ich habe auch noch nie eine dermaßen sexuell aufgeladene

Lama-Szene

 gesehen.

Die Schlangengrube und das Pendel (1967) von Harald Reinl scheint ein paranormaler Western für Maskenfetischisten zu sein. Sehr entfernt an die Kurzgeschichte Die Grube und das Pendel von Edgar Allen Poe angelehnt, darf man sich von diesem soliden Beitrag zum Geister-Genre überraschen lassen. Und Christopher Lee spielt verdammt nochmal Dracula!

© Filmarchiv Austria

Den barbusigen Abschluss liefert Sukkubus - Den Teufel im Leib aus dem Jahr 1989. Ein ländlicher Ausflug in die Berge, der uns die wahren Gefahren des Weibsvolks näherbringt und informiert—hauptsächlich darüber wie arme, brav onanierende Almkameraden von einer Alpinhexen terrorisiert werden. Eine Sexpuppe ist der Auslöser für die Problematik und das erinnert mich deshalb an Sennentuntschi (2010). Georg Tressler hat mehr als Herzblut für den tollwütigen Nacktfilm vergossen und es auch tatsächlich bis nach Hollywood geschafft, um dort Klassiker wie 2069 - A Sex Odessy zu drehen.

Für Austrian Pulpdiese ganz spezielle Nachtschiene der Diagonale, verlosen wir pro Film 2x2 Karten. Mambo-Bar spielt es am Donnerstag, Schlangengrube am Freitag und Sukkubus am Samstag, immer um 23:00 und im UCI Annenhof Saal 6.

Einfach eine Mail mit Filmwunsch im Betreff an win@vice.at und ihr seid dabei!

Und am Freitag den 21.4. nach dem Austrian Film-Overkill schleppt ihr am besten eure errigierten Glieder und geifernden Lippen ins Kunsthaus, Space 04, um in der Nightline Party zu machen. Die Schnitzelbeat-Party feat. Al Bird Dirt fetzen euch Schlager und Ösi-Garagenrock der 50ies aufwärts um die Ohren. Ich werde dort sein.

Josef auf Twitter: @theZeffo