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Fotos von Wohnungslosen und ihren Unterkünften in Wien

Fotograf Simon van Hal hat für seine Fotoserie „Häuslbauer" die Lebenssituationen, Persönlichkeiten und Geschichten von Wohnungslosen eingefangen. Am 1. Februar startet die Ausstellung in Wien.
Alle Fotos von Simon van Hal

Obdachlose gibt es in Wien zuhauf. Manche von ihnen sind gezwungen, auf der Straße zu leben, manche von ihnen treffen einfach die Entscheidung, ihr Leben abseits von der Gesellschaft zu führen.

Der Fotograf Simon van Hal beschäftigt sich mit genau diesen Menschen und hat für seine Serie „Häuslbauer" wohnungslose Menschen und ihre Schlafplätze fotografiert. Es geht ihm nicht darum, Schockbilder zu produzieren, sondern die Persönlichkeiten und Geschichten der Menschen einzufangen.

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Am 1. Februar startet seine Ausstellung im Brick 5, danach könnt ihr die Bilder vom 8. Februar bis Ende März im Wiener Hauptbahnhof auf der Digiwall und von 24.4. bis 28.6. in der Fotogalerie Gmünd bestaunen. Wir geben euch einen kleinen Vorgeschmack auf die beeindruckende Ausstellung, die ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen solltet.

Der Schlafplatz von Herrn S. und Frau M. befindet sich seit etwa einem Jahr im Stadtpark, wo sich die beiden auch kennen gelernt haben. Symbolisch haben sie im September 2014 dort geheiratet.

Herr B. Alfred kämpfte fünf Jahre lang in der französischen Fremdenlegion in Dschibuti. Aufgrund dieser Tätigkeit wurde ihm die österreichische Staatsbürgerschaft aberkannt. Nun lebt er seit 16 Jahren in Wien auf der Straße.

Herr B. Josef verlor sein Zimmer, weil seine ausländische Freundin illegal bei ihm wohnte. Da seine Gefährtin keinen Anspruch auf ein Zimmer hatte, beschloss Herr B., seinen Schlafplatz ebenfalls ins Freie zu verlegen.

Da Herr K. Herbert nicht 80 % seiner Pension für Miete und Betriebskosten verwenden wollte, lebte er über eineinhalb Jahre lang in einer öffentlichen Toilette. Zurzeit wohnt er in einem betreuten Wohnheim.

Herr M. Günther verlor vor ca. einem Jahr seine Wohnung. Aus Sorge um seine alte Hündin hatte er ein altes Auto gekauft, worin die beiden wohnten. Seit Kurzem lebt er in einem betreuten Wohnheim.

Herr Indi lebt nun schon seit vielen Jahren auf der Donauinsel. Sein Indianerspitzname stammt von seinen Tattoos und seinem Aussehen in den 80ern ab.