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Safer Use

Ecstasy: Das sind die Pillenwarnungen zum ersten August-Wochenende

Es gibt 5 neue Testergebnisse und Warnungen für verunreinigte oder extrem hoch dosierte Pillen.

Meteorologen und Meteorologinnen warnen: Bis zu 35 Grad werden es am Wochenende in Deutschland. Diese Info sollten sich auch Menschen zu Herzen nehmen, die sich in diesen Tagen dazu entscheiden werden, Drogen zu nehmen. Denn Sonne und Hitze haben einen großen Einfluss darauf, wie der menschliche Körper auf Drogen reagiert. Beim Konsum von MDMA steigt das Risiko, zu dehydrieren, lebensgefährlich zu überhitzen, oder dass das Herz aussetzt.

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Doch der heiße und trockene Sommer ist nur eine von vielen Gefahren bei Ecstasy, das Unwissen, was genau in den Pillen steckt, ist hierzulande eine weitere. In Deutschland können Konsumierende ihre Pillen nicht auf deren Zusammensetzung testen lassen. Deswegen haben wir die Drogenwarnungen aus unseren Nachbarländern und aus Großbritannien zusammengetragen. Getestet wurden sie von der gemeinnützigen britischen Firma The Loop, Eurotox in Belgien, dem niederländischen Trimbos Institut, "Checkit!" von der Suchthilfe Wien, der Innsbrucker Drogenarbeit Z6, dem Drogeninformationszentrum der Stadt Zürich (DIZ) und der Drogeninfo Bern Plus (DIB+).

Die folgenden Pillenwarnungen wurden in den letzten sieben Tagen veröffentlicht. Alle Warnungen seit Mai dieses Jahres – einschließlich der neuen – haben wir in einem Artikel zusammengefasst, der hier zu lesen ist und als Lesezeichen gesetzt werden kann. Jede Pille ist entweder hoch oder extrem hoch dosiert, oder sie enthält gar kein oder nicht nur MDMA. Wenn eine Pille nicht gelistet ist, heißt das nicht, dass sie rein und niedrig dosiert ist. Der Artikel enthält zu dem eine Reihe sogenannter Safer-Use-Regeln, um unnötige Risiken und mögliche Schäden durch Ecstasy-Konsum zu reduzieren. Wir erklären dort auch, warum wir überhaupt Pillenwarnungen veröffentlichen.

Die Seite pillen.sauberdrauf.com der bayrischen Drogenberatungsstelle mindzone und das Drug-Checking-Tool von saferparty.ch listen viele weitere und ältere Pillentests. Saferparty veröffentlichen im Laufe des Wochenendes regelmäßig noch neue Warnungen und Meldungen.

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Die Pillenwarnungen der ersten August-Woche 2018

Rosafarbene "Bitcoin"

Eine rosafarbene Tablette mit dem Logo der Kryptowährung wurde von The Loop Ende Juli auf 220 Milligramm MDMA getestet – eine extrem hohe Dosis. Diese Pille hat nichts mit beigefarbenen achteckigen Bitcoin-Pillen zu tun, die Mitte Juli in Brüssel getestet wurden.

Orangefarbener "Trump"

Autohersteller, Telefonanbieter, Fußballclubs – Pillenproduzierende pressen ihre Produkte in alle möglichen Formen, auch die des Gesichts des US-Präsidenten. Wenig überraschend enthielten verschiedene "Trump"-Pillen extrem hohe Dosen: Ende Juli testete The Loop eine Pille auf mindestens 250 Milligramm MDMA, Eurotox kam Mitte Juli auf mehr als 200 Milligramm.

Gelbe "Visa"

Eine extrem hohe Dosis, für die man einen hohen Preis bezahlen kann: 240 Milligramm MDMA enthielt eine solche Pille, als sie von The Loop auf einem britischen Festival Ende Juli getestet wurde.

Blaue Cry Later

Krampfanfall, statt Lachanfall: Eine Pille mit diesem Logo in dieser Farbe wurde Ende Juli in Bern auf eine extrem hohe Dosis von 221 Milligramm MDMA getestet. Der Gesichtsaudruck auf Cry-Later-Pillen kann sich von Pille zu Pille leicht verziehen, fast alle Pillen mit solchen Logos, die in den letzten Jahren getestet wurden, enthielten aber extrem hohe Dosen MDMA.

Blaue Punisher

PPillenfotos: Checkit! | DIB+ | DIZ | Drogenarbeit Z6 | Eurotox | The Loop | Trimbos || Hintergründe, sofern nicht anders angegeben unter CC0

300 Milligramm MDMA und mehr fanden die Briten und Britinnen von The Loop Ende Juli, Anfang Juni und Ende Mai in verschiedenen blauen Punisher-Pillen, extrem hohe Dosen. 231 Milligramm testete Checkit! im Juni bei einer solchen Pille: auch eine extrem hohe Dosis. Der Skelettkopf aus dem Marvel-Universum findet sich als Logo auch auf roten/lachsroten und grauen Pillen, die ebenfalls extrem hoch dosiert sind.

Wenn du schon einmal ambulant behandelt werden musstest, nachdem du Drogen genommen hast, (oder Freunde von dir) und du mit VICE über deine Erfahrung sprechen möchtest, erreichst du unseren Redakteur Thomas Vorreyer per E-Mail oder Twitter-DM.

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