Foto:Marco Krenn
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Foto: Eva Mühlbacher
Gregor: Die Idee zu Supersense, dem ersten rein analogen Delikatessengeschäft, stammt von Florian Kaps, von allen liebevoll Doc genannt. Doc ist ja mit seinem Impossible Project in die analoge Welt eingetreten und mehr und mehr der Faszination all seiner Spielarten erlegen. Ich denke „sehen" war dann irgendwann nicht mehr genug, sondern er wollte einen Platz für alle Sinne schaffen und so hat er dann auch Supersense auf den Weg gebracht.Warum habt ihr euch auf das Analoge konzentriert?
Ha, schwierige Frage. Kurz würde man sagen, wir haben alle nie etwas anderes präferiert. Wir schneiden ja direkt-to-disc in Acetat und die Unterschiede zu einer „normalen” Pressung sind enorm. Wir lieben alle Material und Produkte, die alle Sinne ansprechen—das wollen wir weitertragen.Welches Gefühl wollt ihr bei den Leuten, die den Laden das erste Mal betreten, erzeugen?
Auf alle Fälle ein Staunen, aber auch ein Nachdenken. Menschen reagieren ja je nach Erfahrung unterschiedlich und genau so funktioniert das auch bei Supersense. Manch einer kommt und möchte nur einen Kaffee trinken, dann sieht er die Druckmaschinen oder die Bilder der letzten Ultra Large Polaroid Kamera und wird in den Bann gezogen. Manche wissen aber genau was wir machen und kommen gezielt um bei uns zum Beispiel im Wohnzimmerstudio aufzunehmen, da können wir dann Hilfestellung bei den jeweiligen Fragen geben. Es ist immer ein Prozess, ein Weg und diesen wollen wir begleiten.
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Du stellst dich rein und wirfst eine Münze in den Schlitz. Dann siehst du wie sich die Schallplatte auf den Schneideteller bewegt und du bekommst dein Zeichen für deine spezielle 90-Sekunden-Aufnahme. Wir haben die Technik neu aufgesetzt, aber dieses Verfahren ist schon sehr alt. In den 30/40er Jahren des letzten Jahrhunderts fand man es oft auf Jahrmärkten. Es ist eine sehr direkte Form der Aufnahme mit einem sehr eigenen, speziellen Charm.
Foto: Marco Krenn
Triggerfinger gefiel der Elevator so gut, das sie bestimmt eine Stunde lang belgische Trinklieder im Elevator aufgenommen haben. Ich glaube die haben die Singles dann ihren Freunden nach Hause geschickt. Pertti von Pertti Kurikan Nimipäivät, dem finnischen Beitrag zum Eurovision Song Contest, hat im Elevator eine seiner Geistergeschichten erzählt. Ansonsten hatten wir bereits eine Aufnahme mit Standbass und wer die Größe der Kabine sieht, weiß dass das schon eine Leistung ist.Wer hat schon bei euch aufgenommen?
In unserem Wohnzimmerstudio haben wir mit den bereits erwähnten Triggerfinger gearbeitet. Reverend Beat-Man, Mirel Wagner, Honig sind andere Namen. Aus Österreich waren CousCous, Olympique, Wild Evel & the Trashbones und Like Elephants am Start. Das wollen wir natürlich ausbauen, da es viele spannende Bands gibt und wozu, wenn nicht zum Aufnehmen, ist ein Studio da.
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Nein. Warum auch? Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters und solange ich nicht singe, ist alles gut.
Foto: Eva Mühlbacher
Unsere Geschmäcker sind sehr verschieden. Ich denke, da fällt mir nichts ein, was ich ausschließen würde und gerade die Herausforderung durch die analoge Limitierung, kann einen Song auch zusätzlich spannend machen.Welchen vermisst ihr bis heute?
Ich persönlich würde mir wünschen „Fred“ und „Toody Cole“ von Dead Moon würden bei uns spielen, auch Lemmy könnte ich mir gut vorstellen. Wer weiß, eine Mariachi Band wäre auch großartig. Die Welt ist voll mit spannender Musik, wo möchte man da anfangen.
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Unser Hauptaugenmerk liegt ja nicht auf dem Elevator, sondern auf unserem Wohnzimmerstudio und da haben wir schon konkrete Pläne. Wir werden demnächst eine kleine Reihe mit österreichischen Bands starten. Zum Beispiel wird bei uns Clara Luzia eine Platte aufnehmen. Außerdem planen wir eine Singer-Songwriter-Reihe in Kooperation mit der Vienna Songwriting Association, bei der wir monatlich neue Künstler vorstellen wollen. Und natürlich vieles mehr.Beginnen wird die Reihe mit Tanz Baby. Wie wird das genau aussehen?
Genau, wir starten diese Aufnahmereihe mit österreichischen Künstlern und Tanz Baby werden diese eröffnen. Die Reihe wird in kleinen Rahmen stattfinden und die wenigen Tickets werden unter den Fans der Band verlost werden. Wir möchten zusammen mit der Band diesen wirklich intimen und einmaligen Moment der Aufnahme den Fans näher bringen. Von dieser Aufnahme wird es dann eine kleine Edition von 77 Stück geben.Was ist das Supersense für dich persönlich?
Es ist der einzige Ort weltweit, an dem versucht wird die analoge Idee zu Ende zu denken und die Leute gleichzeitig mitzunehmen. Wir wollen ja nicht nur verkaufen, sondern wir bieten auch Workshops an, damit man sich vorerst überhaupt einmal informieren kann. Ich selbst veröffentliche seit 17 Jahren Schallplatten und gestalte die aufwendigsten Plattencover der Welt. Ein Ort, der all dieses zusammenführt ist das Paradise. That´s it!**Folgt Noisey bei Facebook und Twitter.