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Kanada

Betrunkene Autofahrer sollten zur Strafe Nickelback hören müssen

In ganz kanadischer Manier hat sich der Polizist jetzt bei der Band für seine ungewöhnliche Idee entschuldigt.
Foto von Chelsea Lauren/WireImage.

Letzte Woche hat der Polizeibeamte Constable Robb Hartlen von der kanadischen Insel Prince Edward Island bei Facebook eine düstere Warnung an all diejenigen gepostet, die sich betrinken und trotzdem hinters Steuer setzen. Jedem, der dabei erwischt wird, betrunken Auto zu fahren, drohte Hartlen damit, ihnen auf der Fahrt zum Polizeirevier Nickelbacks Album Silver Side Up von 2001 auf die Ohren zu geben—quasi ähnlich wie Metallicas „Enter Sandman" in Guantanamo für „erweiterte Befragungstechniken" eingesetzt wurde, nur die kanadische Version davon.

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Der Post ging schnell viral und Constable Hartlen, der eine 2.000-Einwohner-Stadt beaufsichtigt, geriet ins mediale Rampenlicht. Gegenüber VICE sagte Hartlen, dass er hoffte, dass der Frontman der Band Chad Kroeger auf den Post einsteigen würde. „Ich mag Nickelback sogar", sagte Hartlen gegenüber VICE. „Alle sagen immer, dass sie Nickelback nicht mögen würden, das ist richtig im Trend."

Nickelback-Musik als (wenn auch nicht grausame, dann doch zumindest ungewöhnliche) Form der Bestrafung einzusetzen, hat vielleicht auch bei Chad Kroeger eine Saite zum Klingen gebracht: Ihm wurde 2008 wegen Alkohol am Steuer für ein Jahr der Führerschein entzogen, weil betrunken erwischt wurde, als er mit seinem Lamborghini zu schnell gefahren ist.

Was auch immer zwischen Nickelback und der Polizei von Kensington gelaufen ist, am Ende hat Hartlen seinen ursprünglichen Facebook-Post gelöst und sich stattdessen in einem neuen Post bei der Band entschuldigt, nachdem sie ihn kontaktiert hatten.

„Ich entschuldige mich bei Chad, Ryan, Mike und Daniel. Nicht nur als Bandmitglieder von Nickelback, sondern vielmehr, weil sie ebenso Kanadier sind", schreibt Hartlen. „Es tut mir leid Jungs, ich habe nicht mal eine Minute darüber nachgedacht, dass ihr auch nur Menschen seid und zugucken müsst, wie Medien weltweit euch schlechtmachen und ihr euch überhaupt nicht verteidigen könnt."

Dazu kommt noch dieses Foto:

In dem Post heißt schreibt er weiter zu seinem Verhalten: „Als Kanadier sind wir besser als das. Leute zu drangsalieren, grausam zu sein und die Arbeit anderer schlecht zu machen gehört nicht zu uns."

Eine ziemliche 180-Grad-Wendung, die Constable Hartlen da hingelegt hat. Doch was wäre wohl typischer für Kanadier, als ein Kleinstadt-Cop, der sich zutiefst dafür entschuldigt, dass er trunkene Autofahrer mit der Musik einer kanadischen Band bestrafen wollte.