Der Hipster ist tot, und eigentlich interessiert es niemanden. Und niemanden interessiert es, was jetzt cool ist. Weil cool kann in einer Welt, in der niemand mehr Indie hört, die Möchtegern-Holzfäller ausgestorben sind, vegan nicht nur eine Ernährung ist, sogar unsere Nachbarn aus Österreich plötzlich gute Musik machen und Geschlechter verschwommen sind, alles sein. Wir hören die Musik, die uns gefällt, wir kleiden uns, wie wir uns gefallen, wir machen uns die Welt, (widdewidde) wie sie uns gefällt. Es gibt keine Normen, die Idole sind verschollen und die Message ging verloren.
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Am Freitag sind wir ins Exil gegangen und haben an der Savage zu den Tunes von DJ Platinum & Urban Hands gefeiert. Als Fans von A$AP Ferg, Meek Mill, Lil Uzi Vert, Drizzy, Young Dolph, Travis Scott, 2 Chainz oder Future kamen wir dabei voll auf unsere Kosten und mussten einmal mehr feststellen, dass die Verleugnung der realen Existenz des Turn-ups als glatte Lüge bezeichnet werden kann. Oder einfacher ausgedrückt: Der Turn-up war real—genau wie die Kids, die wir mit wummernden Bässen im Hintergrund abgelichtet haben. Das wirklich Reale ist nämlich, dass der Dresscode für Partys wie die Savage gestorben ist, nur die Attitüde—mir ist es egal, wie ich aussehe und dass ich deshalb cool bin—zählt, und diese wird die Post-Hipster-Ära definieren.