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Clubkultur

Wir dürfen dem Terror nicht geben, was er will—unsere Angst

Keep Calm And Party On.

Falls es tatsächlich noch jemanden gibt, der davon nichts mitbekommen hat: Am vergangenen Wochenende haben Terroristen in Paris scheinbar wahllos unschuldige Menschen getötet.

Scheinbar — denn auf den zweiten Blick fällt auf, dass die Attacken gezielt den Orten galten, an denen wir den Ernst des Lebens vergessen wollen; Orte, an denen wir Spaß haben. Cafés, ein Club und ein Fußballstadion — wo ein paar Minuten noch das Savoir-vivre gepflegt wurde, herrschten nach den ersten Schüssen und Explosionen existenzielle Ängste. Was wir Popkultur nennen, wurde innerhalb von Sekunden weggefegt von Panik, von instinktiver Massenflucht, vom schieren Kampf ums Überleben. Jetzt, drei Tage danach, bleiben viele Fragen: Dürfen wir in dieser unfassbaren Situation noch Spaß haben? Kann mir das am nächsten Wochenende auch passieren? Fragen über Fragen.

Unsere Antwort dazu geht so ähnlich wie die unserer Kollegen vom FazeMag: Was die richtige militärische Antwort auf die Aktion ist, wissen wir nicht. Auch die historischen und politischen Gründe für den Terror können wir nicht überblicken und erst recht nicht beeinflussen. Was wir wissen: Die Terroristen wollen unsere Angst. Wenn wir uns von den Anschlägen verängstigen lassen, haben sie ihr erstes Ziel erreicht. Als Gesellschaft tun wir den Terroristen am meisten weh, wenn wir unsere Kultur nicht der Panik und dem Fanatismus opfern. Uns alle wird beim nächsten Clubbesuch ein mulmiges Gefühl begleiten, da müssen wir jetzt eben durch, bis dahin: Keep Calm And Party On.