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„ISIS, where are you?"—Englische Hools prügeln sich mit Jugendlichen aus Marseille

Die Prügelei soll vor einem Irish Pub eskaliert sein. Es ist nicht das erste Mal, dass gewalttätige englische Hools in Marseille wüten. Sie suchten offenbar gezielt Stress mit muslimischen Jugendlichen.

Das heutige Eröffnungsspiel der Europameisterschaft ist noch nicht angepfiffen, da fielen betrunkene englische Hooligans schon negativ auf. In der gestrigen Nacht prügelten sich etwa 200 der Engländer im alten Hafen von Marseille mit gewaltbereiten, französischen Jugendlichen. Epizentrum der Auseinandersetzungen soll laut Le Figaro ein Irish Pub gewesen sein. Als die Lage eskalierte flogen Tische, Stühle und Dosen—auch auf die herbeigeeilten Sicherheitskräfte. Die Polizei konnte die über ein ganzes Areal verteilten kleinen Prügeleien nur mit Tränengas und einem Großaufgebot beenden. Ein englischer Fan wurde in Gewahrsam genommen, gegen einen Franzosen wird wegen Diebstahl eines England-Trikots und der Gewalt mit einer „improvisierten Waffe" ermittelt.

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French riot police used tear gas against England fans last night after violence in the city of Marseille #EURO2016 pic.twitter.com/K1QKANZn9e
— UEFA EURO 2016 (@EurosUEFA) 10. Juni 2016

Wie französische und englische Medien meldeten, provozierten die Engländer schon den ganzen Tag mit Schmähgesängen wie „ISIS, where are you?" und suchte wohl so gezielt Auseinandersetzungen mit muslimischen Franzosen. Marseille ist eine der französischen Städte mit der größten ethnischen Vielfalt. Schätzungsweise 200.000 Muslime wohnen hier. Schon während der WM 1998 kam es in Marseille am Rande des Gruppenspiels England gegen Tunesien zu einigen Schlägereien.

Auch lesbar: Das „Schwein von Marseille" will bei der EM mit Russen Muslime jagen

England bestreitet morgen sein erstes EM-Gruppenspiel gegen Russland in Marseille. Laut Le Monde rechnen die französischen Sicherheitsbehörden, die die EM mit etwa 90.000 Beamten sichern wollen, alleine mit etwa 300.000 bis 500.000 britischen Fans aus England, Wales und Nordirland.

Für die englischen Fans, die spätestens seit den Gewaltauftritten bei der Europameisterschaft 2000 in Belgien und den Niederlanden einen zweifelhaften Ruf genießen, suchen wohl auch in diesem Jahr nach gewaltsamen Auseinandersetzungen.