Egal wie viele Stunden deines Lebens du schon mit Yoga und Achtsamkeit verbracht hast, manchmal ist das Einzige, das dir durch eine harte Situation hilft, ein ehrliches Schimpfwort—ein aus tiefstem Herzen hervorgestoßener Fluch in Gottes Ohr. Wenn du dir den kleinen Zeh anstößt, wenn Genitalien mit Reißverschlüssen Bekanntschaft machen, oder wenn du dich gerade im Straßenverkehr befindest und das auf viel zu viele andere Menschen zur selben Zeit zutrifft: fluchen und schimpfen sind die Lösung. So weit wie möglich wirst du andere für dein Problem verantwortlich machen wollen, doch das mit Fäusten auszudrücken, ist keine gute Idee. Eine gut formulierte Beleidigung kann doch viel besser sitzen als jeder Schlag.
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Das Fluchen haben wir alle gemeinsam. Es eint uns als Menschen, doch die Art und Weise, wie wir es tun, ist stark von der Sprache abhängig. Wir haben unsere europäischen Kolleginnen und Kollegen gebeten, die kulturellen Schätze ihrer Beleidigungen und Flüche mit uns zu teilen.
Italien
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—Alice RossiWenn Serbien reich an etwas ist, dann sind es Schimpfwörter. Der renommierte serbische Linguist Vuk Karadzic, der eigenhändig die serbische Sprache reformiert und das erste Wörterbuch sowie die erste Übersetzung des Neuen Testaments in dieser Sprache geschrieben hat, war auch der Erste, der Flüche als Teil unseres sprachlichen Erbes anerkannt und sie dementsprechend aufgelistet hat.Die Menschen, die uns am wichtigsten sind, werden auch zum Ziel der meisten unserer Flüche: Mütter. „Jebem ti mater" oder „Ich ficke deine Mutter" ist die Mutter aller Flüche, von der sich alle anderen ableiten. Allgemein drehen sich viele unsere Flüche um Vaginen: „Pizda ti materina" bedeutet zum Beispiel „Ich ficke die Fotze deiner Mutter". Variationen dieses Themas gibt es viele, darunter „Lass einen Hund die Fotze deiner Mutter ficken". Wenn du jemandes Männlichkeit beleidigen willst, dann wird es homophob, mit Sätzen wie: „Du wirst Abscheu vor Fotzen haben und nur Schwänze mögen". Alternativ kann man jemanden auch einfach als „stinkende Titte" bezeichnen.Aber wenn man es ganz gründlich machen will, dann muss man den ganzen Stammbaum verfluchen: Du könntest es ganz klassisch sagen, mit „Ich ficke alle Verstorbenen deiner Familie und deine Nachkommen und Vorfahren", ein bisschen gehobener mit „Ich ficke dein Blut, deinen Samen und deinen Stamm", oder „Ich ficke die erste Reihe bei deiner Beerdigung".
NOISEY: Verfickte Scheiße—Das sind die Musiker, die laut einer Studie am meisten fluchen
Serbien
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Etwas höflichere, aber dennoch effektive Flüche sind „Ich scheiße in deinen Mund" oder „Ich scheiße auf deinen Rücken". Der verwirrendste Fluch unserer Sprache ist allerdings: „Ich ficke deinen Schwanz in eine Fotze". Seit Generationen zerbrechen sich Experten den Kopf darüber, wie das machbar sein soll.—Magda JanjicDie Fluch-Kultur Rumäniens steht auf drei Grundpfeilern: Oralsex, Mütter und Christus. Das verbreitetste rumänische Schimpfwort ist „muie", was grob übersetzt „lutsch meinen Schwanz" bedeutet. Wir verwenden „mein Schwanz" auch zur Betonung in ganz normalen Gesprächen, so wie die Polen „kurva" (Hure) sagen.Der kreativste Mütter-Fluch auf Rumänisch ist: „Să mă fut în mă-ta", was übersetzt so viel heißt wie „Ich will mich in deiner Mutter selbst ficken". Angesichts dieser Tatsache sollte es niemanden überraschen, dass „Mutter" seit Jahren eines der häufigsten Porno-Suchwörter aus Rumänien ist.Die kontroversesten rumänischen Flüche handeln von Religion. Obwohl 81 Prozent der Rumänen und Rumäninnen sich als christlich-orthodox einstufen, sagen die meisten Leute hier „futu-ți Cristoșii și Dumnezeii mă-tii". Das bedeutet „Ich werde die Götter und Christusse deiner Mutter ficken". Nein, das ist kein Tippfehler, sondern wirklich Christus im Plural.—Mihai Popescu
Rumänien
Frankreich
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—Julie Le Baron
Die Niederlande
Dänemark
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Das hier ist die Wahrheit und wir brauchen dringend Hilfe. Welt, wenn du uns hören kannst: Schick uns deine unendlich viel besseren Schimpfwörter. Es gibt unschuldige dänische Kinder, die in dem Glauben aufwachsen, dass die richtige Übersetzung von Bruce Willis' legendärer Zeile aus Stirb langsam, „Yippee ki-yay, motherfucker", „Tschüss und danke, Bruder Scheiße" lautet. Bitte schickt Hilfe.—Alfred Maddox
Griechenland
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—Pavlos Toubekis