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McDonald's

Dieser McDonald's-Werbespot vergleicht die Mitarbeiter mit Soldaten

Interessante Parallelen.
Screenshot aus dem YouTube-Video ​FLER BORDE GÖRA DONKEN​​ von McDonald's Sverige

Ab nächstem Jahr wird in Schweden wieder die Wehrpflicht eingeführt, 4.000 Männer und Frauen werden dann militärisch ausgebildet. Der Wehrdienst, in Schweden umgangssprachlich auch lumpen genannt, wurde 2010 abgeschafft, wegen Russlands zunehmend aggressiven Verhalten und Drohgebärden entschied das überwiegend neutrale skandinavische Land, dass sie vielleicht genug Truppen zur Verteidigung haben sollten – nur für den Fall.

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Bevor diese Zehntausenden jungen Menschen in der schwedischen Armee dienen, können sie jedoch immer bei McDonald's arbeiten, denn, das suggeriert ein neuer Werbespot, beide Aufgaben sind quasi gleich.


Lust auf Burger? Wie wäre es mit einem blutroten Veggie-Burger:


Ja, wirklich.

In einer neuen Werbekampagne in Schweden versucht McDonald's Parallelen zwischen dem Militär und den eigenen uniformierten Mitarbeitern zu ziehen.

Der dramatische Spot beginnt mit einem szenischen Sonnenaufgang, der Tag bricht an und ein paar echte McDonald's-Angestellte bereiten sich auf ihren Arbeitstag im Schützengraben vor – dem rauen, gnadenlosen Bereich zwischen Kasse und McFlurry-Maschine. "In unser Uniform sind wir alle gleich", sagt eine ernsthafte Stimme aus dem Off. "Geschlecht, ethnische Herkunft oder sexuelle Orientierung sind irrelevant. Keinen interessiert es, welchen Gott du anbetest oder ob du überhaupt betest. Wir wollen nur, dass du Probleme lösen kannst und dich auf das Ziel konzentrierst."

Auf andere mag dieser Spot im besten Fall lächerlich wirken, im schlimmsten Fall total daneben. Und wenn man bedenkt, wie viel der Fast-Food-Riese neulich für eine creepy Werbespot in Großbritanniencreepy Werbespot in Großbritannieneinstecken musste, ist es überraschend, dass das Unternehmen weiter so gewagtes Marketing betreibt.

Aber vielleicht überzeugt McDonald's in Schweden auch mit seinen Punkten – die vielleicht auch nur in Skandinavien ziehen.

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Wie McDonald's meint, haben sie "Hunderttausenden jungen Schweden die Bedeutung von Selbstdisziplin, Teamgeist und Zusammenarbeit beigebracht." Einem kürzlich veröffentlichten Bericht zufolge eröffnete der erste McDonald's am 27. Oktober 1973 in Schweden und ist seither zum größten Arbeitgeber Schwedens für "junge Menschen" geworden: In den letzten vier Jahrzehnten haben sie fast 150.000 Schweden eingestellt. Derzeit sind in den 215 Restaurants des Landes 12.000 Mitarbeiter angestellt.

Das Unternehmen zitiert Geschichtsprofessoren und -forscher, um zu zeigen, welche Rolle der Wehrdienst "beim Zusammenhalt der Gesellschaft" gespielt hat und wie Männer (früher wurden nur Männer eingezogen) dadurch die Möglichkeit bekommen haben, Menschen aus anderen Schichten kennenzulernen, mit denen sie sonst nie etwas zu tun gehabt hätten. "Jeder trug die gleiche Uniform und arbeitete auf die gleichen Ziele hinaus", schreibt McDonald's in dem Bericht. "Dadurch entstand ein Kameradschaftssinn, den man dann auf seine Arbeit im Büro, in der Fabrik oder in der Wissenschaft übertragen hat. Das war eine Lehrstunde in Staatsbürgerschaft."

Und diese Rolle hofft McDonald's zu spielen, möglicherweise sogar nachdem lumpen wieder eingeführt wurde. Sie haben sich sogar einen Fragebogen der schwedischen Armee "geliehen" – ihre Worte –, um die eigenen Mitarbeiter zu befragen, welche Fähigkeiten sie durch die ihre Arbeit beim goldenen M erworben haben. Einige der Ergebnisse: Man ist als Person gewachsen, hat gelernt, mit anderen zusammenzuarbeiten und hat gelernt, andere zu führen. Überraschenderweise kreuzten 62 Prozent der McDonald's-Mitarbeiter die letzte Option an, beim Militärpersonal dagegen nur 49 Prozent.

In der Werbung erzählt der Sprecher derweil weiter: "Selbstdisziplin, Teamgeist und Zusammenarbeit […] sind erwiesenermaßen das Rezept für Vielfalt, Integration und wirklich, wirklich gute Hamburger."

Egal ob mit oder ohne Wehrpflicht, mit oder ohne Uniformen: Es ist gut möglich, dass es in Schweden eigentlich nur einen Kampf gibt, nämlich den zwischen McDonald's und Max Burgers um das beste Patty.