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Eine Bäckerin wacht aus einem neunmonatigem Koma auf und zeigt als erstes ihren Partner an

Hinter einer harmonischen Fassade verbirgt sich manchmal die Hölle auf Erden. Dein Traumpartner prügelt dich vielleicht halbtot, weil du versehentlich das Brot verbrennen lässt.

Nichts ist, wie es scheint—vor allem, wenn es um romantische Paarbeziehungen geht. Was von außen vielleicht wie das traute Paradies anmutet, kann im Inneren die Hölle auf Erden sein. Dein vermeintlicher Traumpartner prügelt dich vielleicht halbtot, nur weil du das Brot etwas zu braun gebacken hast.

Ein echter Romeo hat im Norden Chinas treu am Krankenhausbett seiner Liebsten gewacht, nachdem sie im September 2014 in ein neunmonatiges Koma gefallen war. Er gab umgerechnet etwa 28.000 Euro für ihre Behandlungskosten aus und schwor, ihr bis an sein Lebensende treu zu bleiben. Die vermeintlich herzzerreißende Geschichte nahm dann jedoch eine ziemlich bittere Wendung, als die Frau wieder aufwachte und ihren Freund beschuldigte, sie mit einem Nudelholz ins Koma geprügelt zu haben, weil ihr Brot verbrannt war. Das berichtete die South China Morning Post.

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Der aus Dalian in der Provinz Liaoning stammende Liu Fenghe, während der Tat 24 Jahre alt, schaffte es mit seiner treuen Hingabe sogar zum Status einer Lokalprominenz. Er hatte mit seiner 24 Jahre alten Freundin, Lin Yingying, eine Konditorei betrieben und präsentierte sich während ihrer Zeit im Krankenhaus als waschechter Traumprinz. Er posierte für Pressefotos an der Seite ihres Krankenbettes, wie er behutsam ihre Laken herrichtete.


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„Ich möchte mich um sie kümmern, so lange sie lebt", sagte Liu chinesischen Journalisten. „Selbst, wenn ich sie im Rollstuhl durch die Gegend schieben muss, wäre ich immer noch glücklich."

Nachdem nun allerdings ans Licht gekommen ist, dass er ihr mit einem Nudelholz auf den Hinterkopf geschlagen hatte, weil ihr versehentlich 20 Brotlaibe verbrannt waren—und das mit einer Heftigkeit, dass die Ärzte angesichts ihrer schweren Kopfverletzung davon ausgegangen, dass sie mindestens aus dem vierten Stock gestürzt sei—, muten seine Zuneigungsbekundungen dezent geheuchelt an.

Rückblickend hatte es durchaus ein paar Hinweise gegeben, bei denen bei Außenstehenden die Alarmglocken hätten läuten sollen. Liu war ziemlich zögerlich gewesen, die wiederholte Frage der Ärzte zu beantworten, wie sich Lin eigentlich den Kopf gestoßen habe. Als er sie dann Januar 2015 mit nach Hause nahm, um sich dort um sie zu kümmern, ließ er ihre Familie sie nicht besuchen. Lins Familie gelang es dann allerdings, sie im Februar mit zu sich nach Hause zu nehmen, drei Monate später wachte sie dann auf und erzählte am Ende, was eigentlich passiert war.

Liu sei wegen der verbrannten Brote außer sich gewesen, so Lin. Er nahm ein schweres Nudelholz und schlug ihr damit auf den Hinterkopf. Laut eigener Aussage erinnert sie sich noch daran, wie sie zu Boden ging und Liu einen Krankenwagen rief.

Wie sich herausstellte war das nicht das einzige Mal gewesen, dass Liu sie geschlagen hatte. Ein Jahr vor dem Angriff, der sie ins Koma befördern sollte, spielte Lin ein Spiel auf ihrem Handy. Liu schnappte sich das Handy, machte es kaputt und drohte ihr Gewalt an. Ein anderes Mal war sie von seinen Schlägen so sehr mit blauen Flecken und Prellungen übersäht, dass sie sich deswegen nicht traute, ihr Hotelzimmer zu verlassen. Lin sagt, dass sie ursprünglich nicht über den Vorfall gesprochen habe, weil Liu ihr gedroht habe, sollte sie jemals die Wahrheit erzählen.

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, aber von Liu war soweit Nichts zu hören. Wahrscheinlich ist er gerade nicht mehr so scharf darauf, sich den Medien zu präsentieren. Man kann jetzt nur hoffen, dass Lin in Zukunft einen besseren Partner findet—zum Leben und zum Backen.