Ein paar fanatische Christen fanden es damals zu blasphemisch,  für ein apokalyptisches tête-à-tête zusammenzuführen. Aber mir geht das Herz auf bei der Geschichte und der Racker hat sich das schließlich gewünscht!

Ron Perlman in voller Hellboy-Montur, mit einem krebskranken Jungen

Ich bin der größte Fan von Hellboy, vom roten Anung Un Rama, mit den abgeflexten Hörnerstummeln geworden und bemerke wieder einmal diese verschwommenen Grenzen zwischen Gut und Böse, nicht korrekt und langweilig, Unterhaltungswert und kulturellem Wert, Magarine und Butter, usw.

Es wundert mich deshalb auch gar nicht, dass The Raid, die brutalste, asiatische Perfektionsaction seit langer Zeit, meine bösen Aggro-Zellen belebt. Ich habe anscheinend eine Neigung.

Ich habe in letzter Zeit so viele beschissene Filme gesehen, das mir The Raid: Redemption wie Projektil-Balsam über die Hirnknospen strich, auch wenn ich nach einer Stunde vor lauter Twists, ultraviolent fight-Szenen und unserem ganzen Gekiffe die Handlung aus den roten Augen verlor. Komisch, da das Ganze nur in einem Crack-Asians-Wohnhaus spielt, das nämlich ein ganzes, schwer bewaffnetes Einsatzkommando zu verschlucken droht. Die sauber abgefuckten Sets sehen ein wenig aus wie bei frühen Seinfeld Folgen. Dafür schmeckte das Bier mit jedem Powerkick in die Rippen oder ruchlosen Gesichtsschuss immer besser. Aber Obacht, anscheinend gibt es eine überarbeitete Soundtrack-Version des Films für den US-Markt mit Linking Park, was entgegen dem ganzen drückenden MDMA-Feeling des Original-Techno-Scores geht.

Letztes Jahr haben wir The Raid schon beim /Slash sehen dürfen, und in der schieren Begeisterung wurde mir auch klar wie der nächste Batman Film aussehen müsste, quasi ein Batsy-Kochrezept um mich bis aufs Mark zu erigieren. Erstens will ich den dunklen Ritter genau so kämpfen sehen wie hier in diesem indonesischen Knochenbruchfest, zweitens will ich keine Origin-Story mehr sehen - wir wissen mittlerweile alle, dass Brucens gestopften Eltern umgebracht wurden - und zuletzt möchte ich endlich einmal comic-artige innere Monologe hören, in denen er seine eigenen gebrochenen Rippen diagnostiziert und schön rauskommt wie irre, obsessiv und militaristisch Mister Wayne eigentlich wirklich ist. Ja, ihr versteht richtig, ich bin dafür Batman mal den Asiaten zu überlassen, das Mundoffenkino der Zukunft.

Ole hatte mich eigentlich schon mit einem Runzeln auf der Stirn und den Blick ins Leere vorgewarnt. "Der ist halt dann doch eher was für Kinder." Ich konnte es aber nicht glauben, dass The Lorax kein bisschen Edge und Grind aufweisen kann, wenn er doch von Danny Devito synchronisiert wird, den bei Sunny nackt aus einer Ledercouch kroch und den ich immer so in Erinnerung behalten möchte. Fun fact: DeVito hat auch in allen anderen Sprachen den Animationsfilm - mit diesem klassischen Bäume-sind-super-Gier-nicht-Öko-Thema - gesprochen.

Die Lieder dieses grellen McDonalds-Schnauzer-Musicals brainwashen mich eher als mich zu unterhalten und die Cuteness ist so dermaßen gernerisch und unoriginell-oberflächlich, weshalb mich das Bärchen-Vögelchen-Pack, das nur Diddl-artig herumkullert und hirntot quiekt, mich nicht herausfordert. Ich sage euch eines voraus, meine Lieben, der aufdringliche Lorax Soundtrack wird von Kinder sicher im Loop gehört, bis die Ohren bluten, also hütet euch vor Familien-Kiddie-Feiern oder einfach vor euren fruchtbaren Partnern!

Josef auf Twitter: @theZeffo