Das Erdbeben, das das Zentrum Italiens vergangenen Mittwoch erschütterte, hat bis jetzt mindestens 292 Menschenleben gefordert. Die Rettungstrupps sind in und um Amatrice immer noch im Einsatz. Die italienische Kleinstadt liegt in den Bergen und gleicht nach der Naturkatastrophe einem Haufen Schutt und Asche.Inzwischen kommt man nur noch mit einem Minibus des nationalen Katastrophenschutzes in das Krisengebiet. Die Passagiere sind dabei vor allem Helfer und Journalisten, die dann knapp einen Kilometer vor der Stadt aussteigen müssen, denn eine sichere Weiterfahrt ist nicht gewährleistet.
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Leichtverletzte kommen in anliegende Feldlazarette, während man Schwerverletzte in den weiter entfernten Krankenhäusern von Rieti, Norcia oder Rom behandelt. Die Tatsache, dass Amatrice nur so schwer zu erreichen ist, erklärt auch, warum die Rettungstrupps erst so spät nach dem ursprünglichen Erdbeben dort eingetroffen sind.Als ich am Mittwoch, den 24. August, um 19:00 Uhr in Amatrice ankomme, arbeiten sich Polizisten, Feuerwehrmänner, Soldaten und Mitarbeiter des Katastrophenschutzes durch die Trümmer und versuchen, die Rettungsaktionen so gut wie möglich zu koordinieren. Freiwillige Helfer aus ganz Italien wollen ihnen dabei unter die Arme greifen—so treffe ich zum Beispiel Rotkreuz-Mitglieder aus Rom oder Feuerwehrmänner aus Mailand.Und auch Zivilisten packen da mit an, wo es ihnen aus sicherer Entfernung möglich ist. Die Anstrengungen ziehen sich durch die ganze Nacht, während die Sporthalle der Kleinstadt—das einzige noch intakte große Gebäude in Amatrice—als provisorisches Lager herhalten muss. Solche Lager dienen als temporäre Unterkunft für die Menschen, die ihr Zuhause verloren haben oder darauf warten zu erfahren, ob es ihren Angehörigen und Freunden gut geht.Ich habe die Rettungsteams eine Nacht lang mit der Kamera bei ihrer Arbeit in Amatrice begleitet.