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Nur Sachsen und Brandenburg sind auf die Rückkehr der Wölfe vorbereitet

Laut einer aktuellen Studie sind die beiden Bundesländer die einzigen Streber im Wolfsmanagement.

Im Jahr 2000 wurden in Deutschland zum erstem Mal wieder Wolfswelpen von einer in Freiheit lebenden Wölfin geboren. Ein Beweis dafür, dass die Wölfe wieder heimisch werden und in unsere Lande zurück kehren. Um ihr Überleben zu garantierten ist ein ordentliches Wolfsmanagement nötig, woran es bislang bundesweit noch mangelt. Laut einer neuen Studie sind lediglich Sachsen und Brandenburg sehr gut auf die Wildtiere vorbereitet.

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150 Jahre nach seiner Ausrottung ist die langsame Rückkehr des Wolfes ein erster Erfolg für den Artenschutz. Doch obwohl er in den letzen 14 Jahren schon in sechs Bundesländern dauerhaft Fuß fassen konnte, fehlen immer noch länderübergreifende Konzepte, die die Ansiedlung der Wildtiere langfristig gewährleisten.

Die neue Untersuchung des NABU belegt die ausbaufähigen Kompetenzen im Wolfsmanagement und stellt großen Nachholbedarf in den Regelungen für das Nebeneinander von Mensch und Wolf fest. Durch Pläne zum Umgang mit den Wölfen soll das Zusammenleben von Mensch und Wolf in harmonische Bahnen gelenkt und Konflikten vorgebeugt werden.

„Brandenburg und Sachsen als Spitzenreiter hatten zwar schon länger Zeit, das Zusammenleben mit dem Wolf wieder zu erlernen, doch auch durch Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zogen nachweislich schon Wölfe hindurch." erklärt der NABU Wolfsexperte Markus Bathen. Für ihn ist die Untätigkeit der Landesregierungen hier vollkommen unverständlich, denn besonders in Hessen und Nordrhein-Westfalen wären Fortschrtitte in der Wolfskompetenz wichtig, denn es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit bis die niedersächsischen Rudel Richtung Süden ziehen.

In Sachsen-Anhalt gibt es seit 2008 die „Leitlinie Wolf", in Niedersachsen seit 2010 das „Konzept Wolf". Die Managementpläne von Brandenburg, Sachsen, Thüringen und Schleswig Holstein haben weniger lustige Namen, sind aber dennoch ernst zu nehmen. In Bayern und Baden-Württemberg existieren bis heute nur Vorstufen zu Konzepten, die nicht einmal auf die Ansiedlung kompletter Rudel eingehen. Die anderen Bundesländer legten noch gar keine Pläne vor, um den Erfolg im Artenschutz langfristig zu sichern.

Sogar die Stadtstaaten müssen sich kümmern, da auch schon in den Außenbezirken von Großstädten wie Hamburg und Berlin Wölfe gesichtet wurden. Wahrscheinlich müssen wir damit rechnen, unsere Umwelt auf Dauer wieder mit Wölfen zu teilen, darum ist es nicht nur essentiell, dass die Landesregierungen zusammenarbeiten, sondern auch Schafzucht- und Jagdverbände und Naturschutzvereine mit einbezogen werden. Der NABU regt außerdem eine bundesweite „Kompetenzstelle Wolf" an.

Auch wenn der schematische Managementbegriff erst einmal kaum etwas von der Freiheit des schönen Wolfslebens vermittelt, so sind konkrete Pläne zur Etablierung von Wölfen in Deutschland wichtig und angebracht. Es ist doch endliich mal eine gute Nachricht, wenn ein ausgerottetes Tier zurück kommt. Mehr als wünschenswert wäre es noch, wenn die nationalen und internationalen Regierungen auch Pläne zum weiteren Zusammenleben mit Bienen und Walen konzipierten.