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Fleischfüllung

In deinem Burger sind Rattenkot, menschliche DNA und Krankheitserreger

Manchmal ist weniger mehr.
Photo via Flickr user stu_spivack

Wie oft stopft sich der moderne Mensch mit Essen voll, dessen Herkunft er eigentlich überhaupt nicht wirklich kennt. Wenn man mal darüber nachdenkt, ist das eigentlich ziemlich verrückt: Der Burger, in den du gerade genüsslich reinbeißt, hatte eine ziemlich lange Reise hinter sich, bevor er zwischen zwei Brötchenhälften vor deiner Nase landete. Und während dieser Reise kann das Fleisch eigentlich überall gewesen und mit allem in Berührung gekommen sein.

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Ein Labor aus San Francisco hat jetzt verschiedene Burger in ganz Nordkalifornien untersucht und dabei einige unangenehme Entdeckungen gemacht. Wie es scheint, enthält ein Burgerpatty nicht nur Fleisch, sondern auch DNA von Ratten. Auch Veggie-Burger blieben nicht verschont, einige enthielten Fleisch. Na lecker.

Das Labor Clear Labs hat in verschiedenen Supermärkten und Fast-Food-Restaurants 258 Burger gekauft. Insgesamt wurden frische und gefrorene Hackfleischpattys und Veggie-Burger von 79 verschiedenen Marken und 22 Geschäftenuntersucht, wobei alle möglichen unerwarteten Inhaltsstoffe oder sogar Keime gefunden wurden. In zwei Veggie-Burgern fand sich Fleisch und drei Mal wurde Ratten-DNA entdeckt. 4,3 Prozent aller getesteten Produkte enthielten Krankheitserreger, ein Burger aus schwarzen Bohnen enthielt überhaupt keine schwarze Bohnen und in einem fanden die Tester sogar menschliche DNA.

Wie Clear Labs meint, klingt das vielleicht weniger appetitlich, allerdings sei das wahrscheinlich nicht gesundheitsschädlich. Die Ratten-DNA wurde in einem Burger eines Fast-Food-Restaurants, in einem vegetarischen Burger und einem Hackfleischpatty gefunden. Wahrscheinlich kam sie durch Rattenkot in den Burger, die menschliche DNA wahrscheinlich durch Haare. Dies, so das Labor, kann durchaus noch im Rahmen der Vorschriften liegen.

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Und wer versucht, Krankheitserregern und Lebensmittelverunreinigungen auszuweichen, indem er auf die fleischlose Variante umsteigt, der bleibt auch nicht verschont: Fast ein Viertel aller untersuchten Veggie-Burger enthielten nicht die Zutaten, die auf den Etiketten angegeben waren. Insgesamt war das bei 14 Prozent aller untersuchten Burger der Fall. Nicht nur bei Veggie-Burgern gab es Etikettenschwindel: Ein Rindfleisch-Burger enthielt Schweinefleisch, ein anderer Bisonfleisch und ein weiterer Hühnerfleisch. Im Lammhackfleisch fanden die Tester Rindfleisch.

Im Bericht heißt es, dass solche Verunreinigungen problematisch sein können, wenn Menschen beispielsweise aus religiösen oder kulturellen Gründen auf bestimme Lebensmittel verzichten, zum Beispiel auf Schweinefleisch, weil dies nicht halal bzw. koscher ist.

Insgesamt enthielten vier Prozent aller untersuchten Burger Krankheitserreger, die Lebensmittelerkrankungen verursachen können. Von diesen elf Burgern waren vier vegetarisch.

Clear Labs arbeitet eng mit Lebensmittelherstellern zusammen, damit diese ihre Produktionsbedingungen und Lieferketten verbessern können. Daher bleibt zu hoffen, dass solche Probleme in Zukunft nicht mehr auftauchen. Aber wer weiß, vielleicht gefällt einigen Kunden ja auch der Geschmack von Ratte im Burger …