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Musikvideos nach Schema F: Splatter

Blut, Eingeweide, Kakerlaken: Splatter-Musikvideos sind inzwischen keine Seltenheit mehr.

Musikvideos sind eigentlich immer eine schöne Sache: Wer einen Love-Song geschrieben hat, sorgt zum Beispiel für ein paar hübsche Bilder eines ziemlich aufgestylten Paars, das an einem verlassenen Strand herumkuschelt (man denke an Beyoncé und Jay-Z in „Drunk in love“). Wer rappt, steht am besten vor einem heißen Schlitten und wer einen gute Laune-Song produziert hat, tanzt im Clip die ganze Zeit in der Sonne—aber irgendwann sind diese ganzen Klischees total ausgelutscht. Darf es nicht auch mal ein bisschen härter sein? Man denke nur an Splatter-Filme. Für viele sind sie eine Hassliebe, meistens widerlich, brutal, trotzdem ist es irgendwie verlockend, wenn das FSK-18-Zeichen oder, noch besser, keine Jugendfreigabe eine DVD ziert, und wir uns zu Hause vor so richtig abgefuckten Bildern voller Blut und abgetrennten Gliedmaßen ekeln können.

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Wir zeigen Euch ein paar Musikvideos, die bestimmt mehr schocken als die, die Ihr euch zu Hause beim Schmusen mit eurer Freundin auf MTV reinzieht.

Kakerlaken fressen, kotzen und Selbstmord

Wenige sind so gestört und freaky wie Odd Future-Rapper Tyler, the Creator. Aus seinem Musikvideo können wir zum Beispiel lernen, dass Kakerlaken bestimmt richtig kacke schmecken, Hocker einfach ungemütlich sind und Selbstmord nie eine Lösung ist. Danke, Tyler!

Amokfahrende Autos und gefesselte Mitfahrer kratzen Depeche Mode überhaupt nicht

Wenn ihr irgendwann mal zufällig blutend und gefesselt in einem Auto sitzt, das von alleine rückwärts fährt und ihr dann auch noch zufällig Blickkontakt mit den Jungs von Depeche Mode habt, glaubt nicht, dass die euch irgendwie weiterhelfen werden. Tun sie in ihrem Musikvideo zu „Wrong“ nämlich auch nicht und das ist passenderweise alles andere als richtig von ihnen. Außerdem glaube ich, dass der Regisseur Patrick Daughters viel zu viel John Carpenter gelesen hat.

Rotschöpfe, Kopfschüsse und Granatenexplosionen

Mal ehrlich, wie oft versuchen Musikvideos, ein Zeichen zu setzen? Meiner Meinung nach nicht oft genug. Künstler leben viel zu oft in ihrer egozentrischen, narzisstischen Welt, in der sie zeigen wollen, wie krass sie ‚ballen’, oder wie schön doch die Fummel sind, die ihre Stylisten speziell für ihre Musikvideos rausgesucht haben. Versucht euch mal an ein Musikvideo zu erinnern, in dem ihr NICHTS vom Künstler sehen konntet, trotzdem aber eine relevante Message rübergekommen ist—gar nicht so einfach, oder? Mit M.I.A.s Video (das eher ein Kurzfilm ist und wegen der doch sehr gewalttätigen Szenen mittlerweile auf YouTube gesperrt wurde) zu ihrer Single „Born Free“ helfen wir euch auf die Sprünge.

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Was auch immer die Protagonisten sich da zusammengemischt haben: Don’t try this at home!

Es grüßt mal wieder das Odd Future-Camp. Tyler, the Creator scheint nicht der einzige Freak aus der Truppe zu sein, auch Earl Sweatshirt kann Videos voller Blut und Kotze drehen und dabei sogar noch rappen und skateboarden. Mich würde wirklich interessieren, was das für ein Zaubertrank ist, den sich die Jungs da im Video reinpfeifen. Das Elixier sorgt zumindest dafür, dass Earl die Zähne ausfallen, Taco aus den Nippeln blutet und Tyler einen (ziemlich komischen) Krampfanfall bekommt. Kein Wunder, dass Mama Earl ihren Sohn danach erstmal ins Boot Camp nach Samoa schicken musste, damit der Junge mal ein bisschen runterkommt.

Die wohl unschönste Koks- und Heroinorgie EVER

Marilyn Manson—ein Künstler, der den Namen des bekanntesten Serienmörders der USA trägt, MUSS einfach Splatter-Videos drehen, oder? Zumindest ist diese Bondage-Koks-Heroin-Freak-Orgie ziemlich heftig, vor allem deswegen, weil Marilyns Zimmer so aussieht, als müsste gleich das Messie-Team von RTL2 anrücken, um ein bisschen aufzuräumen.

„You’re next“ in viel kürzer und noch viel geiler

Wer sich dieses Video anschaut, muss sofort an diesen wirklich schlechten Horrorfilm denken, der letztes Jahr in den deutschen Kinos angelaufen ist, denn die Handlung (und vor allem die Masken) sind so gut wie identisch. Der einzige Unterschied dabei ist, dass die Jungs von East Cameron Folkcore in vier Minuten geschafft haben, was dem Team von „You’re Next“ in eineinhalb Stunden nicht gelungen ist—Spannung aufbauen und den Zuschauer völlig baff mit nur einer Frage im Dunklen tappen zu lassen: Wer zur Hölle ist denn jetzt dieses Schaf?!

So viel Blut und Eingeweide sind schon irgendwie lustig, oder?

Irgendwie kann man sich dieses Video anschauen und dabei richtig schön schmunzeln: Die Art und Weise, wie die Jungs in diesem Video sterben, ist wirklich dumm. Dümmer geht’s nicht. Dass das (eher orangefarbene) Blut nur so in Strömen spritzt, untermalt diese Dummheit nur. Aber womit das Video richtig punktet, sind die Gesichtsausdrücken der Bandmitglieder, vor (stolzes, arrogantes Lächeln) und nach (heulende Fratze) dem Sterben.

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Menschenfressende Zombies und eine Stimme, die schon so für Kopf-Splatter-Kino sorgt

Seien wir mal ehrlich: Für die meisten Menschen werden allein schon die Stimme und Texte von Cannibal Corpse-Frontmann George Fisher (oder „Corpsegrinder“, wie er auch gerne genannt wird) Splatter genug sein. Man ist also gut bedient, wenn man im Video zu „Evisceration Plague“ auch noch Zombies sehen darf, die Eingeweide fressen. Aber häää? Wer flüchtet denn bitte vor lebenden Toten und verpasst sich dann selber einfach so den goldenen Zombie-Schuss?

Skinny Puppy holt alles für Euch raus!

Ohne Witz, dieses Video ist nichts für schlechte Nerven! Ihr solltet hier wirklich nur auf Play drücken, wenn Ihr bereits vollkommen abgehärtet seid, was Gore und Splatter angeht! Die Jungs von Skinny Puppy haben sich für ihr Video zu „Worlock“ nämlich die schönsten Szenen aus (hauptsächlich indizierten) Horrorfilmen der 70er und 80er rausgesucht und als Visuals zusammengeklebt. Was ihr so erleben könnt? Blut, Blut, Blut, Eingeweide, verbrannte Menschen, Blut, Blut, Leichen, Leichen, Kannibalismus, Blut und noch viel mehr Blut. Ach so, und einen ziemlich dummen Menschen, der versucht, einem Killer das Messer aus der Hand zu reißen, in dem er mit aller Kraft an der Klinge zieht….ganz schön blöd.

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