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Griefjoy finden Dexters dunkle Seite in ihrer Musik

Griefjoy verkörpern die Ambivalenz ihres Bandnamens auf ganzer Linie.

Wenn du schon aufwühlende Musik hören willst, dann sollte es wenigstens die Art sein, die in emotionale Abgründe schaut und den Blick mit herzzerreißenden Sounds wieder hoch in den Himmel jagt. Griefjoy verkörpern die Ambivalenz ihres Bandnamens authentisch in ihren Songs. Ihre Musik klingt wie ein emotionsgeladener Mix aus Pop, Elektro und Indie­-Einflüssen, sie selbst nennen es Hybrid­ Pop. Am 24. Januar erscheint Griefjoy, das gleichnamige Debütalbum der vier Mittzwanziger aus Nizza. Höchste Zeit für ein Interview.

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YNTHT: Ihr Vier kanntet einander schon lange, bevor es Griefjoy gab. Was habt ihr durch Griefjoy noch voneinander lernen können?
Es stimmt zwar, dass wir uns schon lange kannten, aber eigentlich hat uns erst Griefjoy wirklich nahe zusammengebracht. Schließlich stecken wir 24/7 unter einer Decke, ­ die meiste Zeit hinten in unserem Van. Da mussten wir in erster Linie lernen, Ordnung zu halten!

Ihr seid alle jünger als 25. Wie stellt ihr euch das Leben mit 30 vor?
Erst einmal hoffen wir natürlich sehr, dass wir bis dahin mit unserer Karriere durchstarten konnten. Es wär schon cool, wenn wir dann mit Griefjoy und einem 3. oder 4. Album auf Tour gehen könnten. Aber eigentlich sind wir gerade sehr beschäftigt damit, was gerade jetzt passiert, da ist es schwierig, an die Zukunft zu denken. Hoffen wir mal auf billige Langstreckenflüge und selber fahrende Autos.

Eins der ersten Videos, auf das man bei der Suche nach Griefjoy stößt, ist „Feel“. Ein Mann rennt durch die Stadt auf der Suche nach Wasser, um überleben zu können. ­ Luft bekommt er nur über Kiemen am Hals. Wie seid ihr auf die Idee für das Video gekommen?
Die Idee stammt nicht von uns sondern von Julien Paolini. Er kannte unseren Song noch gar nicht, als er das Video machte, aber es passt perfekt zu „Feel“. Das Video zeigt jemanden, der das Gefühl hat, völlig fehl am Platz zu sein. Das macht ihn schrecklich einsam. Eigentlich geht es uns doch irgendwann einmal allen so, oder?

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Typisch für eure Songs ist es, eure Gefühle in die Musik zu übersetzen. Wie macht ihr das?
Beim Komponieren ist es wichtig, die erste Emotion intakt zu halten, denn es ist das erste Gefühl, das aus einer Idee eine Melodie macht. Das Gefühl, das am besten zu uns passt, ist Melancholie.

Und wie fühlt es sich dann an, wenn ihr einen Song performt? Zum Beispiel den Song „Insane“?
Naja, bei „Insane“ steckt das Gefühl ja schon im Namen. Diese Verrücktheit ist stark mit einer Melancholie verbunden, so als würde Dexters dunkle Seite mit seiner „menschlichen“ Seite streiten.

Wie passen die Lyrics zu euren emotionalen Melodien?
Wenn man mit einer Melodie anfängt, kommen die Lyrics von ganz alleine. Das ist auch sehr wichtig bei unserer Musik, denn Lyrics und Melodie müssen richtig miteinander connecten, sie haben die gleichen Emotionen.

Für euer Debütalbum habt ihr eng mit dem Produzenten Stéphane Briat zusammengearbeitet, der auch schon mit Air und Phoenix im Studio war. Wie habt ihr ihn erlebt?
Oh, es war großartig mit Stéphane zusammenzuarbeiten. Es ist wirklich schwierig, jemandem seine Songs anzuvertrauen, aber die Zusammenarbeit mit ihm war echt gut. Er wusste einfach, wie er unsere Songs neu arrangieren musste, damit es sich auch für uns gut anfühlt und zu dem passt, wie wir über unsere Songs denken.

Und nun die letzte Frage: Was erwartet ihr vom Jahr 2014, gibt es einen Newcomer, auf den ihr große Stücke setzt?
Natürlich hoffen wir auf viele gute Konzerte, neue Orte, neue Bekanntschaften. Vielleicht schreiben wir auch an neuen Songs. Besonders gespannt sind wir auf neue Sachen von Kiasmos, der Band von Olafur Arnalds und Janus Rasmussen. Die haben wir erst kürzlich entdeckt, es ist einfach der Hammer wie sie elektronische Sounds mit Klavier verbinden.

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Griefjoy erscheint am 24. Januar bei Arista France (Sony Music). Holt es euch bei Amazon oder iTunes.

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