Hey Man Now You're Really Living

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Die EELS haben wir zu einem bestimmten Grad Tori Amos zu verdanken—was jetzt schlimm klingt, aber Anfang der 90er, als Mark Oliver Everett unter dem Namen E als Vorgruppe von Amos auftrat, war das ziemlich cool. Ein paar Jahre später gründete Everett, kurz „E“, dann die Eels und veröffentlichte 1996 „Beautiful Freak“ nach einer Rezeptur aus traurigen, herzergreifenden Geschichten gemischt mit seltsam positiven Melodien. Es war die musikalische Entsprechung zu Jägerbombs, im ersten Moment angenehm erfrischend, bevor dich die harte Realität einholt.

18 Jahre später sind weirde Männer mit Bart plötzlich nicht mehr sympathische Verweigerer sondern globaler Modetrend. Mister E. ist das aber genauso scheiß egal, wie schon in den 90ern. Er hat sowohl den Suizid seiner Schwester als auch den Krebs-Tod seiner Mutter überwunden und über die Jahre einen Indie Klassiker nach dem andern veröffentlicht.

Im April 2014 meldete sich der kreative Kopf der EELS mit dem nun schon 11. Album der Band wieder zurück und ermöglicht den Hörern erneut einen sehr privaten und lebhaften Einblick in sein mitunter schwieriges und von sozialen Dramen geprägtes Leben.

The Cautionary Tales Of Mark Oliver Everett heißt die neue Platte und sie behandelt wieder Themen wie Einsamkeit und Verzweiflung. Musikalisch richten sich die Eels nach den eher rockigen Vorgängeralben, aber werden in einem schönen, akustischem Gewand präsentiert.

Als würde die Veröffentlichung eines neuen Albums noch nicht ausreichen um uns wieder dazu bringen, Flanellhemden anzuziehen, sind die EELS gerade auf Tour und schauen auch bei uns in Österreich vorbei, genauer gesagt am 22. Juni im schönen Konzerthaus Wien. Unterstützt werden sie dabei von der wunderbaren Melanie De Biasio als Supportact und begleitet von einem Streicherensemble—auch ein alter Eeels-Klassiker.

Ein Lichtblick am beschissensten und traurigsten Tag der Woche.

EELS – 22. Juni. 2014/ 20:00 – Konzerthaus Wien
Support: Melanie De Biasio
Tickets gibts noch—und zwar hier.